K
KNXliebhaber
Hallo,
ich bin seit fast zwei Jahren treue Leserin dieses Forums und habe mir gedacht, dass ich einfach mal meine Erfahrungen mit euch teilen möchte. Wir wohnen ländlich und haben die ganzen Schätzwerte für Einfamilienhaus die aufgekommen sind immer für etwas übertrieben gehalten. Leider muss ich sagen, ihr hattet vollkommen Recht behalten. Ich würde behaupten, das sowohl Einrichtung als auch unsere Ausstattung mind. das Prädikat „gehobener Standard“ verdienen obwohl wir beide rational denkende, sparsame Menschen sind. Wir wollten uns alle Wünsche erfüllen und wollten ein neues Haus mit dem höchsten Stand der Technik. Unsere Devise war viel zu oft: hhm, wenn du überall KNX bekommst, dann krieg ich das 3m breite Küchenfenster -ok klingt fair/ , wenn wir ne Kontrollierte-Wohnraumlüftung + Photovoltaik nehmen, dann sollte der Kamin auch ne Wassertasche haben- ja klingt logisch/
Bereits 2017 haben wir uns erste Gedanken ums Haus gemacht. Wir hatten das Glück, das wir von meinen Schwiegereltern ein großes Grundstück als Schenkung erhalten haben. Wir (32 + 28) leben auf dem Land, noch Baden-Württemberg- allerdings nah an der bayrischen Grenze, 45km von Würzburg entfernt. Der Bodenrichtwert lag bei unseren 350qm bei ca. 8500 € - allerdings werden in der Gemeinde mittlerweile 85€ p. Qm aufgerufen (was natürlich für die meisten Leser hier immer noch ein Traum wäre). Natürlich sind auf dem Land nicht so viele namhafte Firmen, dennoch sehr viele „Hiddenchampions“ im Umkreis von 30km und weiter geht es auch schon in die berüchtigte Rhein-Neckar Region, daher Risiko akzeptabel. Unser Haus liegt am Hang, allerdings wurde dieser bereits von einer Stützmauer gehalten (wir haben die Scheune die auf dem Grundstück stand selbständig abgerissen – ohne die Stützmauer zu beschädigen).
Wir haben viele Gewerke im Bekanntenkreis und wollten individuell bauen, daher haben wir uns für ein Architektenhaus entschieden. 2018 lag dann auch die erste Schätzung des Architekten vor – für 165qm ca. 420.000€ inkl. Baunebenkosten! Ähnliches habe ich auch immer wieder im Forum gelesen. Mein Mann hatte mir versichert, der Betrag niedriger ausfallen wird. Begründung: Wir wohnen auf dem Land= geringere Kosten auch bei den Gewerken + unsere Eigenleistung. Da wir unsere Eigenleistung auf 30k schätzten dachten wir- wir werden max. 390k zahlen müssen.
Die Eigenleistung hatten wir mit 30k datiert, weil mein Mann die gesamte Elektrik übernahm und wir einen großen Teil des Trockenbaus übernahmen.
Zum Baubeginn im Sept 19 hatten wir 90k Eigenkapital + 20k ELR Förderprogramm + 370k Kredit = 480k
Wobei wir niemals 480k nur fürs Haus zahlen wollten, wir hatten uns einen sehr großen Kredit geholt als Puffer, und Gedanke war eigtl. 400k Haus + 20k Küche + 30k Puffer& Extras + 30k (evtl. neuer Autokauf etc.)
Unser Einkommen am Anfang der Planungen (ca. Ende 2017) lag bei ca. 4500 €zusammen. Durch Lohnerhöhungen sind es jetzt 2x Vollzeit: 3000€ + 2200€ Netto = 5200 € Netto (Urlaubsgeld + 13. Gehalt nicht eingerechnet). Wir zahlen wenn alle Kredite abgerufen worden sind 1.500 € Kredit (3% Tilgung, 1,35% Zins bei 20J Zinsbindung). Aufgrund unserer soliden Sparrate, Bonus und Weihnachtsgeld und wenig Freizeit (und entsprechend kaum Urlaub und Freizeitkonsum wegen Eigenleistung) haben wir noch zusätzlich 40k sparen können (wir haben vorher Miete von 500€ warm bezahlt, und sonst haben wir noch recht studentisch gelebt bzw. immer Ziele gehabt zum sparen wie Hochzeit oder dann Hausbau, Urlaube machen wir nach wie vor gern in Asien mit dem Rucksack). Derzeitiges mögliches Kapital für den Hausbau also 520k.
