G
Grym
Lange Zeit war ich doch sehr pro Kontrollierte-Wohnraumlüftung, habe meine Meinung aber jetzt wieder revidiert. Zunächst mal grundsätzliche Überlegungen:
- Heutige Häuser werden so dicht gebaut, dass eine zusätzliche Zwangslüftung notwendig ist, da sonst mehrmals täglich Sommer wie Winter stoßgelüftet werden muss
- Ob diese Lüftung manuell oder automatisch erfolgt, ist eine Komfort-Frage
- Ob diese Lüftung mit oder ohne Wärmerückgewinnung erfolgt, ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit
In die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung muss man aber so oder so die Reinigungskosten einbeziehen. Diese wurden mir von einem seriösen Anbieter, welche nur mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung verkauft, auf 700 EUR beziffert, wobei der Verkäufer eine Reinigung mindestens alle 5 Jahre für sinnvoll erachtet. Im Musterhaus selbst wurde die erste Reinigung aber bereits nach 2 Jahren gemacht und dies aufgrund einer Keim-Messung, welche eben Keime in der Zuluft nachgewiesen hat, welche oberhalb der Grenzwerte waren (ich kenne die Grenzwerte nicht, aber wenn der Verkäufer mir sagt, dass die Reinigung nach 2 Jahren notwendig war, dann glaube ich ihm das mal - die Firma verkauft nicht ein Haus ohne Kontrollierte-Wohnraumlüftung).
Je nachdem ob ich die 700 EUR nun auf 5 Jahre oder auf 2 Jahre aufteile, komme ich auf jährliche Kosten von 140 - 350 EUR für die Wartung.
Die Anlage selbst verbraucht elektrische Energie. Etwa 250-400 kWh_el pro Jahr. 63 bis 100 EUR pro Jahr.
Die Kontrollierte-Wohnraumlüftung an sich ist ein technisches Gerät, ich gehe mal von 15 Jahren Nutzungsdauer aus. Ausbau und Entsorgung der alten Anlage, Neues Gerät, Inbetriebnahme beziffere ich jetzt mal mit 5.000 EUR. Das macht auf das Jahr gerechnet 333 EUR Abschreibung. Wenn die Kontrollierte-Wohnraumlüftung 20 Jahre halten soll und Entsorgung, Neues Gerät und Inbetriebnahme nur 4.000 EUR kosten, dann rechnen wir uns das schön auf 200 EUR.
Neue Filter, Wartung, Kleinreparaturen einfach mal pauschal 100 EUR
gesamte jährliche Kosten im besten Fall: 140 + 63 + 200 + 100 = 503 EUR
gesamte jährliche Kosten im Wort Case: 350 + 100 + 333 + 100 = 883 EUR
Der Einsparungseffekt wird grob mit ca. 2.000 kWh_therm bis über 3.000 kWh_therm beziffert. 2.000 kWh_therm ergeben 2.000 kWh Gas zu 5,5 Cent oder 400-500 kWh_el zu 20 Cent (Wärmepumpe-Tarif) oder 25 Cent (Hausstrom). Man landet bei 110 EUR (Gas), 125 EUR (luftwärmepumpe mit Hausstrom) bzw. 80 EUR (Sole-Wärmepumpe mit Wärmepumpe-Strom).
Bei 3.500 EUR landet man entsprechend bei 193 EUR (Gas), 219 EUR (Worst-Case-Wärmepumpe) oder 140 (Best-Case-Wärmepumpe).
Wenn man jetzt Best-Case-Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Worst-Case-Wärmepumpe verrechnet, dann kommt man auf 503 EUR - 219 EUR = 284 EUR. Anders herum sind es 883 EUR - 140 EUR = 743 EUR.
Wie man es dreht und wendet, die Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann nicht mal die laufenden Kosten einsparen. Daher meiner Meinung das beste System mit welchem man sich vor allem nie hygienische Probleme in das Haus holt: Abluftmodule in Feuchträumen kombiniert mit Fensterfalzlüftung oder Außenwandluftdurchlass. Dezentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung haben zumindest keine horrenden Reinigungskosten, aber zumindest würden auch diese System den Aufpreis für die Wärmerückgewinnung nie wieder einspielen. Zudem muss man diese Geräte auch in Schlaf- und Aufenthaltsräumen platzieren und das ergibt Geräusche. Reine Abluftanlagen ohne Wärmerückgewinnung sind in Räumen, wo leise Geräusche nicht stören (Küche, WC, Hauswirtschaftsraum, Bad), lassen sich auch mal stundenweise deaktivieren (Bad). Fensterfalze arbeiten heutzutage zugfrei und verringern den Schallschutz um 1 bis 2 db. Wer in einem ruhigen Wohngebiet wohnt, der interessiert sich dafür sowieso nicht.
Ich freue mich schon auf die Diskussion, aber bitte themenrelevant. Die nutzerunabhängige Zwangslüftung stelle ich nicht in Frage, allein um die zentrale Wärmerückgewinnung geht es mir. Die zentrale Wärmerückgewinnung bedingt das Rohrsystem, welches horrende Reinungskosten hat sowie eine komplexe technische Maschine, welche eine begrenzte Lebensdauer aufweist und viel kostet (im Gegensatz zu einem 08/15-Abluftmodul ohne Wärmerückgewinnung). Eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung ohne Wärmerückgewinnung funktioniert ohne das Rohrsystem.
