Bauen oder Sparen? Was meint ihr?

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Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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L

Lars881

Als das wären ... außer Trockenbau?
Eben dieser, weiterhin noch Malern, Spachteln, Böden, Sanitärobjekte, Innentüren und evtl. auch Fliesen. Ist im Neubau alles leichter als im Altbau, 2 linke Hände darf man natürlich nicht haben.

Im Außenbereich das Pflastern, die Regenentwässerung und generell der Garten. Hier nen Euro, da nen Euro...

Das ist nicht wirklich Dein Ernst ... oder?
Doch, aber eigentlich nur für die Vollständigkeit. Gibt es mittlerweile in beiden Bauarten und nicht nur noch in ganz billiger Art. Wenig Häuser bauen die nicht, gibt also irgendwo interessierte Leute. Die meisten überschätzen sich allerdings maßlos...
 
H

Haus_Traum

Ja Eigenleistung wollen wir schon so viel einbringen wie geht, zum Glück ist mein Mann da handwerklich sehr geschickt.
Wir können halt nur nicht ewig bauen weil wir ja nebenher noch Miete zahlen...
 
B

Bauexperte

Hallo,

Mein Mann ist Alleinverdiener da ich noch in Elternzeit bin und ja bald das zweite Kind kommt. Gehalt sollte die nächsten Jahre noch gut ansteigen da erst 4 Jahre Berufserfahrung nach Studium.
Eigenkapital haben wir bis jetzt nur 35000€ Ansparen können.
Der Bauplatz würde ca. 80000€(inkl. Nebenkosten) kosten.
Bauen würden wir ca 150m2 mit Keller und Doppelgarage. Was müssen wir da ca an Kosten rechnen?
Dieser Traum würde euch mit allem Drum & Dran round about TEUR 380 - 400 kosten; je nachdem, wo ihr in Bayern bauen möchtet und abhängig von den Bodenverhältnissen. Viel Luxus - außer einem Kfw 70-Effizienzhaus - ist in dieser Summe noch nicht enthalten; dafür fertig mit EL in Sachen Bodenbelags- und Malerarbeiten sowie Außenanlagen.

Zu Finanzierungsmöglichkeiten können andere wesentlich besser antworten, als ich; mag keine Bauchläden. Aber rein gefühlsmäßig möchte ich meinen, solltet ihr noch sparen; das ist gesünder für euch

Ja Eigenleistung wollen wir schon so viel einbringen wie geht, zum Glück ist mein Mann da handwerklich sehr geschickt. Wir können halt nur nicht ewig bauen weil wir ja nebenher noch Miete zahlen...
EL ist natürlich möglich, aber Ihr werdet überhaupt nicht die Zeit dafür haben, größere EL zu erbringen. Und - was immer gerne vergessen wird: das Material mußt Du auch kaufen!

Was Du bitte ganz schnell vergißt, ist die Abteilung Selbstbauhaus. Wer das in Angriff nimmt, braucht ein wenig mehr, als "handwerkliches Geschick". Zeit ist hier das entscheidende Wort: für einen Laien bedeutet ein Selbstbauhaus mindestens 1 Jahr Bauzeit und dann ist er schon sehr schnell. Wie willst Du das mit der Doppelbelastung überstehen? Auch gehen viele Ehen "angeknackst" aus dieser Erfahrung heraus ....

Spare noch ein wenig; ein Haus sein Eigen nennen zu können, ist nicht das Wichtigste auf der Welt!

Edit:

Hatte eben wenig Zeit, ausführlich zu antworten; deshalb ergänze ich jetzt.

Wenn Du auf den Keller und die Doppelgarage verzichtest, kommen immer noch Kosten in Höhe von TEUR 320 bis TEUR 340 auf Dich zu, welche es zu stemmen gilt. Ich habe immer erhebliche Bauchschmerzen, wenn ich sehe, daß der Wunsch ein Haus zu bauen, alles verdrängt, was Mutter Natur uns eigentlich an gesundem Menschenverstand mitgegeben hat.

Ich denke schon, daß Du einen Finanzierer finden wirst, der diesen Weg mit euch geht - manche sind immer noch vor nichts fies; evlt. können auch ÖMI´s des Rätsels Lösung sein. Vlt. ist zusätzlich auch das Vertrauen in den/die Verkäuferin nicht gerechtfertigt, weil nach Abruf der Darlehenssumme noch so viel Geld aufgebracht werden muß, die Kasse aber leer ist. Andererseits: wenn es "gerade so" zu stemmen ist, daß Leben neben der Hausfinanzierung möglich ist, was passiert, wenn außergewöhnliche Belastungen auf euch zukommen? Denken wir "nur" klein: die Waschmaschine gibt den Geist auf, eines der Kinder braucht Geld für einen längeren Schulausflug (heute fahren sie nicht mehr an die Nordsee oder die Eifel; nein Skigebiete sind hipp ) usw.

Versteh´ mich bitte nicht falsch; ich habe nichts davon, ob Du baust oder eher nicht. Ich möchte aber, daß Du verstehst, welches hohe Risiko Du eingehst, am Ende vor einem Trümmerberg zu stehen. Die niedrigen Zinsen sollten Dich keinesfalls zu unüberlegten Handlungen verleiten oder geschickten Bankern/Verkäufern Tür und Tor öffnen. Fällt das Abenteuer Hausbau in den sprichwörtlichen Brunnen, stehst Du ganz allein da und mußt schauen, wie es weiter geht. Dieses Risiko wäre mir, in eurer jetzigen Situation, eindeutig zu hoch


Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt bearbeitet:
Y

ypg

Du/Ihr habt es schon ganz gut verstanden mit der finanziellen Verantwortung.

