Berechnung der Eigenkapitalrendite

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Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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G

ghost

Ergänzend: Schau dir in deinem Markt den Mietspiegel an. In einigen Fällen sollte auch die aktuelle Miete bereits im Angebot stehen inkl. der nicht umlagefähigen Kosten.
Vergessen hatte ich noch: persönliche Instandhaltungsrücklage, + Mietausfallwagnis
 
C

chand1986

Man kann es noch kürzer fassen: Die Grundregel für den langfristig erfolgreichen Vermieter lautet: Liquidität schlägt Rentabilität.

Rechne dir also keine Renditen schön. Mit Fantasiezahlen gleich gar nicht.
 
M

Minitrump

Was hier zT gepostet wird (inhaltlich wie im Stil), ist einfach schlimm. Es ist schon lustig, was mir hier manche Leute erzählen wollen über Immobilieninvestitionen, die davon offenbar nicht viel Ahnung haben.
Nur soviel dazu: Ich bin im Immobiliensektor seit weit über 10 Jahren aktiv. Meine persönliche "Bilanzsumme" / Kreditvolumen liegt weit im 7-stelligen Bereich. (besitze noch andere fremdfinanzierte Immobilien, die ich in dem anderen Thread noch nicht erwähnte, denn sonst wäre der Thread ja gleich von Anfang an voll mit diesen destruktiven Hater-Kommentaren ala HilfeHilfe etc. gewesen).
Fakt ist, dass von mir gemachte (deutlich umfangreichere) Simulationen (als hier gepostet) der Realität nicht ganz entsprachen. Denn diese sieht für mich - auch wenn es viele hier offenbar nicht verschmerzen können oder wahrhaben wollen - noch deutlich rosiger aus als in dem Bsp. überschlagen, da die tatsächliche Immobilienpreisentwicklung drastisch über den 4% lag. Konkret hatte ich zB vor ca. 10 Jahren eine Immobilie gekauft, die sich mittlerweile im Wert ca. verdoppelt hat. (und als ich die Kredite abgeschlossen hatte, lag die Mietrendite eben idR auch noch bei über 4%. (das ist jetzt nicht mehr so, das ist klar).

Ganz deutlich für alle:
Das Bsp. ist keine exakte Renditeberechnung für eine jetzt von mir zu kaufende Immobilie, sondern es sollte dem user Tassimat grob als Ueberschlagsrechnung zeigen, wie Eigenkapital-Renditen von ca. 20% zustande kommen. Die reale Situation sieht IM MOMENT eher so aus, dass die Mietrenditen niedriger sind, dafür sind die zu erwartenden Preissteigerungen höher.

@ ghost:
Sämtliche Bewirtschaftungskosten sind in dieser groben Rechnung bereits drinnen. Offenbar hast du mein Posting nicht richtig gelesen Wenn du 100 m2 kaufst, klappt es mit den 80% natürlich nicht mehr.
Was soll ich denn für Excel-Rechner bauen ??? Eine Mietrendite zu berechnen, sollte man im Kopf hinbekommen, und wer das nicht schafft, kann auch einen Taschenrechner zur Hilfe nehmen. Du musst wissen, was die Immobilie kostet (inkl. Nebenkosten), wie hoch die in etwa zu erwartende Soll-Miete ist. Daraus kann man dann die gewünschte Kreditratenhöhe (bzw. den Tilgungssatz ableiten), die man der Bank mitteilen muss. Mehr muss man zunächst gar nicht an Zahlen betrachten.

Diese Zahlenkalkulation ist aber auch gar nicht das Entscheidende bei den Immobilieninvestments, obwohl die meisten immer damit ihre Zeit verschwenden und sich dann m2-Preise oä. ausrechnen und sich als die tollen Investoren halten, wenn sie mal eine Mietrendite berechnet haben. Viel wichtiger ist es, die "Soft-Skills" (wie ich sie bezeichne) zu studieren. Also Anschluss öffentlicher Transport/Stau, Nähe Einkaufszentrum, Verkehrslärm etc. etc. - also kurzum Lage, Lage, Lage - (potentielle zukünftige) Renovierungskosten in Abhängigkeit von verwendeten Baumaterialien usw und vor allem die Demografieentwicklung studieren. Das ist die harte und sehr zeitaufwendige Arbeit bei Immobilieninvestments, aber nicht diese trivialen Zahlen-Gesamtkalkulationen im stillen Kämmerlein, wo man dann eine theoretische Mietrendite oder was auch immer errechnet, denn diese Kalkulationen nützen dir nix, wenn du die Immobilie nicht gescheit vermietet bekommst oder sich unerwartete Sanierungskosten herausstellen etc.


