Aushub vom Nachbargrundstück zwischenlagern?

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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V

Voki1

Wie immer im Leben kommt es auf die vernünftige und ausreichende Absicherung existenzieller Risiken an. In Ordnung sind dann auch noch Risiken, die wirklich AUA machen, wenn sie schlagend werden. Das Problem ist immer, dass man es mit Menschen zu tun hat und das mit allen Vor- und Nachteilen und jeder Menge Subjektivität. Mir wäre es schon peinlich, meinen künftigen Nachbarn irgendwie darauf anzusprechen, wie man denn dessen etwaige Pleite abfedern könnte, würde man sich denn dazu hinreißen lassen, dass er seinen Aushub auf das eigene Grundstück temporär verbringen darf. Stell Dir mal vor, man würde diese Bitte ablehnen und muss dann ggf. Jahrzehnte neben diesem Nachbarn wohnen.

Im Rahmen einer "Güterabwägung" wären mir das Risiko einfach viel zu gering, als dass ich eine solche Bitte irgendwie ablehnen und von Bedingungen abhängig machen würde. Ich würde nicht mal drüber reden, ehrlich gesagt, sondern direkt und gleich mit "ja klar, kannst Du machen für Deine Bauzeit" rausrutschen. Dann die Bierflasche hoch, anstoßen und sich wechselseitig über den super Kontakt freuen.

Jetzt noch den Sachverhalt in eine Variable "y" tauschen und für y dann einen fast beliebigen Sachverhalt kleineres Umfanges eintauschen. Dann klappt es auch mit dem Nachbarn.
 
T

toxicmolotof

Wir mussten etwa 100t Mutterboden vom eigenen Grundstück entsorgen. Der Spaß hat inklusive Lohn und Maschinenmiete gute 1500 Euro gekostet. So ein Aushub 10x10x3 dürfte günstigstenfalls das Dreifache kosten... Ich finde der Handschlag ist schon in Ordnung, aber das Drumherum darf ruhig schriftlich festgehalten werden, eine Ausfallversicherung wäre aber wohl wirklich zu viel des Guten.
 
Uwe82

Uwe82

Also wir hatten das so gemacht: Erst mal mit dem Nachbarn unterhalten und einen Eindruck von ihm gewinnen. Wenn er ein sehr genauer Zeitgenosse ist, dann eventuell doch ansprechen, ob man es schriftlich festhalten sollte. Bei uns ging es darum, dass unser Nachbar vor uns angefangen hatte und wir beide eine unterkellerte Garage in Grenzbebauung geplant hatten. Nur war er etwa 40cm höher von seinem Fundament und hatte nur eine Kiesschicht geplant.

Wir hätten also alles teuer unterfangen lassen müssen. Zwei Wochen bevor er angefangen hatte, habe ich ihn also gefragt, ob er nicht ein 60cm tiefes Streifenfundament gießen lassen könnte, damit wir nicht unterfangen müssen. Das ging alles per Telefon, also virtuellem Handschlag, die Zusatzkosten in Höhe von 1100€ habe ich natürlich übernommen.

Man muss als Nachbar auch eine gewisse Vertrauensbasis aufbauen und dazu gehört "Vorschüsse" auf beiden Seiten.
 
K

klblb

Guest
Generell bin ich absolut ein Freund des vertrauensvollen Handschlages, aber es gibt da eben auch Unwägbarkeiten:
- man kennt den neuen Nachbar noch nicht lange und weiß nicht wirklich, wie er tickt.
- wie flexibel reagiert er, wenn der zeitliche Ablauf bei ihm nicht mehr klappt. Dann ist er eh unter Stress und evtl. nicht mehr so freundlich
- wenn Du die Erde beseitigen musst, weil sie Dich behindert, müsst Ihr über Zusatzkosten reden und bei Geld verändern sich die Menschen eh

Ich stehe vor einer ähnlichen Situation:
ein Nachbar, den ich bisher nicht kenne, will demnächst bauen. Weil die Platzverhältnisse so eng sind, wird er mit großen Maschinen mein Grundstück zwangsläufig teilweise überfahren müssen und auch sehr wohl dort Material abstellen wollen.
Ich werde ihm das erlauben, aber eben auch einen 4-zeiler aufsetzen. Darin steht, dass er für die Sicherung verantwortlich ist, bis zum xx.xx.xxxx wieder alles weggeräumt ist, im Schadensfall die Haftung übernimmt. Weiterhin ein paar umweltschutzrelevante Dinge, die aber auch schon in der Baugenehmigung stehen. Alles Selbstverständlichkeiten, die er ohne Probleme schlucken sollte. Ich bin fast sicher, das wir beide diese Abmachung nach ihrer Unterzeichnung bei wieder anschauen werden müssen, aber man weiß ja nie.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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