Guten Abend,
Drum zeige man mir brennende Fassaden (welche korrekt verarbeitet/verputzt wurden) von EINFAMILIENHÄUSERN.
Frage Deine Feuerwehr, ansonsten kann ich meinen Schwiegersohn (Berufsfeuerwehrmann) gerne bitten, ob er Dir mal kurz den Brennvorgang von Styropor erklärt.
Vielleicht ist es missverständlich herüber gekommen. Ich will Niemandem das WDVS madig machen; jede(r) BauherrIN muß selbst entscheiden, was sie/er verbauen möchte und was nicht! ICH mag das Zeug nicht und würde es nie in mein Angebot aufnehmen.
Zum einen ist es Sondermüll. Prof. Bielefeld von der Uni Siegen es auf den Punkt gebracht: "Derzeit bauen wir circa 40 Millionen Quadratmeter Wärmedämmverbundsystem pro Jahr in Deutschland ein und irgendwann, wenn die nächste Generation diese Häuser Sanieren muss, haben wir hier ein großes volkswirtschaftliches Problem, weil wir den Sondermüll wieder von den Fassaden herunterbekommen müssen. Der Abriss der Wärmedämmung ist extrem aufwändig, wie sich bei einem Hamburger Neubauprojekt zeigt, bei dem die Dämmplatten abgerissen werden müssen, bevor der erste Bewohner einziehen kann. 10.000 Quadratmeter waren unsachgemäß verklebt worden. Etwa ein Jahr dauert der Abriss." [Zitat aus Oktober diesen Jahres] Zur Erinnerung: man geht von einer Lebensdauer von ca. 20 Jahren bei WDVS aus; also in etwa die Amortisationszeit. Somit stellt sich die Frage der Entsorgung für jedes so gedämmte Einfamilienhaus in überschaubarem Rahmen.
Was mir noch wichtiger erscheint, sind die gesundheitlichen Probleme, welche durch Styropor entstehen können. In jedem Kilo stecken circa sieben Gramm des Flammschutzmittels Hexabromcyclododecan (HBCD). Es soll im Brandfall verhindern, dass sich ein Feuer an der Fassade schnell ausbreitet. Es reichert sich in der Natur und in Organismen an und steht im Verdacht, die Fortpflanzung zu schädigen. Deshalb haben die Vereinten Nationen ein weltweites HBCD-Verbot beschlossen. Interessiert hierzulande nur Niemanden. UND - was auch nicht unterschätzt werden sollte, lt. Europäischer Union ist der Einsatz von Styropor bei Einfamilienhaus verboten, weil es in der EU als brennbar klassifiziert ist. Deutschland geht einen Sonderweg, weil sich sonst kaum Bauherren die Dämmung ihres Hauses Leisten könnten. Läßt aber an keinem seiner öffentlichen Gebäude zu, daß anderes Material als Mineralwolle zur Dämmung eingesetzt wird.
Wenn es brennt (Nein, ich glaube nicht, dass Häuser mit WDVS häufiger brennen, als massiv erstellte Gebäude), brauchen wir sicherlich nicht über den schwarzen Rauch zu diskutieren ;)
Außerdem generell: ich lächle oft über manche mit ihrem Öko-Trip gegen Folien in Fertighäusern, WDVS usw. - wegen des "Wohnklimas". Aber funkelniegelnagelneue Fleece- und Funktionsjacken von Wolfskin & Co. - und zwar aus Plaste ;-)
Das ist nix Neues ;-)
Ich könnte mich gerade auch über die Diskussion zum Thema Verbot Plastiktüten amüsieren :rolleyes:
Edit: in diesem Beitrag hat sich ein Tippfehler eingeschlichen: richtig muß es heißen: man geht von einer Lebensdauer von ca. 30 Jahren bei WDVS aus; also in etwa die Amortisationszeit.
Sorry & Liebe Grüsse, Bauexperte