@ chand:
Das allgemeine Grundziel sollte lauten:
Maximierung der Rendite unter der zwingenden Bedingung, dass die Liquidität fortwährend gesichert ist. Suboptimal ist es, immer eine sehr hohe Liquidität zu haben, aber dafür nur eine niedrige Rendite.
Meine Finanzierungen sind in etwa Cash-Flow neutral. Ob ich da mal in einem Jahr ein paar Tausender Liquidität drauflegen muss, spielt eine untergeordnete Rolle. Zum einen ist es so, dass je mehr Immobilien man hat, die Varianz von Mietausfällen, hohen Reparaturkosten etc. auf Gesamtportfolioebene stark sinkt, also einen kurzfristigen Liquiditätsbedarf bei der einen Immobilie kann man mit Rücklagen aus den anderen Immobilien kompensieren. Zum anderen ist es bei mir so, dass ich liquide Wertpapiere im 6-stelligen Bereich halte, da also selbst immens hohe kurzfristige Ausgaben stemmen könnte. Und wenn das alles nicht reichen sollte, bin ich überzeugt binnen 1 Monat einen Käufer für zentral gelegene Immobilien zu einem angemessenen Preis zu finden (zwar vermutlich nicht dem maximal erzielbaren, aber schon einem angemessenen).


@Tassimat:
Also diese Rechnung ist den meisten Leuten (vor kurzem auch dir) nicht klar (sie sind sich dessen zumindest nicht bewusst gewesen, bevor ich mit ihnen drüber sprach), die staunen dann immer Bauklötze, wie man tatsächlich auf ganz andere Renditeregionen kommen kann als bei Aktien und Co. Aber freut mich, dass ich wenigstens einem weiterhelfen konnte.

Wegen den 30-40 m2:
Die waren gar nicht auf das vorangegangene Bsp bezogen, sondern eher auf das, wonach ich aus bin. Ich will auch keine Immobilie für 500.000 € kaufen bzw. Kredit in dieser Höhe aufnehmen.
Denk dir eine Wohnung mit 100 m2. Die Rechnung bleibt diesselbe, dann ist es keine Wuchermiete.
Was ich mit den 30-40 m2 verdeutlichen wollte, ist, dass dann wegen des geringen Gebäude-Anteils die absolute Höhe für den Anteil an den allgemeinen Hausreparaturen auf absoluter Basis vergleichsweise gering ist. In München musst du übrigens für 30m2-Wohnungen z.T über 2.000 € Miete bezahlen. Ob das jetzt viel oder wenig ist oder als Wucher bezeichnet wird, spielt für mich keine Rolle. Für mich entscheidend ist, was ist der Marktpreis für vergleichbare Objekte und ich gehe dann hin, und biete die Wohnungen im Allgemeinen immer etwas unter dem Marktniveau an, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass man schnell einen Mieter findet (also weniger Leerstand hat) und auch in der Folge dann tendenziell ein eher entspannteres Verhältnis zum Mieter hat und er dann nicht gleich zB wegen jeder kurzfristigen Störung eine Mietminderung von ein paar Tausend € fordert. Also ob eine Miete hoch bzw. Wucher ist, ist ja keine Frage der absoluten Höhe, sondern immer eine Frage der Vergleichsbasis, und dann kann eben auch z.B. eine 30 m2-Wohnung in München für 2.000 € billig sein.

Also in FFM gibts einige Wohnungen im Bereich 30-40 m2 für 250.000 -300.000 €. Da kann man mit ca. 700-1.000 € Miete rechnen. Eine hatte ich z.B. gesehen mit 35 m2 zu 260.000.


@nordanney:

Du siehst zwar die steuerliche Betrachtung explizit nicht in aller Breite ausgeführt, sie ist aber bei dieser Grobkalkulation bereits enthalten in Form der 80%-Nettomiete, wo eben schon die anteilige Steuer berücksichtigt ist. Bei mir war es meist so, dass ich im Schnitt nur marginale Steuern hatte und auch öfters sogar einen negativen Ertrag hatte, wenn mal viel zu reparieren war oder es Leerstand gab. Insb. beim Kauf ergibt sich ein recht hoher negativer Steuerertrag, der dann zu einer niedrigeren durchschnittlichen Steuerlast führt. Und das Gute bei den Immobilien mit vergleichsweise niedrigen Mietrenditen ist ja, dass da konstruktionsbedingt eben kaum Steuern anfallen.

Da muss ich dir zum ersten Mal entschieden widersprechen:
Für die Eigenkapital-Rendite ist natürlich auch die Immobilienpreisentwicklung zu berücksichtigen. Das wäre ja so, wie wenn man bei Aktien nur die Dividende berücksichtigt, aber keine Kurssteigerungen, (also Amazon hätte demnach eine Performance von 0% gebracht ?). Bei offenen Immobilienfonds werden auch Bewertungsveränderungen, die aus Immobilienpreissteigerungen/-rückgängen resultieren, im Kurs berücksichtigt.
Bei einer selbst bewohnten Immobilie macht es wenig Sinn die Preisentwicklung zu berücksichtigen (es sei denn man möchte umziehen und eben dann verkaufen), aber bei zu vermietenden Immobilien wird immer die Preisentwicklung für die Eigenkapital-Rendite mitberücksichtigt und zwar nicht erst bei tatsächlichem Verkauf, sondern die Buchwerte werden auch schon vorher erfasst. (guck dir mal die Bilanzen von Vonovia, Deutsche Wohnen etc. an).

