Bauen neben Job/Kind: Wie gut geht das? (Eure Erfahrungen)

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Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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Nina76

Hallöchen zusammen,

ich würde gerne denjenigen sehen, der innerhalb von 2-3 Monaten im selbstgebauten Eigenheim wohnt. Wir haben massiv gebaut und haben 8 Monate gebraucht.
Okay, Freunde von uns haben ein Fertighaus genommen. Bei denen hat das auch innerhalb von 3 Monaten geklappt. Ist halt eine Frage was man möchte. Für unsere Freunde war der "Bau" mit keinerlei Stress verbunden. Final haben die wirklich nur noch Tapeten an die Wand und den Bodenbelag selber gemacht.

Viele Grüße
Nina
PS: unser Estrich brauchte wunderbare 10 Wochen um Belegreif zu werden. :-(
 
G

germanissima

Hallo Ihr Lieben,

zunächst einmal vielen Dank für Eure Antworten. Ich finde es super, dass sich so viele von Euch die Zeit genommen haben, so ausführlich zu antworten. Ihr scheint ja doch recht verschiedene Erfahrungen gemacht zu haben.

Bei uns wird sich nun doch alles nach Hinten verschieben, dennoch will ich gleich auf die einzelnen Antworten von Euch eingehen. Da der Antworttext nun doch sehr lang geworden ist, habe ich ihn in drei Teile eingeteilt (jeweils 2 Antworten pro Beitrag). Hoffe auf diese Weise ist es übersichtlich genug. In Zukunft versuche ich schneller auf die einzelnen Beiträge zu antworten, dann wird die eigene Antwort auch nicht so lang

Hallo,

ich habe selber 2 Kinder und baue gerade, ich habe keine Ahnung vom Bau. Bevor ich etwas selber mache und es schief, falsch oder sonst was ist, lass ich es machen.
Es gab mal so eine schöne Rechnung: Der Handwerker ist doppelt so schnell wie ein Laie. Lass ihn mal 30€ die Std. kosten. Du mußt also doppelt soviel arbeiten um diese 30€ zu sparen. Und rechne das mal auf deine Einsparung durch Eigenleistung...zb 6000€ sparen= 6000/30 macht 200 Std Handwerker oder aber 400 Stunden für Dich!
Und da sind keine Fehler von Dr eingerechnet.

Ich mach lieber paar Überstunden um extra Geld zu haben, lohnt sich mM mehr.

Und zur Bauzeit, Viebrockhaus ist glaub ich der einzige der 3 Monate verspricht, realistisch ist eher alles über 6Monate.
Wir sehen das mit den Eigenleistungen eigentlich genauso: Lieber lassen wir das professionell machen und zahlen dem Handwerker ein paar Euro mehr, als selbst Hand an zu legen und zu pfuschen. Was ich mit Eigenleistung meinte war auch eher die Koordination und so Sachen die man selbst gut machen kann. Was die Bauzeit angeht hast Du sicher recht. Das mit den drei Monaten war auch mehr als ein Ideal gedacht. Dass wir das tatsächlich in einem viertel Jahr hinbekommen glaube ich nicht wirklich. Ich halte das frei nach Hermann Hesse: „Ein erreichtes Ziel ist kein Ziel“. Scherz beiseite. Prinzipiell ist mir / uns eine kurze Bauzeit natürlich sympathisch. Aber übers Bein brechen will ich persönlich nichts. Lieber sicher und gut als schnell und gepfuscht. Wir halten es in unserer Wohnung noch ein bisschen aus.

Kein Problem, gute Firma aussuchen, Baubegleiter/Baubetreuer engagieren und dann läuft es. Wichtige Fragen werden am Wochenende oder per Handy mit dem Baubetreuer geklärt. Funktioniert bei uns hervorragend und keine Belastung durch Eigenleistungen etc.
Also von Baubegleitern habe ich bislang keinen blassen Schimmer. Allerdings klingt das in unserem Fall nach einer vernünftigen Option. Habe gerade mal nach danach gesucht und gleich viele gefunden. Auf welche Kriterien sollte ich denn achten? Arbeiten die alle auf Stundenbasis oder gibt es auch Pauschalen? Und wie viel nehmen die so im Schnitt (wenn man das sagen kann)? Und schon mal danke für Deine / Eure Antworten!!
 
G

germanissima

So, hier nun der zweite Teil meiner Antworten...