Wie gesagt, wir haben immer brav gespart- und plötzlich beim Hausbau wollten wir uns alle Wünsche sofort erfüllen:
Also unser Hausbau wird Stand heute 470.000€ (kleinere Rechnungen fehlen noch- schwankt zwischen 460k-und 470k) kosten. Unsere Außenanlagen werden sich ca. auf 40k+ belaufen (Pflastern, Carport, und Terrasse) = ca. 520k – jeglichen Puffer aufgebraucht.
Ich bin unglaublich glücklich, 1. Das wir den großen Puffer eingeplant haben (ca. 70k) und wir im letzten Jahr noch so viel sparen konnten. Vielleicht hätten wir uns ohne diese Sicherheit auch weniger Wünsche erfüllt oder man hätte nachts noch unruhiger geschlafen. Trotz gefühlt großen Schuldenbergs bin ich aber sehr glücklich, nicht auf diese komfortsteigende Dinge verzichtet zu haben bzw. sich auch Ausstattung zu leisten, die designtechnisch genau unseren Geschmack trifft und nicht die nächstbeste Preis-Leistung Alternative.
Ich wollte allen, die sich mit dem Thema Hausbau beschäftigen aufzeigen: Die Preise steigen IMMER NOCH- trotz Corona weiter. Auf dem Land sind die Hauskosten auch günstiger, aber nicht so viel wie man es sich wünscht. Und wir haben beim Hausbau nicht gespart, dafür sparen wir alltäglichen Leben und konnten im letzten Jahr mind. 2500€ jeden Monat zusätzlich wegsparen- das ist dann auch eine Frage der Prioritäten.
ich bin seit fast zwei Jahren treue Leserin dieses Forums und habe mir gedacht, dass ich einfach mal meine Erfahrungen mit euch teilen möchte. Wir wohnen ländlich und haben die ganzen Schätzwerte für Einfamilienhaus die aufgekommen sind immer für etwas übertrieben gehalten. Leider muss ich sagen, ihr hattet vollkommen Recht behalten. Ich würde behaupten, das sowohl Einrichtung als auch unsere Ausstattung mind. das Prädikat „gehobener Standard“ verdienen obwohl wir beide rational denkende, sparsame Menschen sind. Wir wollten uns alle Wünsche erfüllen und wollten ein neues Haus mit dem höchsten Stand der Technik. Unsere Devise war viel zu oft: hhm, wenn du überall KNX bekommst, dann krieg ich das 3m breite Küchenfenster -ok klingt fair/ , wenn wir ne Kontrollierte-Wohnraumlüftung + Photovoltaik nehmen, dann sollte der Kamin auch ne Wassertasche haben- ja klingt logisch/
Bereits 2017 haben wir uns erste Gedanken ums Haus gemacht. Wir hatten das Glück, das wir von meinen Schwiegereltern ein großes Grundstück als Schenkung erhalten haben. Wir (32 + 28) leben auf dem Land, noch Baden-Württemberg- allerdings nah an der bayrischen Grenze, 45km von Würzburg entfernt. Der Bodenrichtwert lag bei unseren 350qm bei ca. 8500 € - allerdings werden in der Gemeinde mittlerweile 85€ p. Qm aufgerufen (was natürlich für die meisten Leser hier immer noch ein Traum wäre). Natürlich sind auf dem Land nicht so viele namhafte Firmen, dennoch sehr viele „Hiddenchampions“ im Umkreis von 30km und weiter geht es auch schon in die berüchtigte Rhein-Neckar Region, daher Risiko akzeptabel. Unser Haus liegt am Hang, allerdings wurde dieser bereits von einer Stützmauer gehalten (wir haben die Scheune die auf dem Grundstück stand selbständig abgerissen – ohne die Stützmauer zu beschädigen).