Natürlich können Immobilienpreise fallen. Das ist aber bei jeder Anlage möglich, dass etwas schief gehen kann/ fallen kann. Das ist ja nichts, was jetzt immobilienspezifisch ein besonderes Problem darstellt.
Ganz grob:
Auf lange Sicht steigen Immobilienpreise tendenziell, weil aufgrund der Inflation die Konstruktion von Neubauten immer teurer wird und die Schere zwischen Alt- und Neubau nicht völlig auseinander geht, denn sonst würde jeder nur noch Altbauten und keine Neubauten kaufen (also auch Altbauten steigen im Preis). Die Preisentwicklung einer konkreten Immobilie wird dann durch die spezifische Angebots- und Nachfragesituation überlagert. Also wie entwickelt sich die Beschäftigungssituation bzw. Bevölkerungsanzahl und wie die Anzahl an Neubauten etc. In dem Bereich muss man seine Hausaufgaben natürlich gründlich machen, bevor man investiert. Ich bin sogar im Urlaub bei potentiellen Objekten zu Berufsverkehrszeiten Routen abgefahren bis zu Beschäftigungszentren/ bzw. habe die Nahverkehsbeförderung getestet etc.
Ob da jetzt in Düsseldorf die Preise in einem Jahr etwas sinken oder nicht, spielt für mich eher eine untergeordnete Rolle. Für mich ist die mittelfristige Perspektive entscheidend und da sehe ich Düsseldorf nach wievor als interessant an. Wenn man mal so mit Leuten spricht, die in NRW wohnen, wo sie am liebsten in NRW wohnen würden, kommt meistens Düsseldorf, also ins Bodenlose werden die Preise dort auch nicht fallen. Meist ist es auch so, dass in dem Moment, wo die Immobilienpreise stagnieren/sich etwas abschwächen, die Mietrenditen wieder etwas anziehen. Und selbst nach einer schweren Krise geht es meist wieder bergauf. In Amerika sind ja die Hauspreise schon fast wieder auf dem Niveau vor der Krise.
Ja klar gibt es Renovierungskosten. Die sind ja alle berücksichtigt. Ich hatte sogar Mieter, die wollten einfach so in die Wohnung einziehen, ohne dass irgendwelche Wände neu gestrichen oder sonst etwas neu gemacht werden sollte. Es gibt für jedes Bauelement einer Immobilie gewisse Erfahrungswerte, wann die ersetzt werden müssen (z.B. Facade alle 20 Jahre).
Den Punkt verstehe ich nicht.

Ich hatte es ja schon wiederholt geschrieben: Vom Grundprinzip gehe ich davon aus, dass die Kaufpreise in den nächsten 2-3 Jahren weiter steigen sollten und zwar recht deutlich. Dann sollten wir aber wieder etwas höhere Leitzinssätze bekommen und somit wird die Kreditnachfrage zurückgehen, aber dafür dann wieder die Mietnachfrage in den Zentren anziehen. Insofern sehe ich so eine Entwicklung nicht besorgt, sondern würde die sogar befürworten, da dann die Liquiditätssituation sich deutlich verbessert eben durch höhere Mieten.
Aber ich stimme schon zu, dass wir uns jetzt schon eher am Ende eines längerfristigen Kaufpreisanstiegs befinden.
Wie schon geschrieben, in den wirklich gesuchten Lagen bekommt man eine Immobilie auch wieder recht schnell zu recht ordentlichen Preisen liquidiert. (gilt natürlich nicht für alle und schon gar nicht für diese grüne-Wiese-Immobilien.
 
N

nordanney

Da muss ich dir zum ersten Mal entschieden widersprechen:
Für die Eigenkapital-Rendite ist natürlich auch die Immobilienpreisentwicklung zu berücksichtigen. Das wäre ja so, wie wenn man bei Aktien nur die Dividende berücksichtigt, aber keine Kurssteigerungen, (also Amazon hätte demnach eine Performance von 0% gebracht ?). Bei offenen Immobilienfonds werden auch Bewertungsveränderungen, die aus Immobilienpreissteigerungen/-rückgängen resultieren, im Kurs berücksichtigt.
Bei einer selbst bewohnten Immobilie macht es wenig Sinn die Preisentwicklung zu berücksichtigen (es sei denn man möchte umziehen und eben dann verkaufen), aber bei zu vermietenden Immobilien wird immer die Preisentwicklung für die Eigenkapital-Rendite mitberücksichtigt und zwar nicht erst bei tatsächlichem Verkauf, sondern die Buchwerte werden auch schon vorher erfasst. (guck dir mal die Bilanzen von Vonovia, Deutsche Wohnen etc. an).
Wenn Du so große Ahnung hättest, wie Du schreibst, dann stellen sich mir folgende Fragen:
- warum fragst Du hier im Forum überhaupt, wenn Du so toll bist und Deine Rendite schon im Kopf ausrechnen kannst (welche eigentlich - die echte, die Du im Portemonnaie spürst oder die für die nächsten 20 Jahre erträumte?)?
- bist Du nur auf dem Papier so reich oder in echt? Rendite hast Du im wahren Leben nur, wenn Du "Papierrendite" auch mal in echtes Geld umsetzt

Sorry, ich bin inzwischen bei Deinen Posts raus.
 