In Eurem Fall rate ich zu Eigenleistungen, die sich auf Bodenbeläge sowie das Tapezieren und/oder Streichen von Wänden sowie Decken beschränkt. Auch die Gartengestaltung dürfte leistbar sein, alles andere würde ich an eine vertrauensvolle Firma übertragen.

Unser Haus wird nach 4-5 Monaten massiver Bauzeit bereit für vorgenannte Eigenleistungen sein.

Allein für unseren Estrich ist eine Trocknungsphase von 4-6 Wochen eingeplant.
So ähnlich wie von Dir beschrieben hatte ich mir das vorgestellt. Wie gesagt haben wir unsere Vorstellung von der Bauzeit bereits korrigiert. Vom Boden werde ich mich fernhalten – das soll mein Mann machen . Dafür nehme ich mir den „Garten“ vor.

Also das mit dem Estrich finde ich wie gesagt schon komisch. Warum dauert das so lange? Das kommt mir irgendwie mittelalterlich vor... Bei den heutigen Baustoffen sollte das doch schneller trocknen. Naja, wie es scheint hatte ich bislang ein falsches Bild davon. Wir planen dann auch 6 Wochen für den Estrich ein.

Bauen fühlt sich an wie ein zweiter Vollzeitjob. Es ist sicher auch mit 2 Kindern machbar und auch andere haben das schon geschafft, Ihr solltet Euch aber auf jeden Fall darauf einstellen möglichst täglich, mindestens aber 2 mal pro Woche auf der Baustelle vorbeizuschaun und zu kontrollieren, ob alles so ausgeführt wird, wie Ihr es haben wollt.
Ja, kontrollieren werden wir das auf jeden Fall und auch so häufig wie möglich auf der Baustelle vorbei schauen. Meine Sorge war eben, dass ich das nicht so toll einschätzen kann da ich noch nicht baukundig bin. Vielleicht kommt das mit der Zeit.

Es ist (und das sage ich aus eigener Erfahrung) sehr stressig und nervenaufreibend. Abgesehen davon hat man auch solange der Bau läuft NULL Freizeit und man kommt auch weniger zum schlafen. Es belastet auch die Beziehung und die Familie und überhaupt ist in Deutschland Bauen der dritthäufigste Scheidungsgrund. Das ist einfach so. Am besten man stellt sich von vornherein darauf ein.
Ich finde das klingt jetzt schon sehr hart. Waren Deine Erfahrungen denn echt so schlimm? Dass das mit dem Bauen keine Spaß-Veranstaltung ist, ist mir durchaus bewusst. Aber um Scheidung will ich mir dann doch keine Gedanken machen. So lange sind wir nämlich noch nicht verheiratet...

Aber diese Zeit geht auch vorüber und danach hat man was schönes geschaffen und manchmal macht es sogar Spaß, sich in diese neue Materie einzuarbeiten, was dazuzulernen und das neue Wissen anwenden zu können.
Das klingt doch schon viel besser!!!

Ihr müsst Euch auch darauf einstellen, dass das Bemustern, also das aussuchen eurer Ausstattungsgegenstände (Innentüren, Böden, Fliesen, Sanitär, etc.) auch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Natürlich will man was schönes. "Ach wegen den EUR 150.- und den EUR 85.- dort schauen wir doch jetzt nicht aufs Geld" Tja und schwups waren wir schon EUR 30.000.- teurer als ursprünglich geplant.
Genau davor habe ich ein bisschen Bedenken. Wie gesagt, auf ein paar Euro kommt es uns nicht an. Aber mal eben 30.000 TEuro mehr. Das ist schon ein Wort... Da kommt auf jeden Fall noch ein Haufen Arbeit und eine Mords Lernkurve auf uns zu!

Thema Außenanlagen: Ihr braucht da ja auch Pflasterflächen, Wege, Einfassungen, Müllboxen, Zäune, Türen und evtl. Tore, Bodenbearbeitung, Kiesunterbauten für Wege und Terrassen inkl. rütteln und verdichten, Humusierung, Feinplanie. Das muss auch alles wer machen und das kostet zusammen so ganz grob geschätzt mindestens noch mal EUR 30.000.-.
Also in den Finanzbedarf einplanen!
Rasen sähen kann man selber und Sträucher und kleine Bäume einsetzten auch, aber das sind die geringsten Positionen.
Klingt für mich nach Dingen die der Baubegleiter übernehmen / koordinieren könnte...?

