Fernwärme Ja oder Nein

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hubi1411

Hallo zusammen,
Wir werden demnächst vermutlich ein Grundstück erwerben wo es einen Fernwärmeanschlusszwang gibt, nun sind meine Frau und ich absolute Pfeifen was das Thema Fernwärme anbelangt, im Internet haben wir uns informiert bezüglich der Pro und Contras sind aber nicht richtig schlau geworden ob das was für uns ist ? Der Gemeindemitarbeiter hat uns vorab diesen Text zugesandt :

"die Fernwärme wird aus der Verbrennung von Holzhackschnitzeln aus Resthölzern der regionalen Wälder gewonnen. Es besteht eine Abnahmepflicht, nicht aber eine Mindestabnahmepflicht. Holzöfen zur Raumheizung sind zugelassen. Anbei der Entwurf eines Wärmeliefervertrages, wie er voraussichtlich aussehen wird."

im Anhang habe ich auch noch den Vertrag so wie er aussehen wird eventuell kann mir jemand seine Erfahrungen schildern ? mir kommt nämlich der Baukostenzuschuss von 11500€ ganz schön happig vor !
ich danke euch schon mal für eure Antworten
 

Anhänge

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Illo77

Hi

wir haben in unserem Baugebiet eine Fernwärme einer Biogasanlage, aber ohne Anschlusszwang. Einige haben es, einige nicht. Wir haben uns dagegen entschieden aus mehreren Gründen.

Wir hätten einen Jahresgrundpreis für ein Kfw70 Haus von 340 Euro gehabt, Standard wären es 450 Euro (für einen Anschluss den so ein Einfamilienhaus eben braucht), kW/h sollte 6,9 Cent kosten.

Wir sollten 15000 Euro zahlen für den Anschluss incl. Übergabestation im Haus, dazu muss man aber sagen, das der Punkt im Hauswirtschaftsraum ca. 25 Meter entfernt von der Grundstücksgrenze gewesen wäre (wären es zb nur 10 Meter gewesen wäre es entsprechend günstiger gewesen. Das mit den 11500 Euro ist schon ok aus meiner Erfahrung heraus, was ich da mit klären würde ist in welcher Tiefe liegen die Leitungen und was gibt es an Gutschrift wenn man den Graben selbst baggern lässt und dann in diesen Graben Schmutz- Regen- Frischwasser und Elektrik und Strom mit einbaut. Bei uns wäre das nicht möglich gewesen, da der Subunternehmer nur bis zur nötigen Tiefe baggert und auch keinen anderen baggern lässt.

Warum wir uns dagegen entschieden haben ist: Teuer für den Anschluss/Anschaffung im Vergleich zu anderen Heizsystemen (Gas wäre mit allem bei 14000 Euro gewesen und die letztendlich verbaute Erdwärme liegt bei 17000 Euro, im Verhältnis zu den geringeren Energiekosten die wir haben -im Jahr ca. 250 Euro- und der Gewissheit nicht von der Fernwärmegesellschaft abhängig zu sein bei Preiserhöhung stand die Entscheidung schnell fest), wie geschrieben die Abhängigkeit die man hat, nun muss man dazu sagen dass bei einer Biogasanlage wie bei uns die Abwärme ein Nebenprodukt ist von den Motoren die Strom erzeugen (quasi das Kühlwasser vom Motor), die Wärme wird also nicht extra produziert so dass die vertraglich festgelegte Mindesteingangstemperatur ständig unterschritten wird, vor allem morgens wenn alle aufstehen, duschen usw., das ist ein weiterer Punkt weswegen wir uns dagegen entschieden haben, des weiteren gehört die Fernwärme bei uns zu den Flensburger Stadtwerken und die wollen nicht kostendeckend sondern Gewinnbringend arbeiten, der Mais wird momentan für das doppelte eingekauft als am Anfang, ein Gesellschafter ist wg. Unstimmigkeiten ausgetreten wodurch es aufjedenfall teurer wird und wenn ich dann überlege dass der Mais bis zu 150 km weit per Lkw angekarrt wird um hier vor Ort "Bio"Wärme zu erzeugen dann kann ich genauso gut gleich den Diesel bzw. Heizöl in einem Kessel verbrennen

Gut ist natürlich, dass die Abwärme genutzt wird (unteranderem für die Schulen, Freibad usw.) Hackschnitzelanlage kenne ich mich nicht mit aus...

