Altbausanierung, was kommt auf uns zu

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Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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86bibo

Überlegt euch, was ihr am Ende erreichen wollt. Soll das Haus (abgesehen von der Wärmedämmung) auf den Stand eines Neubaus kommen oder wollt ihr "relativ günstig" zu einer eigenen Immobilie kommen und seid dafür bereit Kompromisse einzugehen?

Ich denke, auch bei Kompromissen sind 70.000€ sehr knapp bemessen. Neues Dach mit Dämmung wird wohl zwischen 25 und 30t€ liegen. Wenn ihr so viel Geld für die Dämmung ausgebt, sollte das Dach mitgemacht werden. Fenster und Dämmung für insgesamt 20t€ halte ich für unmöglich. Bei mir wäre ich das Geld schon für die Fenster (ohne Haustür) los. Zudem sollte man sich das mit der Dämmung genau überlegen. Ich habe mir viele alte Häuser angeschaut, die neu gedämmt wurden und da war in fast allen eine furchtbares Raumklima. Wir hatten das in unserer letzten Mietwohnung auch. Super gedämmt, niedrige Nebenkosten aber dafür stickige Luft. Nach einer Woche Urlaub konnte man die Wohnung ohne vorher zu lüften nicht betreten. Schimmer war auch unser ständiger Begleiter. Ohne Lüftungsanlage würde ich eine solche Dämmung nicht angehen.

Nächster Punkt Bäder:
Hier kommt es darauf an, was man selbst machen kann und will. Wir haben jetzt für unser Bad 12t€ kalkuliert (Einzelwaschtisch, Spiegelschrank, Dusche, Badewanne, Toilette). Bauen wir alles selbst ein, bzw. Dusche übernimmt der Fliesenleger. Ansonsten machen wir bis auf die Fließen alles selbst: Entkernen, Trockenbau, Sanitäreinbau, Elektrik. Da bleiben aber alle Anschlüsse grob da wo sie derzeit auch sind (Max. 1m Versatz) und das Bad ist 7 m² groß. Wenn du schreibst, dass ihr das Bad vergrößern wollt und dadurch dann natürlich auch Ableitungen und Zuleitungen verlegt werden müssen, dann kann das sehr schnell teuer werden. Bekannte von mir haben das jetzt auch machen lassen (allerdings komplett und auch mit nicht ganz günstigen Sanitärobjekten) und haben dafür fast 40.000€ ausgegeben. Holt euch hier auf jeden Fall ein Angebot ein. Auch ein Gästebad kostet (wenn man es machen lässt) schnell 7000-10.000€.

Elektrik wollt ihr ja neu machen, was ich auch auf jeden Fall tun würde. Heute gibt es bei den meisten ganz andere Anforderungen, da man viel mehr Steckdosen benötigt. Zudem würde ich heute auch so viele Räume wie möglich mit Netzwerkdosen versorgen. Über eine Hausautomation kann man dann auch mal nachdenken, da sich die nicht nachrüsten lässt.

Fußböden und Tapeten summieren sich sehr schnell, wenn man ein ganzen Haus machen will. 130m² x25 €/m² sind schon grob 3500€ für die Böden, für die Wandtapeten und die Decken kommen selbst mit günstigen Tapeten noch mal 3500-4500€ darauf.

Zudem solltet ihr die Arbeitszeit genau kalkulieren. Habt ihr Freunde und Familie, die euch tatkräftig (und damit meine ich nicht mal 1-2 Wohneinheiten) unterstützen? Wenn ihr das zu Zweit machen wollt, dann ist das viel viel Arbeit. So einen Dielenboden im Wohnzimmer hat man nicht mal schnell in 2-3 Tagen aufbereitet. Ich hab auch (wie wohl jeder hier), dies und das mache ich mal schnell nebenbei. Wir hatten nach dem Umzug eine komplette Woche Urlaub und wollte da richtig was wegarbeiten. Letztendlich haben wir 2 Räume tapeziert, ein paar Leitungen gelegt, 2 Zimmer gestrichen und das mit 3 Personen. Es gibt so unendlich viele Dinge, die anfallen und immer aufhalten. Abends nach der Arbeit schafft man leider kaum etwas. Da hängt man 2 Lampen auf und bei der Garderobe ist es schon wieder so dunkel, dass man die Markierungen fürs Bohrloch nicht mehr sieht. Schnell mal im Keller ein paar Regalbretter Streichen --> halber Samstag weg.