H

HilfeHilfe

Was hier zT gepostet wird (inhaltlich wie im Stil), ist einfach schlimm. Es ist schon lustig, was mir hier manche Leute erzählen wollen über Immobilieninvestitionen, die davon offenbar nicht viel Ahnung haben.
Nur soviel dazu: Ich bin im Immobiliensektor seit weit über 10 Jahren aktiv. Meine persönliche "Bilanzsumme" / Kreditvolumen liegt weit im 7-stelligen Bereich. (besitze noch andere fremdfinanzierte Immobilien, die ich in dem anderen Thread noch nicht erwähnte, denn sonst wäre der Thread ja gleich von Anfang an voll mit diesen destruktiven Hater-Kommentaren ala HilfeHilfe etc. gewesen).
Fakt ist, dass von mir gemachte (deutlich umfangreichere) Simulationen (als hier gepostet) der Realität nicht ganz entsprachen. Denn diese sieht für mich - auch wenn es viele hier offenbar nicht verschmerzen können oder wahrhaben wollen - noch deutlich rosiger aus als in dem Bsp. überschlagen, da die tatsächliche Immobilienpreisentwicklung drastisch über den 4% lag. Konkret hatte ich zB vor ca. 10 Jahren eine Immobilie gekauft, die sich mittlerweile im Wert ca. verdoppelt hat. (und als ich die Kredite abgeschlossen hatte, lag die Mietrendite eben idR auch noch bei über 4%. (das ist jetzt nicht mehr so, das ist klar).

Ganz deutlich für alle:
Das Bsp. ist keine exakte Renditeberechnung für eine jetzt von mir zu kaufende Immobilie, sondern es sollte dem user Tassimat grob als Ueberschlagsrechnung zeigen, wie Eigenkapital-Renditen von ca. 20% zustande kommen. Die reale Situation sieht IM MOMENT eher so aus, dass die Mietrenditen niedriger sind, dafür sind die zu erwartenden Preissteigerungen höher.

@ ghost:
Sämtliche Bewirtschaftungskosten sind in dieser groben Rechnung bereits drinnen. Offenbar hast du mein Posting nicht richtig gelesen Wenn du 100 m2 kaufst, klappt es mit den 80% natürlich nicht mehr.
Was soll ich denn für Excel-Rechner bauen ??? Eine Mietrendite zu berechnen, sollte man im Kopf hinbekommen, und wer das nicht schafft, kann auch einen Taschenrechner zur Hilfe nehmen. Du musst wissen, was die Immobilie kostet (inkl. Nebenkosten), wie hoch die in etwa zu erwartende Soll-Miete ist. Daraus kann man dann die gewünschte Kreditratenhöhe (bzw. den Tilgungssatz ableiten), die man der Bank mitteilen muss. Mehr muss man zunächst gar nicht an Zahlen betrachten.

Diese Zahlenkalkulation ist aber auch gar nicht das Entscheidende bei den Immobilieninvestments, obwohl die meisten immer damit ihre Zeit verschwenden und sich dann m2-Preise oä. ausrechnen und sich als die tollen Investoren halten, wenn sie mal eine Mietrendite berechnet haben. Viel wichtiger ist es, die "Soft-Skills" (wie ich sie bezeichne) zu studieren. Also Anschluss öffentlicher Transport/Stau, Nähe Einkaufszentrum, Verkehrslärm etc. etc. - also kurzum Lage, Lage, Lage - (potentielle zukünftige) Renovierungskosten in Abhängigkeit von verwendeten Baumaterialien usw und vor allem die Demografieentwicklung studieren. Das ist die harte und sehr zeitaufwendige Arbeit bei Immobilieninvestments, aber nicht diese trivialen Zahlen-Gesamtkalkulationen im stillen Kämmerlein, wo man dann eine theoretische Mietrendite oder was auch immer errechnet, denn diese Kalkulationen nützen dir nix, wenn du die Immobilie nicht gescheit vermietet bekommst oder sich unerwartete Sanierungskosten herausstellen etc.


@ chand:
Das allgemeine Grundziel sollte lauten:
Maximierung der Rendite unter der zwingenden Bedingung, dass die Liquidität fortwährend gesichert ist. Suboptimal ist es, immer eine sehr hohe Liquidität zu haben, aber dafür nur eine niedrige Rendite.
Meine Finanzierungen sind in etwa Cash-Flow neutral. Ob ich da mal in einem Jahr ein paar Tausender Liquidität drauflegen muss, spielt eine untergeordnete Rolle. Zum einen ist es so, dass je mehr Immobilien man hat, die Varianz von Mietausfällen, hohen Reparaturkosten etc. auf Gesamtportfolioebene stark sinkt, also einen kurzfristigen Liquiditätsbedarf bei der einen Immobilie kann man mit Rücklagen aus den anderen Immobilien kompensieren. Zum anderen ist es bei mir so, dass ich liquide Wertpapiere im 6-stelligen Bereich halte, da also selbst immens hohe kurzfristige Ausgaben stemmen könnte. Und wenn das alles nicht reichen sollte, bin ich überzeugt binnen 1 Monat einen Käufer für zentral gelegene Immobilien zu einem angemessenen Preis zu finden (zwar vermutlich nicht dem maximal erzielbaren, aber schon einem angemessenen).


