60er Jahre Haus Kernsanieren - KFW85 möglich?

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Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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KarstenausNRW

Was passiert, wenn wir einen KFW Baustein einplanen, aber den notwendigen Energiestandard dann doch nicht erreichen?
Dumm gelaufen und Kredit zurückzahlen.
Aber wie soll das passieren? Du kannst den Kredit erst beantragen, wenn Du die Bestätigung des Energieberaters hast. Und wenn Du so baust, wie mit dem Energieberater geplant (die Bank kontrolliert die korrekte Mittelverwendung), dann erreichst Du auch die entsprechende Stufe. Du kannst nur scheitern, wenn Du anders als geplant baust. Dann werden Dir aber der Energieberater als auch Deine Bank schon frühzeitig (sollten sie jedenfalls) auf die Finger hauen.
Wie ist der übliche Ablauf um eine Finanzierung aufzubauen? Für mein Verständnis müsste ich vor der Finanzierungsvergabe bereits mit dem Energieberater einen Fahrplan ausarbeiten, um zu wissen, welches KFW Ziel möglich ist bei den geplanten Modernisierungskosten. Das würde aber ja bedeuten, dass ich beim Energieberater in Vorleistung gehen müsste ohne einen Kaufvertrags für Haus zu haben. Bin ich mit der Denkweise auf dem Holzweg und es geht auch anders?
Das machst Du alles parallel.
Und ja, Du musst in Vorleistung gehen. Manchmal ist es so, dass man nicht mit doppeltem Hosenträger, Sicherheitsgurt und Fallschirm abgesichert wird. Dann haust Du im Zweifel eben mal 2.000€ raus - davon kaufen sich andere stattdessen ein profanes Top-Handy.
Plant die Finanzierung mit der Bank, Ihr müsst ja noch nichts unterschreiben. Sprecht parallel mit einem Energieberater, was er an Kosten schätzt für KfW XY. Dann schlagt Ihr im Zweifel 30% auf die Kosten auf, um einen Puffer zu haben. Und bei der Bank wird das in eine passende Struktur gegossen, damit Ihr den Kaufvertrag beruhigt abschließen könnt.
 
H

henning181

Hallo,

Ich bin immer wieder überrascht was sich hier die Menschen, wenn es um ein Haus geht zutrauen. Die meisten glauben über sich heraus zu wachsen auch wenn in vielen Foren gegenteilige Erfahrungen ausgetauscht werden.

Ich habe wie einige andere Personen in diesem Forum ein Haus von 1958 kernsaniert und muss sagen es hat drei Jahre gedauert. Dabei hatte ich Hilfe eines Bauhelfers.

Ich rate dem Fragesteller deshalb folgendes:

1. Ist das Haus und der damit verbundene Sanierungsaufwand richtig eingeschätzt? War eine Fachkraft beteiligt?
2. Wenn die Ausführung der Eigenleistung auf YouTube Videos beruht dann überschätzen sich viele.
3. Unterschätzt nicht die Bauvorschriften und Normen etc. die eingehalten werden müssen.
4. Wer billig kauft, kauft zweimal!
5. Und zu guter letzt setzt die rosa rote Brille ab!

In diesem Sinne viel Erfolg
 
X

xMisterDx

Du überschätzt dich maßlos, es sei denn du bist vom Fach und arbeitest täglich auf Baustellen.
43 Urlaubstage und Elternzeit, das reicht gerade mal für den bezugsfertigen Ausbau eines schlüsselfertigen Hauses, sofern du zumindest den Sonntag und einige Samstage mal frei haben möchtest...

Du musst ja erstmal wochenlang alles rauskloppen und entsorgen.
Dann brauchst du tonnenweise (Spezial)Werkzeug und Kleinkram ist das kalkuliert?
Beispiel:
Du kalkulierst Fliesen... 35 EUR/m².
Da kommen 10-20% Verschnitt drauf, je nach Raum und Fliesengröße. Dann brauchst du aber noch Kleber, Fliesenschneider und/oder Flex mit Diamantscheibe, für die Bäder Lochfräsen, Fugenmörtel, Gummibrett zum Auftragen, Schwammbrett zum Abwaschen, Silikon für die Ecken, Übergangsprofile, Eck- und Kantenprofile...

Ich hab gerade meinen Fliesenspiegel in der Küche geklebt, mit Verblendsteinen für 25 EUR/m². 3 Pack Verblender 75 EUR.
Der ganze Kleinkram hat mich dann nochmal 75 EUR gekostet und ich hab auf teure Aluminium-Profile als Abschluss verzichtet, da kommt Acryl drauf.
Plus insgesamt runde 3 Tage Arbeit, weil ich das zum ersten Mal gemacht habe.

Ich glaube nicht, dass du das alles sauber kalkuliert hast. Da werden 50, vllt 100k EUR mehr auf dich zukommen.
Man verschätzt sich als Laie gerade beim Kleinkram gerne massiv.
 
S

Sven223

Da ich die letzten Jahre im Neubau von Aufzügen tätig war hab ich schon einiges auf Baustellen gesehen und glaube zumindest einen groben Eindruck zu haben, was auf mich zukommt. An Werkzeugen ist bereits einiges bei mir privat vorhanden, beide Opas sind durch Eigenheimbau bzw. Sanierung auch gut ausgestattet und zu guter Letzt kann ich mir größeres Werkzeug bei meinem Arbeitgeber ausleihen. Daher sehe ich dort kein Problem.

Ich stelle einfach mal meine Kostenschätzung ein. Die Preise basieren zum Teil auf Materialkosten, teils aber auch auf gemittelten Kostenschätzungen diverser Webseiten inkl. Lohn.

60er-jahre-haus-kernsanieren-kfw85-moeglich-638893-1.png


Somit ergibt das ohne Fassade eine Kostenschätzung von ca. 920€/qm für die Kernsanierung.
 
K

KarstenausNRW

Ich stelle einfach mal meine Kostenschätzung ein. Die Preise basieren zum Teil auf Materialkosten, teils aber auch auf gemittelten Kostenschätzungen diverser Webseiten inkl. Lohn.
Wobei ich bei diversen Positionen noch zum deutliches Einsparpotenzial sehe (z.B. Estrich, Fußbodenheizung, Kellerdeckendämmung, Wandbeläge usw.)
 
S

Sven223

Wobei ich bei diversen Positionen noch zum deutliches Einsparpotenzial sehe (z.B. Estrich, Fußbodenheizung, Kellerdeckendämmung, Wandbeläge usw.)
Das ist schön zu hören. Ich habe natürlich versucht ausreichend zu kalkulieren. Wenn Geld über bleibt könnten doch schon die Heizung gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht werden.

Den ursprünglichen Gedanken das KFW Darlehen zur Modernisierung mit Mindestziel KFW85 zu verwenden habe ich verworfen, wenn wir das zinsgünstige Darlehen der NRW.Bank nutzen können. So mache ich mir keinen Stress mit Förderkrediten, für die eine Gegenleistung verlangt wird. Wenn sich Bafa Förderungen für die Einzelmaßnahmen, wie aufgelistet, einbauen lassen, dann beantragen wir die natürlich noch gerne.

Wenn alles so anläuft wie geplant, dann schaue ich mal, ob ich in einem anderen Unterforum ein bisschen "Bautagebuch" führen kann, um den ein oder anderen guten Tipp zur Umsetzung oder Materialeinkauf zu bekommen.
 
Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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