In 3 Monaten kann man einiges schaffen, sofern man die Vollzeit nutzen kann. Wenn es nur Abends und die Wochenenden sind, dann habt ihr ein sportliches Programm vor euch.
 
D

DG

Wieso sieht WDVS grausam aus?
altbausanierung-was-kommt-auf-uns-zu-150754-1.JPG

Weil ich rechts nicht wohnen möchte. Man sieht das sofort, am Dach, den Fenstern und am Sockel, dass das nicht da hingehört, rangefrickelt ist und sämtlichen Charakter vom Haus abtötet. Die Fensterbögen sind weg, die Absätze der Geschossdecken sind glattgebügelt, Sockel, Treppe und Dach sind aber alt und passen nicht zum Neuen.

MfG
Dirk Grafe
 
Elina

Elina

Das mit den Fenstern habe ich so verstanden, das bei 3fach Verglasung das Fenster nicht mehr der kälteste Punkt ist, sondern die Fassade und sich das Wasser dann dort absetzen kann.
Naja. Kommt auf den Rest des Hauses an. Wir hatten hier ein buntes Potpourri an Fenstern, 2-fach aber auch 1fach verglaste, besonders die alte Haustür. Wir hatten nie Kondenswasser innen! Jedenfalls im Haus nicht. In der alten Mietbaracke hatten wir durchaus Wasser innen an den Fenstern, die Luftfeuchte lag jeweils bei 40-55% (Wohnzimmer war niedriger, teils sogar unter 40, ich bekam schon brennende Augen vor Trockenheit, aber an den Fenstern stand innen trotzdem täglich die Suppe).
In der vorherigen Mietsbaracke (sorry, besseres Wort hab ich für diese Pfuschbauten nicht) wurde zuerst die Fassade gedämmt, die Fenster blieben gleich. Kaum war das WDVS dran, schimmelten die Außenwände! Hätte eigentlich auch nicht passieren dürfen!
Im Haus haben wir in der massiven Etage unten 3 cm Styropor Innendämmung. Es ist nirgends auch nur ein Schimmelpilzchen zu sehen und das obwohl unten zwar gewohnt, aber nicht geheizt wurde und das seit mittlerweile 5 Wintern! (Temperatur im Winter liegt konstant bei 14°C - wir arbeiten daran).
Auch hier seit 3 Jahren 3fach verglaste Fenster und WDVS und absolut kein Schimmel, weder mit noch ohne Dämmung.
Wasser an den Fenstern haben wir, oja - von außen! Die sind sämtlich morgens alle von außen beschlagen, auch im Sommer - außer die 2 alten Fenster die wir immer noch drin haben.
Also so einfach ist das Ganze nicht.
 
N

nightdancer

Weil ich rechts nicht wohnen möchte. e

Typisches Beispiel für schlecht saniert. Das hätte man besser anders lösen können. Dafür ist letztlich nicht das WDVS verantwortlich.
Genauso grausam sind dies Neubauten im Pondorosa-Stil. Passen nach Spanien oder Mexiko aber nicht in unsere Baugebiete.
 
M

miho

Außerdem wird der Dachüberstand so klein.
Das kann man aber ändern. Wenn man ohnehin an der Dachdämmung und -Deckung ist, ist das u.U. kein großes Drama. Wurde bei uns gemacht und es fällt nicht auf, dass da ein WVDS auf dem alten Haus ist.
Ist natürlich alles eine Kostenfrage. Gerade, wenn man die Sachen langsam machen will, während man schon drin wohnt.
 
Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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