@Tassimat:
Also diese Rechnung ist den meisten Leuten (vor kurzem auch dir) nicht klar (sie sind sich dessen zumindest nicht bewusst gewesen, bevor ich mit ihnen drüber sprach), die staunen dann immer Bauklötze, wie man tatsächlich auf ganz andere Renditeregionen kommen kann als bei Aktien und Co. Aber freut mich, dass ich wenigstens einem weiterhelfen konnte.

Wegen den 30-40 m2:
Die waren gar nicht auf das vorangegangene Bsp bezogen, sondern eher auf das, wonach ich aus bin. Ich will auch keine Immobilie für 500.000 € kaufen bzw. Kredit in dieser Höhe aufnehmen.
Denk dir eine Wohnung mit 100 m2. Die Rechnung bleibt diesselbe, dann ist es keine Wuchermiete.
Was ich mit den 30-40 m2 verdeutlichen wollte, ist, dass dann wegen des geringen Gebäude-Anteils die absolute Höhe für den Anteil an den allgemeinen Hausreparaturen auf absoluter Basis vergleichsweise gering ist. In München musst du übrigens für 30m2-Wohnungen z.T über 2.000 € Miete bezahlen. Ob das jetzt viel oder wenig ist oder als Wucher bezeichnet wird, spielt für mich keine Rolle. Für mich entscheidend ist, was ist der Marktpreis für vergleichbare Objekte und ich gehe dann hin, und biete die Wohnungen im Allgemeinen immer etwas unter dem Marktniveau an, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass man schnell einen Mieter findet (also weniger Leerstand hat) und auch in der Folge dann tendenziell ein eher entspannteres Verhältnis zum Mieter hat und er dann nicht gleich zB wegen jeder kurzfristigen Störung eine Mietminderung von ein paar Tausend € fordert. Also ob eine Miete hoch bzw. Wucher ist, ist ja keine Frage der absoluten Höhe, sondern immer eine Frage der Vergleichsbasis, und dann kann eben auch z.B. eine 30 m2-Wohnung in München für 2.000 € billig sein.

Also in FFM gibts einige Wohnungen im Bereich 30-40 m2 für 250.000 -300.000 €. Da kann man mit ca. 700-1.000 € Miete rechnen. Eine hatte ich z.B. gesehen mit 35 m2 zu 260.000.


@nordanney:

Du siehst zwar die steuerliche Betrachtung explizit nicht in aller Breite ausgeführt, sie ist aber bei dieser Grobkalkulation bereits enthalten in Form der 80%-Nettomiete, wo eben schon die anteilige Steuer berücksichtigt ist. Bei mir war es meist so, dass ich im Schnitt nur marginale Steuern hatte und auch öfters sogar einen negativen Ertrag hatte, wenn mal viel zu reparieren war oder es Leerstand gab. Insb. beim Kauf ergibt sich ein recht hoher negativer Steuerertrag, der dann zu einer niedrigeren durchschnittlichen Steuerlast führt. Und das Gute bei den Immobilien mit vergleichsweise niedrigen Mietrenditen ist ja, dass da konstruktionsbedingt eben kaum Steuern anfallen.

Da muss ich dir zum ersten Mal entschieden widersprechen:
Für die Eigenkapital-Rendite ist natürlich auch die Immobilienpreisentwicklung zu berücksichtigen. Das wäre ja so, wie wenn man bei Aktien nur die Dividende berücksichtigt, aber keine Kurssteigerungen, (also Amazon hätte demnach eine Performance von 0% gebracht ?). Bei offenen Immobilienfonds werden auch Bewertungsveränderungen, die aus Immobilienpreissteigerungen/-rückgängen resultieren, im Kurs berücksichtigt.
Bei einer selbst bewohnten Immobilie macht es wenig Sinn die Preisentwicklung zu berücksichtigen (es sei denn man möchte umziehen und eben dann verkaufen), aber bei zu vermietenden Immobilien wird immer die Preisentwicklung für die Eigenkapital-Rendite mitberücksichtigt und zwar nicht erst bei tatsächlichem Verkauf, sondern die Buchwerte werden auch schon vorher erfasst. (guck dir mal die Bilanzen von Vonovia, Deutsche Wohnen etc. an).