Habt Ihr schon eine Baugenehmigung? Denn auf die muss man auch oft so ca. 3 Monate warten.
Nein. Aber danke für den Hinweis, dass das so lange dauert. Ich frag lieber gar nicht warum das so ist.... Es lebe die Bürokratie!

In eurem Falle auch unbedingt nötig: guter Architekt (mit praktischer Baustellenerfahrung, bloß keinen theoretischen Planer, ganz wichtig!!!), oder aber guten Generalunternehmer. Diesen dann aber unbedingt ständig kontrollieren lassen (entweder durch einen vereidigten Sachverständigen, oder aber durch einen baustellenerfahrenen Architekten, der mindestens einmal pro Woche nach dem Rechten schaut).
Was den Architekten angeht, nehmen wir Dich beim Wort. Mein Mann hat ganz wild genickt, als ich ihm das gestern vorgelesen habe!!! Nun gilt es nur noch, den von Dir beschriebenen Praktiker zu finden....

Fazit: es ist sicher machbar, aber bloß nicht unterschätzen! Fühlt sich an wie ein zweiter Vollzeitjob!
Ok, danke. Wir unterschätzen das sicher nicht!
 
G

germanissima

Aller guten Dinge sind drei. Hier der letzte Teil meiner Antworten:

Meine Frau und ich stehen auch vor dem Problem Familie, Job und Bauen unter einem Hut bringen zu müssen. Wir haben schon unseren Bauplatz und möchten jetzt möglichst schnell und stressfrei ins eigene Haus einziehen.

Haben echt super lang überlegt, wie wir das alles hingkriegen. Im Internet sind wir dann auf Fertighäuser von öko-domo gestoßen. Die machen massive Fertighäuser. Letzten Samstag waren wir gleich mal auf einer Infoveranstaltung dort. Das hat sich erst mal alles ganz gut angehört – schnelle Bauzeit, keinen Stress usw. Wir konnten auch mit einem Paar sprechen, die schon mit denen gebaut haben und inzwischen anscheinend ziemlich zufrieden in ihrem neuen Haus wohnen. Von diesem Paar haben wir auch etliche nützliche Tipps bekommen, gerade was die Finanzierung und das langfristige Energiesparen angeht. Offensichtlich eignet sich das System gut, um ein KfW-Effizienzhaus oder Passivhaus zu bauen.

Wir werden uns jetzt mal weiter über weitere Anbieter von Fertighäusern erkundigen und uns dann endgültig entscheiden.
Na dann herzlich willkommen im Club der bauenden Familien . Wenn ich ehrlich sein soll kam ein Fertighaus für uns bisher nicht in Frage, auch wenn das mit der Zeit natürlich ein Pluspunkt wäre. Wir wollen aber unser eigenes Heim bauen. Da bekommen wir dann auch was Individuelles – und kein Retortenhaus! Aber trotzdem danke für den Hinweis und viel Erfolg fürs Bauen (lassen).

Hallöchen zusammen,

ich würde gerne denjenigen sehen, der innerhalb von 2-3 Monaten im selbstgebauten Eigenheim wohnt. Wir haben massiv gebaut und haben 8 Monate gebraucht.
Ok, ich geb's ja zu: Die drei Monate waren ein bisschen Träumerei. Nach den 8 Monaten wart ihr aber dann komplett fertig, oder?

Okay, Freunde von uns haben ein Fertighaus genommen. Bei denen hat das auch innerhalb von 3 Monaten geklappt. Ist halt eine Frage was man möchte. Für unsere Freunde war der "Bau" mit keinerlei Stress verbunden. Final haben die wirklich nur noch Tapeten an die Wand und den Bodenbelag selber gemacht.

Viele Grüße
Nina
PS: unser Estrich brauchte wunderbare 10 Wochen um Belegreif zu werden. :-(
Wie schon gesagt: Wir wollen lieber massiv bauen. Auch wenn das mit dem Stress und der Zeit natürlich verständlich ist. Mein Eindruck bleibt aber: Ein Fertighaus ist einfach unpersönlicher. Plus: Ein Massivhaus ist einfach... massiver!

***

So, das wars von meiner Seite aus. Ich werde mich wie gesagt bemühen, in Zukunft schneller zu antworten - und mit weniger Worten

Liebe Grüße

Germanissima

PS: Wie macht ihr das mit längeren Texten / Mehrfachantworten? Das mit @ zu machen finde ich sehr unübersichtlich...
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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