Bauen oder lieber noch warten?

[halmi]

Wenn die Zinsen denn mal steigen... Kann mir nicht vorstellen das die Zinsen in Europa die nächsten Jahr in Bereiche kommen die dem Häuslebauer gefährlich werden. Da wären etliche Staaten sicherlich schneller Pleite als der deutsche Häuslebauer.

Durch die kommenden neuen Energieeinsparverordnung-Regelungen werden die Preise sicherlich nicht günstiger werden. Und die Auftragsbücher sind für die nächsten ~2 Jahre noch prall gefüllt.

 

[Airea]

Das ist doch gehüpft wie gesprungen. Jetzt zu spekulieren ob und wann Preise steigen oder fallen, ist in eurer Situation doch völlig nebensächlich: Ihr habt einem Bauzwang in 3 Jahren, also fangt jetzt an zu planen und legt dann los. Die Zeit ist schneller um als ihr "mehr Eigenkapital sparen" sagen könnt. Denn ob ihr jetzt noch 30.000 € anspart ist angesichts der Gesamtinvestition wenig ausschlaggebend. Die Nummer wird ob jetzt oder in 2 Jahren dicht dran an einer 100% Finanzierung sein. Was aber angesichts der Einkommen und der ggf. zu veräußernden ETW ok ist. Deswegen: Wenn ihr bauen wollt, plant schon mal los.

 

[Lupenrainer]

Mit dem Bauzwang habt ihr euch allerdings selbst die Pistole auf die Brust gesetzt, was dazu führt dass das Vorhaben unnötig teuer wird. Hohe Beleihung bedeutet höherer Zins. Bei der benötigten Summe ist das viele Tausend Euro an Zinsen, die ihr mangels Eigenkapital berappen werdet.

Das stimmt, allerdings frage ich mich ob es klüger gewesen wäre so eine Chance verstreichen zu lassen!? Wir haben das Grundstück schon unter Marktwert bekommen und das einzige Risiko dass wir gesehen haben sind der Verlust der Nebenkosten die wir für das Grundstück gezahlt haben. Zudem hat der Ort des Grundstücks für uns auch einen ideellen Wert und die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering in diesem Ort in den nächsten Jahren wieder ein Grundstück zu bekommen.

Gräme dich nicht. Du gehörst ja jetzt schon zu den "Doofen", die 100% für eine Wohnung finanziert haben, die du zwei Jahre später nicht mehr haben willst That's life.

Auch hier dachten wir dass wir uns damit eher was gutes getan haben. Was spricht dagegen es zu versuchen die Wohnung erst mal zu vermieten? Falls es dann nicht gut klappt kann man doch immer noch verkaufen und das Geld per Sondertilgung mit in den Hauskredit fließen lassen oder?

Die Spirale bricht, sobald die Zinsen steigen. Dann kann sich die Masse der Leute heutige Preise nicht mehr leisten, da man weniger Darlehenshöhe für die gleiche Monatsrate bekommt.

Das ist leider genau das wovor ich Angst habe. Dass die Zinsen innerhalb der nächsten 2 Jahre leicht steigen und die Baukosten auch. Und man dann trotz mehr Eigenkapital nicht besser oder sogar schlechter da steht als jetzt.

Die Zeit ist schneller um als ihr "mehr Eigenkapital sparen" sagen könnt. Denn ob ihr jetzt noch 30.000 € anspart ist angesichts der Gesamtinvestition wenig ausschlaggebend. Die Nummer wird ob jetzt oder in 2 Jahren dicht dran an einer 100% Finanzierung sein.

Naja es sind schon etwas mehr als 30000€. Auf 24 Monate gerechnet hätten wir ja:
24 x 1200€ sparen (plus x) = 28800€
24 x 600€ Wohnung Tilgung (856-Zinsen=~600€) = 14400€
24 x 700€ Grundstück Tilgung = 16800€

macht ~60t€ mehr Eigenkapital

Demgegenüber stehen aber die ~4% Baukostensteigerung = 18000€, die 2 Lebensjahre die dann wieder ins Land gezogen sind und die Familienplanung die da wahrscheinlich deutlich härter kollidieren würde.

Habt ihr Erfahrungswerte mit welchem Zins ich aktueller bei einer 100%+ Beleihung rechnen müsste?

 

[Niloa]

Aufgrund der Spekulationssteuer könnte ich sie ja sowieso nicht wirklich teurer verkaufen erst mal.

Spekulationssteuer fällt bei dir nicht an, da du nicht vermietet hast.
Habt ihr denn schon mal mit eurer Bank gesprochen? Die würde ich auch zum Thema Wohnung verkaufen oder vermieten ansprechen.

 

[guckuck2]

Demgegenüber stehen aber die ~4% Baukostensteigerung = 18000€, die 2 Lebensjahre die dann wieder ins Land gezogen sind und die Familienplanung die da wahrscheinlich deutlich härter kollidieren würde.

Preissteigerung ist Spekulation, deine Lebensjahre sind in der Wohnung doch auch nicht vergeudet und wie schon zuvor geschrieben, würde ich kein Haus für eine spekulative Familie bauen. Seid ihr euch denn sicher, wie viele Kinder ihr haben wollt = Anzahl der Kinderzimmer? Seid ihr euch sicher, überhaupt Kinder bekommen zu können?
Ich halte das für die falsche Reihenfolge und wie bei der Wohnung auch (günstig bekommen) klingt der Hausbau nun nach Übersprunghandlung, weil es da ne Gelegenheit gab. Hm.

Zinsen auf 10 Jahre ca. 1,6% bei 100%. Alles darüber als Konsumdarlehen.
Jemand mit 80% Finanzierung bekäme dies für 1%.
1500€ monatliche Rate unterstellt bei 400.000€ Kreditsumme, hat der Häuslebauer mit der 100% Finanzierung 54T€ Zinsen in 10 Jahren gezahlt, zzgl. Zinsen für das Konsumdarlehen falls >100%, der mit 80% Finanzierung 32T€.
Und das ist nur der aktuelle Vergleich, wir befinden uns im absoluten Zinstief.

 

[Crossy]

Alles Ansichtssache. Ich würde es immer vorziehen vor der Familienplanung zu bauen. Insbesondere, wenn Hausbau und Geburt/Babyzeit zusammen fallen ist das schon arg viel Stress. Kann man natürlich schaffen, würde ich mir aber gleichzeitig nicht geplant antun. Ohne Kinder ist noch EL möglich. Mit Kleinstkindern nur sehr begrenzt oder eben mit sehr viel mehr Stress verbunden. Natürlich kann es sein, dass die Kinder nicht wie geplant, gewünscht kommen. Für mich ist das allgemeines Lebensrisiko. Genau so kann es sein, dass du 2 Kinder hast, denkst so bleibt das nun und baust dementsprechend und dann kommt noch ein Überraschungsei. Da kann man sich viele Szenarien ersinnen, daher würde ich erst mal so planen, wie es für mich am wünschenswertesten ist und den Rest bringt das Leben mit sich.

Und das die Baukosten zumindest noch die nächsten 2 Jahre steigen, halte ich persönlich für sicher. Nur die Höhe der Preissteigerung ist für mich fraglich