Natürlich können Immobilienpreise fallen. Das ist aber bei jeder Anlage möglich, dass etwas schief gehen kann/ fallen kann. Das ist ja nichts, was jetzt immobilienspezifisch ein besonderes Problem darstellt.
Ganz grob:
Auf lange Sicht steigen Immobilienpreise tendenziell, weil aufgrund der Inflation die Konstruktion von Neubauten immer teurer wird und die Schere zwischen Alt- und Neubau nicht völlig auseinander geht, denn sonst würde jeder nur noch Altbauten und keine Neubauten kaufen (also auch Altbauten steigen im Preis). Die Preisentwicklung einer konkreten Immobilie wird dann durch die spezifische Angebots- und Nachfragesituation überlagert. Also wie entwickelt sich die Beschäftigungssituation bzw. Bevölkerungsanzahl und wie die Anzahl an Neubauten etc. In dem Bereich muss man seine Hausaufgaben natürlich gründlich machen, bevor man investiert. Ich bin sogar im Urlaub bei potentiellen Objekten zu Berufsverkehrszeiten Routen abgefahren bis zu Beschäftigungszentren/ bzw. habe die Nahverkehsbeförderung getestet etc.
Ob da jetzt in Düsseldorf die Preise in einem Jahr etwas sinken oder nicht, spielt für mich eher eine untergeordnete Rolle. Für mich ist die mittelfristige Perspektive entscheidend und da sehe ich Düsseldorf nach wievor als interessant an. Wenn man mal so mit Leuten spricht, die in NRW wohnen, wo sie am liebsten in NRW wohnen würden, kommt meistens Düsseldorf, also ins Bodenlose werden die Preise dort auch nicht fallen. Meist ist es auch so, dass in dem Moment, wo die Immobilienpreise stagnieren/sich etwas abschwächen, die Mietrenditen wieder etwas anziehen. Und selbst nach einer schweren Krise geht es meist wieder bergauf. In Amerika sind ja die Hauspreise schon fast wieder auf dem Niveau vor der Krise.
Ja klar gibt es Renovierungskosten. Die sind ja alle berücksichtigt. Ich hatte sogar Mieter, die wollten einfach so in die Wohnung einziehen, ohne dass irgendwelche Wände neu gestrichen oder sonst etwas neu gemacht werden sollte. Es gibt für jedes Bauelement einer Immobilie gewisse Erfahrungswerte, wann die ersetzt werden müssen (z.B. Facade alle 20 Jahre).
Den Punkt verstehe ich nicht.

Ich hatte es ja schon wiederholt geschrieben: Vom Grundprinzip gehe ich davon aus, dass die Kaufpreise in den nächsten 2-3 Jahren weiter steigen sollten und zwar recht deutlich. Dann sollten wir aber wieder etwas höhere Leitzinssätze bekommen und somit wird die Kreditnachfrage zurückgehen, aber dafür dann wieder die Mietnachfrage in den Zentren anziehen. Insofern sehe ich so eine Entwicklung nicht besorgt, sondern würde die sogar befürworten, da dann die Liquiditätssituation sich deutlich verbessert eben durch höhere Mieten.
Aber ich stimme schon zu, dass wir uns jetzt schon eher am Ende eines längerfristigen Kaufpreisanstiegs befinden.
Wie schon geschrieben, in den wirklich gesuchten Lagen bekommt man eine Immobilie auch wieder recht schnell zu recht ordentlichen Preisen liquidiert. (gilt natürlich nicht für alle und schon gar nicht für diese grüne-Wiese-Immobilien.
Dann verstehe ich dein Mitleid Thread nicht . Hab nur 1.500€ Einkommen und kriege keine Finanzierung . Wenn du ein Immobilienmogul wärst wie du schreibst müsste : 1 der Sparkassendirektor ein blanko Darlehen ausstellen 2 du gar keine Finanzierung benötigen da du alles aus dem free Cashflow zahlst . Sorry für mich bist du ein Internettroll
 
M

Minitrump

@nordanney:
Deine erste Frage ist sehr einfach zu beantworten, deine 2. Frage ist hingegen sehr komplex.
Warum ich hier poste, habe ich im anderen Thread beantwortet. Der eine Themenkomplex (bankinterne KDF-Richtlinien) hat (nahezu) überhaupt nichts mit dem anderen (welche Tilgungsrate, welche Laufzeit, welches Objekt, wie wird eine Eigenkapital-Rendite berechnet etc.) zu tun.