Wir haben viele Gewerke im Bekanntenkreis und wollten individuell bauen, daher haben wir uns für ein Architektenhaus entschieden. 2018 lag dann auch die erste Schätzung des Architekten vor – für 165qm ca. 420.000€ inkl. Baunebenkosten! Ähnliches habe ich auch immer wieder im Forum gelesen. Mein Mann hatte mir versichert, der Betrag niedriger ausfallen wird. Begründung: Wir wohnen auf dem Land= geringere Kosten auch bei den Gewerken + unsere Eigenleistung. Da wir unsere Eigenleistung auf 30k schätzten dachten wir- wir werden max. 390k zahlen müssen.
Die Eigenleistung hatten wir mit 30k datiert, weil mein Mann die gesamte Elektrik übernahm und wir einen großen Teil des Trockenbaus übernahmen.
Zum Baubeginn im Sept 19 hatten wir 90k Eigenkapital + 20k ELR Förderprogramm + 370k Kredit = 480k
Wobei wir niemals 480k nur fürs Haus zahlen wollten, wir hatten uns einen sehr großen Kredit geholt als Puffer, und Gedanke war eigtl. 400k Haus + 20k Küche + 30k Puffer& Extras + 30k (evtl. neuer Autokauf etc.)
Unser Einkommen am Anfang der Planungen (ca. Ende 2017) lag bei ca. 4500 €zusammen. Durch Lohnerhöhungen sind es jetzt 2x Vollzeit: 3000€ + 2200€ Netto = 5200 € Netto (Urlaubsgeld + 13. Gehalt nicht eingerechnet). Wir zahlen wenn alle Kredite abgerufen worden sind 1.500 € Kredit (3% Tilgung, 1,35% Zins bei 20J Zinsbindung). Aufgrund unserer soliden Sparrate, Bonus und Weihnachtsgeld und wenig Freizeit (und entsprechend kaum Urlaub und Freizeitkonsum wegen Eigenleistung) haben wir noch zusätzlich 40k sparen können (wir haben vorher Miete von 500€ warm bezahlt, und sonst haben wir noch recht studentisch gelebt bzw. immer Ziele gehabt zum sparen wie Hochzeit oder dann Hausbau, Urlaube machen wir nach wie vor gern in Asien mit dem Rucksack). Derzeitiges mögliches Kapital für den Hausbau also 520k.
Wie gesagt, wir haben immer brav gespart- und plötzlich beim Hausbau wollten wir uns alle Wünsche sofort erfüllen:
- Überall Fußbodenheizung
- Kaminofen mit Wassertasche
- Kontrollierte-Wohnraumlüftung
- Photovoltaikanlage
- Smarthome mit KNX
- Farbiges Lichtsystem (DALI) in Wohnzimmer und Bad/ Steuerung KNX (mein Mann ist ein kleiner Elektro-Nerd und durfte sich da austoben J)
- 2 Badezimmer
- Kragarmtreppe
- UG + EG
- Carport
- Balkon
Also unser Hausbau wird Stand heute 470.000€ (kleinere Rechnungen fehlen noch- schwankt zwischen 460k-und 470k) kosten. Unsere Außenanlagen werden sich ca. auf 40k+ belaufen (Pflastern, Carport, und Terrasse) = ca. 520k – jeglichen Puffer aufgebraucht.
Ich bin unglaublich glücklich, 1. Das wir den großen Puffer eingeplant haben (ca. 70k) und wir im letzten Jahr noch so viel sparen konnten. Vielleicht hätten wir uns ohne diese Sicherheit auch weniger Wünsche erfüllt oder man hätte nachts noch unruhiger geschlafen. Trotz gefühlt großen Schuldenbergs bin ich aber sehr glücklich, nicht auf diese komfortsteigende Dinge verzichtet zu haben bzw. sich auch Ausstattung zu leisten, die designtechnisch genau unseren Geschmack trifft und nicht die nächstbeste Preis-Leistung Alternative.
Ich wollte allen, die sich mit dem Thema Hausbau beschäftigen aufzeigen: Die Preise steigen IMMER NOCH- trotz Corona weiter. Auf dem Land sind die Hauskosten auch günstiger, aber nicht so viel wie man es sich wünscht. Und wir haben beim Hausbau nicht gespart, dafür sparen wir alltäglichen Leben und konnten im letzten Jahr mind. 2500€ jeden Monat zusätzlich wegsparen- das ist dann auch eine Frage der Prioritäten.
