Es gab Anfang der 2010er Jahre mal eine Studie des DIW, die u.a. ergeben hat, dass private Vermieter im Schnitt lediglich eine Rendite von knapp über 2% einfahren und damit, abzgl.. Inflation, bei der Vermietung eigentlich draufzahlen. Sie merken es nur nicht, weil da ja jeden Monat "gutes" Geld auf dem Konto landet und etwaige Investitionen gedanklich schon längst abgeschrieben sind, bzw. offenbar kaum jemand einmal langfristig bilanziert.
Ich zahle also über 5 - 6 Jahre etwas ab mit Einnahmen, die ich beim Verkauf nicht hätte und das Haus gehört immer noch mir. In der Zeit wo das Geld bei Dir unter dem Kissen liegt, könnte ich den Kredit abzahlen. Danach hätte ich ein saniertes Haus, was mich zusätzlich 50 K meiner bereits erklärten Sonderabzahlung gekostet hätte
Mein Punkt ist, dass du die Kosten deiner "Totalsanierung" im gewünschten Zeitraum weder über höhere Mieteinnahmen, noch über die Abschreibung, noch über die Förderung annähernd wieder herausbekommst. Daraus resultierend mein Rat: Möglichst unsaniert vermieten oder eben verkaufen.
Du rechnest die ohnehin erzielbaren Mieteinnahmen einfach mal so dem "Nutzen" der Totalsanierung hinzu, obgleich du diese in jedem Fall erzielen könntest. Soll heißen: Schaltest du morgen eine Anzeige könntest du das Haus (unsaniert) zum 01.01.2020 für 5€/m vermieten.
Ziehst du allerdings erst dein angedachtes Sanierungsprogramm durch, könntest du mit viel Glück zum 01.09.2020 vermieten, dann allerdings zu, seien wir großzügig, 8,5€/m². Du erzielst nach der Sanierung also 3,5€/m²
zusätzlich. Bei 182m² reden wir also von rund 7.650€ p.a., was im ersten Jahr nicht einmal den Verlust aus dem verlängerten Leerstand (5*182*9=8.200€) deckt.
Hinzu kommen Risiken wie etwa Leerstand, Mietnomaden, Pfusch bei der Sanierung, Kostensteigerungen, "Abzocke", weitere Reparaturen an der unsanierten Substanz etc.pp.
Die spannende Frage ist also: Kriegst du mit bestenfalls 7.650€ zzgl. etwaiger Steuervorteile die 175.000€ wirklich bis zur Rente getilgt? Ich denke "Nein", aber dahingehend lasst euch bitte professionell beraten.
Wenn du aber - und das ist mein Eindruck, den ich hier gewonnen habe - einfach "Bock" auf das Projekt hast und dich etwaige Verluste ohnehin nicht schmerzen, lass dich doch bitte nicht von so einem Heini in einem Internetforum davon abbringen