Anbieter von Bonitätsauskünften über Bauunternehmen?

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D

danilefabeck

Guten Tag,

wir haben ein Bauunternehmen für unser Bauvorhaben gefunden. Wir haben uns die Jahresabschlussunterlagen aus dem Unternehmensregister bereits angeschaut, leider wird man als Laie daraus nicht ganz schlau.

Dementsprechend haben wir nach einem Anbieter von Bonitätsauskünften gesucht. Als Privatperson haben wir nur die Schufa und „Firmenbonitätsprüfung“ gefunden. Letzteres macht nicht so einen seriösen Eindruck und bei der Schufa muss man ein Abo abschließen.

Kennt ihr noch einen Anbieter von Bonitätsauskünften, bei dem es als Privatperson möglich ist, eine Bonitätsauskunft zu kaufen?

Vielen Dank!

Grüße
 
N

nordanney

Kennt ihr noch einen Anbieter von Bonitätsauskünften, bei dem es als Privatperson möglich ist, eine Bonitätsauskunft zu kaufen?
Was erwartest Du Dir daraus? Die Bonitätsauskünfte geben Dir als Privatperson keinerlei ernsthafte Hinweise. Auch wir als Bank schauen uns z.B. Crefo-Auskünfte nicht wirklich an, sondern legen Sie nur für die Revision ab.
Bei Bauunternehmen gibt es so viele Positionen, dass ein Unternehmen, was gerade ein paar Projekte umsetzt, deshalb einen schlechten Bonitätsindex bekommt. Drei Tage später werden die Projekte abgerechnet und die Bonität ist plötzlich bombig. Das ist für Profis schon schwer nachzuvollziehen, als Laie kommst Du kaum dahinter.
Es kann die beste Bonität bei der Gesellschaft vorhanden sein, die ein einziges Projekt einer Tochtergesellschaft von heute auf morgen durch eine Insolvenz zerstört. Die Presse ist voll von diesen Insolvenzen.
 
11ant

11ant

wir haben ein Bauunternehmen für unser Bauvorhaben gefunden. Wir haben uns die Jahresabschlussunterlagen aus dem Unternehmensregister bereits angeschaut, leider wird man als Laie daraus nicht ganz schlau.
Vergeßt es. Zweitens, weil Bonitätsauskünfte kein Jota leichter zu "lesen" sind als Jahresabschlüsse. Und erstens, weil es effektivere Sicherheitsmaßnahmen (wie z.B. eine Fertigstellungsbürgschaft) nicht ersetzt.
 
Musketier

Musketier

Vergeßt es. Zweitens, weil Bonitätsauskünfte kein Jota leichter zu "lesen" sind als Jahresabschlüsse. Und erstens, weil es effektivere Sicherheitsmaßnahmen (wie z.B. eine Fertigstellungsbürgschaft) nicht ersetzt.
Da ich mir als Bilanzbuchhalter einbilde Bilanzen lesen zu können, hab ich mir die eingereichten Bilanzen unseres lokalen Bauunternehmen angesehen und zumindest in den Schwestergesellschaften Risiken erkannt, welche auch Einfluss auf das Bauunternehmen hatten.
Mit den Fakten bin ich zum (freien) Verkäufer und habe den mit der Info konfrontiert. Der war völlig verdutzt und hat dann nach Rücksprache mit dem Chef ohne weiteres Fertigstellungsbürgschaft und Gewährleistungsbürgschaft mit zugesagt. Zusätzlich haben wir die Abschläge noch etwas nach hinten rausgeschoben, so dass wir aus meiner Sicht nie großartig in Vorleistung gegangen sind. Wir hätten zwar auch mit anderen Bauunternehmen bauen können, dann aber nicht auf dem Wunschgrundstück, also sind wir das Risiko eingegangen.
Ich hatte nicht ganz unrecht, das komplette Firmen-Gebilde ist ein paar Jahre später zusammengebrochen.

Die Bilanzen von großen Bauunternehmen zu beurteilen, würde ich mir aber auch nicht zutrauen.
 
Zuletzt aktualisiert 05.02.2025
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