- Heutige Häuser werden so dicht gebaut, dass eine zusätzliche Zwangslüftung notwendig ist, da sonst mehrmals täglich Sommer wie Winter stoßgelüftet werden muss
- Ob diese Lüftung manuell oder automatisch erfolgt, ist eine Komfort-Frage
- Ob diese Lüftung mit oder ohne Wärmerückgewinnung erfolgt, ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit
In die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung muss man aber so oder so die Reinigungskosten einbeziehen. Diese wurden mir von einem seriösen Anbieter, welche nur mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung verkauft, auf 700 EUR beziffert, wobei der Verkäufer eine Reinigung mindestens alle 5 Jahre für sinnvoll erachtet. Im Musterhaus selbst wurde die erste Reinigung aber bereits nach 2 Jahren gemacht und dies aufgrund einer Keim-Messung, welche eben Keime in der Zuluft nachgewiesen hat, welche oberhalb der Grenzwerte waren (ich kenne die Grenzwerte nicht, aber wenn der Verkäufer mir sagt, dass die Reinigung nach 2 Jahren notwendig war, dann glaube ich ihm das mal - die Firma verkauft nicht ein Haus ohne Kontrollierte-Wohnraumlüftung).
Je nachdem ob ich die 700 EUR nun auf 5 Jahre oder auf 2 Jahre aufteile, komme ich auf jährliche Kosten von 140 - 350 EUR für die Wartung.
Die Anlage selbst verbraucht elektrische Energie. Etwa 250-400 kWh_el pro Jahr. 63 bis 100 EUR pro Jahr.
Die Kontrollierte-Wohnraumlüftung an sich ist ein technisches Gerät, ich gehe mal von 15 Jahren Nutzungsdauer aus. Ausbau und Entsorgung der alten Anlage, Neues Gerät, Inbetriebnahme beziffere ich jetzt mal mit 5.000 EUR. Das macht auf das Jahr gerechnet 333 EUR Abschreibung. Wenn die Kontrollierte-Wohnraumlüftung 20 Jahre halten soll und Entsorgung, Neues Gerät und Inbetriebnahme nur 4.000 EUR kosten, dann rechnen wir uns das schön auf 200 EUR.
Neue Filter, Wartung, Kleinreparaturen einfach mal pauschal 100 EUR
gesamte jährliche Kosten im besten Fall: 140 + 63 + 200 + 100 = 503 EUR
gesamte jährliche Kosten im Wort Case: 350 + 100 + 333 + 100 = 883 EUR
Der Einsparungseffekt wird grob mit ca. 2.000 kWh_therm bis über 3.000 kWh_therm beziffert. 2.000 kWh_therm ergeben 2.000 kWh Gas zu 5,5 Cent oder 400-500 kWh_el zu 20 Cent (Wärmepumpe-Tarif) oder 25 Cent (Hausstrom). Man landet bei 110 EUR (Gas), 125 EUR (luftwärmepumpe mit Hausstrom) bzw. 80 EUR (Sole-Wärmepumpe mit Wärmepumpe-Strom).
Bei 3.500 EUR landet man entsprechend bei 193 EUR (Gas), 219 EUR (Worst-Case-Wärmepumpe) oder 140 (Best-Case-Wärmepumpe).
Wenn man jetzt Best-Case-Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Worst-Case-Wärmepumpe verrechnet, dann kommt man auf 503 EUR - 219 EUR = 284 EUR. Anders herum sind es 883 EUR - 140 EUR = 743 EUR.
Wie man es dreht und wendet, die Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann nicht mal die laufenden Kosten einsparen. Daher meiner Meinung das beste System mit welchem man sich vor allem nie hygienische Probleme in das Haus holt: Abluftmodule in Feuchträumen kombiniert mit Fensterfalzlüftung oder Außenwandluftdurchlass. Dezentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung haben zumindest keine horrenden Reinigungskosten, aber zumindest würden auch diese System den Aufpreis für die Wärmerückgewinnung nie wieder einspielen. Zudem muss man diese Geräte auch in Schlaf- und Aufenthaltsräumen platzieren und das ergibt Geräusche. Reine Abluftanlagen ohne Wärmerückgewinnung sind in Räumen, wo leise Geräusche nicht stören (Küche, WC, Hauswirtschaftsraum, Bad), lassen sich auch mal stundenweise deaktivieren (Bad). Fensterfalze arbeiten heutzutage zugfrei und verringern den Schallschutz um 1 bis 2 db. Wer in einem ruhigen Wohngebiet wohnt, der interessiert sich dafür sowieso nicht.
Ich freue mich schon auf die Diskussion, aber bitte themenrelevant. Die nutzerunabhängige Zwangslüftung stelle ich nicht in Frage, allein um die zentrale Wärmerückgewinnung geht es mir. Die zentrale Wärmerückgewinnung bedingt das Rohrsystem, welches horrende Reinungskosten hat sowie eine komplexe technische Maschine, welche eine begrenzte Lebensdauer aufweist und viel kostet (im Gegensatz zu einem 08/15-Abluftmodul ohne Wärmerückgewinnung). Eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung ohne Wärmerückgewinnung funktioniert ohne das Rohrsystem.