Zunächst noch:
Ich berechne keine Eigenkapitalrendite im Kopf (das schaffe ich natürlich nicht); ich berechne die überhaupt nicht mehr. Die eingangs angeführte Rechnung hatte ich vor meinen ersten Investitionen in zahlreichen Variationen durchgespielt (mal mehr Eigenkapital-Einbringung, mal weniger, mal höhere Miete, mal niedrigere, mal mehr Wertsteigerung, mal weniger, mal mehr Tilgung, mal weniger etc. und Kombinationen davon) Selbst bei relativ ungünstigen Annahmen, lag die Eigenkapital-Rendite (bei hohem FK-Anteil) immer noch deutlich über der zu erwartenden Rendite von herkömmlichen Assetklassen wie Aktien, Anleihen, Eigenkapital-finanzierte Immobilien, Gold, etc.) Dieses Grundwissen vorausgesetzt, geht es nur noch darum, die Frage zu entscheiden, in welche Immobilie man konkret investieren sollte.
Im Kopf berechne ich - wenn überhaupt - einfache Mietrenditen bzw. die eigentlich einzige echte Rechnung, die ich mittlerweile anstelle ist: 80% der zu erwartenden Soll-Miete rechnen (das mach ich im Kopf). Das soll dann in etwa die Kreditratenhöhe bei der Bank werden. Mehr rechne ich nicht, wozu ? Ob bei einer Investition eine (theoretische) Eigenkapital-Rendite von 18,7% oder 21,3 % rauskommt, ist mir zunächst egal. Beeinflussen kann ich die Wertsteigerung aktiv nicht (ich muss mich auf das konzentrieren, was ich beeinflussen kann) Ich muss die Wertsteigerung halt im Vorfeld von diversen Objekten hinlänglich genug schätzen und dazu sind eben die beschriebenen "Soft-Skills" nötig, also z.B. Einwohneranstieg vs. neu gebaute Immobilien etc. (ich gebe zu, ich hatte mich da in der Vergangenheit verschätzt, also dass ich eine zu niedrige Wertsteigerung veranschlagt hatte) Da wird die Performance gemacht, aber nicht im Vergleich von (theoretischen) Mietrenditen. Um präzise zu sein: es geht schon um den Eigenkapital-Rendite-Vergleich, aber für den benötigt man als Inputparameter eben die Wertsteigerung und was ich sage: Ein Modell kann immer nur so gut sein, wie es seine Inputparameter zulassen, daher konzentriere ich mich lieber vordergründig auf die Inputparameter selber, als auf ein (zwar an sich richtiges) Modell, das aber dann aufgrund von fehlerhaft geschätzten Inputparametern und daraus entstehenden Folgefehlern erst wieder ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis liefert.
Also mir ist lieber eine zentrale, renovierte Wohnung im obersten Stock mit Südlage, Anschluss an öff. Nahverkehr, verkehrsberuhigt mit 3,6% Mietrendite als eine renovierungsbedürftige Wohnung mit 5,2% Mietrendite, im Erdgeschoss an einer Hauptstr., weit entfernt von der nächsten U-/S-Bahn-Station. Ich kenne Investoren, die kaufen dann Immobilien mit Mietrenditen von 7%, wundern sich aber dann später, dass sie keine Mieter finden, eine Schimmelsanierung ansteht etc. Mit der Zeit bekommt man auch ein Gefühl, welche Immobilie jetzt interessant ist und welche weniger, ohne da jetzt überhaupt irgendwas gerechnet zu haben.

Jetzt aber zu der eigentlich spannenderen Frage, inwieweit ich reich in echt oder auf dem Papier bin. Ich kann diese Frage so gar nicht genau beantworten, weil ich nicht weiss, was für dich "in echt" genau bedeutet. Ist Trump mit seinen Milliarden-Krediten für dich in echt oder nur auf dem Papier reich ?
Also ich bin kein Multimillionär, der 10 Mio wirtschaftliches Eigenkapital zur Verfügung hat. Es ist schon so, dass ich finanziell kein völlig sorgenfreies Leben habe, aber ich will mich auch nicht über meine finanzielle Gesamtsituation beschweren. Ich befinde mich sozusagen in der Kapitalaufbauphase.
Nehmen wir mal an, ich würde 1 Mio € im Lotto gewinnen. Dann wäre ich vermutlich nach deiner Definition reich in echt. Aber ich würde diese Million jetzt nicht die ganze Zeit im Koffer lassen, sondern irgendwie anlegen, um noch daraus Erträge zu bekommen, dann wäre ich also nicht mehr reich in echt. Sieht man sich die Portfolien der (Super-)Reichen an, dann ist dort eine Aufteilung von etwa 40% Aktien, 30% Immobilien, 10% Anleihen, 10% Gold, 5% Kleingemüse (wie Kunst, Schmuck, Wein, Kryptowährungen usw.) nebst 5% Liquidität zu finden. Also sind die dann reich in echt ? In einer Wirtschaftskrise kann dann weit über der Hälfte des Portfolios einen Totalverlust erleiden. ich habe mein Eigenkapital vorwiegend in Immobilien stecken. (weit mehr als dies im Durchschnitt der Fall ist, das hat neben der Eigenkapital-Rendite aber noch einen anderen Hintergrund, auf den ich gleich komme). Klar gab/kann es geben im Krisenfall Strafabgaben auf Immobilien, aber die kann es auch auf nahezu alle anderen Assetklassen geben. Immobilien haben zB im Vergleich zu Aktien schon eine höhere Wertbeständigkeit. Die Leute müssen immer irgendwo wohnen (unter der Brücke ist nicht für alle Platz), wohingegen, man sicher kein Unternehmen wie Ercook braucht, um zu überleben.