Da ihr keine andere Wahl habt, müsst ihr es ja...ihr könnt natürlich noch ein Kaminofen mit einbauen ggf. einen Wassergeführten aber ob das lohnt weiß ich nicht, die Grundgebühr bleibt ja aufjedenfall immer...
 
M

maximax

Tja, das ist halt Planwirtschaft auf Kommunalskala. Ich denke diese Öko-Stalins in den Gemeinderäten sind ein Fall für den Verfassungsschutz.

Dies beiseite kostet je nach Anschlusskosten eine vernünftige Gas-Brennwerttherme weniger. Ansonsten muss man halt rechnen was die Kosten der Fernwärme (per kWh) verglichen mit einer eigenen Heizung sind.

Mir erscheint das auch ein ziemlicher Knebelvertrag. Man darf auf Gedeih und Verderb nur von denen Energie abnehmen und muss sein Haus mit 75 Grad Vorlauftemperatur beheizen (keine Fußbodenheizung!). Wie sich die Hackschnitzelpreise und die E-9 Gehälter entwickeln weiss nur der Herrgott, aber man hat keine Chance gegenzusteuern.

Wenn alles gebaut ist und die Fernwärmegesellschaft irgendwann mal pleite geht hängt man natürlich drin im Schlamassel.

Von der Energieeffizienz her ist Fernwärme ideal.
 
M

maximax

Hackschnitzelanlage kenne ich mich nicht mit aus...
Hackschnitzel waren günstig so lange es wenige Nutzer gab und die quasi Abfall aus Sägewerken waren. Inzwischen haben die den Nebeneffekt dass bei der Holzernte der "Abfall" nicht mehr im Wald belassen wird und die Wälder leichter erodieren und organisches Material entzogen wird. In Zukunft wird dafür wohl Holz extra geschlagen, und die Preise werden steigen
 
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Illo77

Fußbodenheizung ist kein Problem, hat hier jeder und wir damals in unserer alten Wohnung auch...wird in der Übergabestation entsprechend runtergeregelt auf Fußbodenheizungstauglich, frag mich nicht wie aber das ist so Wir hatten damals 70 Grad Eingangstemperatur und im Fußbodenheizkreise Auf 35 Grad oder so...hatte was mit dem Rücklauf zu tun der in den Vorlauf mit eingebunden wurde und je nach Mischung die Temperatur regelte...

Hackschnitzel waren günstig so lange es wenige Nutzer gab und die quasi Abfall aus Sägewerken waren. Inzwischen haben die den Nebeneffekt dass bei der Holzernte der "Abfall" nicht mehr im Wald belassen wird und die Wälder leichter erodieren und organisches Material entzogen wird. In Zukunft wird dafür wohl Holz extra geschlagen, und die Preise werden steigen
Also wie bei der Biogasanlage auch (zuerst Mais vom eigenen Land was anstatt Getreide angebaut wurde und nun muss es teuer zu gekauft und teuer Pachtland erworben werden)
 
M

maximax

Fußbodenheizung ist kein Problem, hat hier jeder und wir damals in unserer alten Wohnung auch...wird in der Übergabestation entsprechend runtergeregelt auf Fußbodenheizungstauglich, frag mich nicht wie aber das ist so Wir hatten damals 70 Grad Eingangstemperatur und im Fußbodenheizkreise Auf 35 Grad oder so...hatte was mit dem Rücklauf zu tun der in den Vorlauf mit eingebunden wurde und je nach Mischung die Temperatur regelte...
Natürlich ist das möglich, aber eigentlich Energie- (oder genau genommen Entropie-) Verschwendung. Die teure Ideallösung wäre es das Warmwasser mit den 75 Grad aus der Fernwärme zu erzeugen und mit einer Wärmepumpe eine Fußbodenheizung zu betreiben.
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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