Ich nehm mal ein paar von Dir erwähnte Punkte auf, die noch nicht angesprochen wurden:

Die Nebenkosten erhöhen sich durch neue Versicherungen -> sagen wir insgesamt mal 400 €/monatlich (Müll und Grundsteuer sind ja auch noch da), zusätzlich zu Kredit und Rücklagen (war letztens gerade Thema, auch in einem "ich wünsche mir ein Haus"-Thema)
Man kann natürlich das Darlehen meist in Laufe der Jahre anpassen, wenn das Gehalt sich angepasst hat, allerdings muss man vorweg sagen: es wird mehr Puffer vor und während des Baus verbraucht, als man denkt (der Puffer ist meist schon weg, bevor es zu den Details kommt, wozu der Puffer eigentlich dienen soll) Dazu kommt, dass die meisten Banken keine Möbel finanzieren, also auch keine Küche; Bereitstellungszinsen sowie Doppelbelastung kommen dazu, meist zu einem Zeitpunkt, wo nicht mehr gerechnet wird, weil man es einfach nicht mehr wissen will. Dann muss Rasenmäher, neue Lampen zB für die Hauswand, Briefkasten, ein Sichtschutz etc angeschafft werden: meist aus dem laufenden Gehalt bzw zurückgehaltenem Eigenkapital, da kommen auch Werte in einen mehrfach 4-stelligen Bereich zusammen. Wenn aber das Gehalt nicht soviel hervorbringt, dann ist ein Haus nicht mehr der Traum, den man sich erträumt hat. Vlt werden dann noch die Eltern unterstützen, aber das sind Extras, an die man jetzt noch nicht denken mag.

Jetzt zu Euren wünscheen:

Wie gesagt wir brauchen keine großen Extras beim Hausbau da
Ich denke auch nicht dass wir 350000€ stemmen können, das Haus müsste also billiger werden nur wo sparen?
Hehe, Keller, Doppelgarage und Wohnfläche des Hauses....
Ich habe schon mitbekommen: die Einstellung zu einem Kellers hat ein Nord-Süd-Gefälle in Deutschland. Merkwürdig allerdings: wo der Hausbau eh schon im Verhältnis sehr günstig ist, sind die Bauherren mehr bereit, ausserdem auf den Keller zu verzichten und lieber ins Licht zu bauen

Eure wünsche sind jetzt schon nicht klein und Eurem Budget nicht angepasst!
Zur Hauskalkuation kommen die kleinen "Man-Baut-nur-einmal"-Extras, dann Garten, Auffahrt und Baunebenkosten.

Und ich werde auch wieder Arbeiten gehen bzw. einen Minijobs annehmen sobald die Kinder im Kindergarten sind, allerdings ist wahrscheinlich auch noch ein drittes Kind geplant(deswegen auch die 150m2) das kann also noch dauern.
Bei 3 Kindern braucht man Wohnfläche, ganz klar.

allerdings gibt es in dem Dorf /Bereich in dem wir bleiben wollen so gut wie nichts zu kaufen
Wenn man soviel will, dann sollte man sich nicht mit einer zu engen örtlichen Struktur befassen und Grenzen ziehen.
Ich kenne es nicht, dass man sich gedanklich auf ein Dorf beschränkt (ob Beruf oder Wohnung) . Auch wenn die Infrastruktur stimmt, kann es sein, dass der Nebenort mit gleicher Struktur um einiges günstiger ist. Man sollte auch mal 20 km weiter schauen.
Letztendlich zählt bei Euch das Angebot, welches nicht vorhanden ist. Das könnt Ihr nicht ändern.
Aber Ihr könnt Eure Denkensweise ändern.

Geht zur Bank und lasst Euch ein unverbindliches Angebot machen, wie viel Geld Ihr bekommt.
Und dann beherzigt noch mal das, was ich oben geschrieben habe und all die Ratschläge meiner Vorgänger.

Gruss Yvonne
 
D

Doc.Schnaggls

Yvonne hat es sehr schön auf den Punkt gebracht.

Gerade kurz vor oder nach dem Einzug kommen gerne noch unverhoffte Kosten auf einen zu.

Wir wohnen jetzt seit vier Wochen im Haus und irgendwie könnte man, bei mangelnder Disziplin, das Geld schneller ausgeben als es reinkommt.

Es sind so "Spielereien" wie Außenlampen, Briefkasten, Pumpe für die Zisterne, Gartenschlauch & Rasensprenger für den frischen Rasen, hier und da noch ein Schränkchen, die Dir schnell ein Loch in den Geldbeutel fressen und dann ist am Ende vom Geld plötzlich noch so viel Monat übrig...

Ich rate Euch daher auch zu einem unverbindlichen Gespräch bei Eurer Hausbank - danach sieht man deutlich klarer was geht und was nicht.

Kleiner Tipp noch, wenn es wirklich ernst wird: Fragt auch bei den großen Lebensversicherern nach einer Finanzierung - die haben in letzter Zeit immer recht gute Angebote und bieten auch lange Zinsbindungen (>20 Jahre) an.

Grüße,

Dirk
 
H

Haus_Traum

Vielen Dank für eure Antworten!
Ich bin gespannt wie wir uns entscheiden...und was die Bank sagt
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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