Ich stimme Dir völlig zu, was Du zu den Vor- und Nachteilen des seriellen Bauens schreibst. Bis auf die Menschen, die da wohnen. Da hat sich in den letzten Jahren ein Wandel vollzogen.
Wir sind ein Akademikerpaar mit zwei Vollzeitstellen und zwei Kindern in einer süddeutschen florierenden Großstadt. Vor zwei Jahren haben wir uns ein RMH von Strenger Baustolz gekauft. Ist ähnlich wie die Deutsche Reihenhaus. Die Unterschiede sind minimal. Beide Male Betonplatte mit WDVS. Die Gründe waren einfach. Bauplätze vergibt die Stadt nur in homöopathischen Dosen. Man liest und hört zwar viel über Bauwillige, die wegen geplatzter Finanzierung ihr Grundstück zurückgeben, aber bei uns ist die Nachrückerliste überfüllt. In Nachbargemeinden in der Nähe kommen wir nicht zum Zug, denn uns fehlen die Punkte für Ortsansässige. Grundstücke aus Privathand sind rar und teuer. Uns hat das "Kaufen aus einer Hand" ebenfalls überzeugt. Zumal Kauf aus dem Bestand auch sehr teuer ist.
Man kauft zwar von der Stange, aber individualisiert dann noch etwas. Keller und WC fliesen lassen, Kücheneinbau, passende Möbel, elektrische Rollläden für die Dachfenster, viele Lampen etc., das läppert sich. Zum Schluss sind wir bei 570.000 EUR gelandet. Nicht wenig, wenn Eltern nicht helfen können und alles selbst bezahlt werden muss. Und es soll ja auch noch Geld übrigbleiben, um sich das eine oder andere zu gönnen.
So denken nicht nur wir. In der Anlage wohnt nicht der Röntgenarzt mit eigener Praxis, der lächelnd 1,8 Mio fürs EFH hinlegt, aber hart arbeitende Bevölkerung mit qualifizierten Berufen und auch viele Akademiker/-innen. Und wir haben es nicht bereut. Die dank erprobtem seriellen Bauen kurze Mängelliste war schnell abgearbeitet, Baustress fiel weg, wir konnten in kurzer Zeit alle Maßnahmen vor dem Umzug durchführen und haben es bis jetzt nicht bereut.