Hinzu kommt jetzt aber noch ein anderer Punkt, der aus meiner Sicht entscheidend ist: man muss nochmal 2 Assetklassen unterscheiden: Zum einen Eigenkapital-finanzierte Immobilien und auf der anderen Seite FK-finanzierte Immobilien. Die meisten Leute meinen immer, dass es sich dabei um eine ähnliche Anlage handelt. Dies ist jedoch vollkommen falsch. Der Grund ist die falsche Betrachtungsperspektive. Die meisten Leute denken auf absoluter Basis, also " ich verdiene soundsoviel €, jetzt kriege ich eine Gehaltserhöhung von x € und ich bekomme 4% Zinsen auf der Bank." Was sie meist nicht ausreichend berücksichtigen ist die Inflation. Fakt ist: der durchschnittliche Netto-Gehaltsanstieg liegt unter der Inflationsrate, d.h. die Leute verarmen durch das Arbeiten allein mit der Zeit immer mehr, woraus sich eine Notwendigkeit der Kapitalanlage ableiten lässt. Jetzt nehmen wir jemand, der eine Immobilie rein aus eigenem Geld gekauft hat und vermietet. Sagen wir, er bekommt 6% Mietrendite in seinem Dorf dafür, der Wert steigt nicht (bleibt gleich), es gibt öfters mal Leerstand, so dass die tatsächliche Ist-mietrendite etwa so 4% beträgt, jetzt kommen Renovierungen im Umfang von ca. 1% Mietrendite hinzu, daneben noch nicht umlagefähige Nebenkosten, Steuern und vieles weitere mehr, so dass ihm effektiv nurmehr ca. 2% an Mietrendite final übrig bleiben. Bei einer Inflationsrate von 2% hätte er also grade so seinen Wert erhalten. So ähnlich geht es den meisten Immobilieninvestoren (viele erleiden sogar realwirtschaftliche Verluste). Dass bei FK-finanzierten Immobilien auch nach Abzug der Inflation noch ein erheblicher Ertrag übrig bleibt, braucht nicht nochmal ausgeführt werden. Was aber in dem Zusammenhang entscheidend ist: man braucht ja keine Absicherung für eine kleine Krise/Rezession, sondern wichtig ist, dass man für den Fall von schweren Wirtschaftskrisen wie Ende der 20er Jahre oder auch für die letzte Rohölkrise gewappnet ist. Dort ist es meist so, dass eine verringerte Wirtschaftsleistung mit einer starken Inflation einherging. In diesen Hyperinflationsphasen gewinnen zwar Aktienkurse an Wert hinzu, aber auf realwirtschaftlicher Basis bieten sie keinen echten Inflationsschutz, da die (Hyper-)Inflation eben deutlich stärker steigt als die Aktienkurse. (was quasi einem realwirtschaftlichem Totalverlust gleichkommt). Auch vollkommen Eigenkapital-finanzierte Immobilien können relativ gesehen etwas an Wert verlieren, aber hier kommt eben der entscheidende Unterschied zwischen Eigenkapital- und FK-finanzierten Immobilien zum Tragen: Bei den FK-finanzierten Immobilien ist der aufgenommene Kredit (zu festen Zinsen) real gesehen in den Hyperinflationsphasen kaum mehr was wert, kann also dann sehr schnell komplett getilgt werden, und dann hat man eben abbezahlte Immobilien, wohingegen zB. diese immer empfohlenen Notreserven in Cash in einem Tresor dann nahezu wertlos wären. Klar, so eine Hyperinflation ist jetzt natürlich ein Extrembsp., aber es verdeutlicht das Prinzip.

Ich wehre mich gegen die allgemein immer getätigte Aussage, dass aus Bankeneinlagensicherungsfond-technischer Sicht "risikolose" Tagesgeldkonten bei Banken wirklich sicher wären. Die sind es vielleicht aus Garantiesicht, dass man an das Geld kommt, wenn die Bank pleite geht, aber diese Anlagen sind in Wirklichkeit hochspekulativ, da die Anleger dabei ja implizit auf eine Deflation spekulieren (oder zumindest eine Geldwertstabilität), wo das Geld realwirtschaftlich immer mehr wert wird, wie zuletzt in Japan. Dann würden sie von dieser Anlageform realwirtschaftlich profitieren (wobei natürlich die Zinsen dann auch entsprechend niedrig sind). Fakt ist jedoch, dass es in den letzten 100 Jahren fast immer Inflation gab und es nur sehr wenige echte Deflationphasen gab. FK-finanzierte Immobilieninvestments mit festem Zinssatz sind eine Spekulation auf eine Inflation. Zugegeben, wenn es zu einer stärkeren Deflation kommt, dann verlieren FK-basierte Immobilieninvestments mit festen Zinsen realwirtschaftlich an Wert. Risikolos sind die FK-finanjzierten Immoinvetments nicht, das ist schon richtig; nur hat eben die Historie eindeutig gezeigt, dass eine Inflation weitaus wahrscheinlicher ist als eine Deflation; und dieses Risiko einer Deflation gehe ich ein. Ich halte so ein Deflations-Szenario für sehr unwahrscheinlich, denn die Notenbanken haben als Zielvorgabe die Inflationsrate bei ca. 2 % zu halten. Zudem sind die meisten Staaten so exorbitant verschuldet, dass ein In-den-Griff-Bekommen des Schuldendienstes nur in Verbindung mit einer politisch gewollten Inflation möglich zu sein scheint, dass also Schulden weginflationiert werden können.

Fazit:
Es ist immer eine Betrachtungsfrage, was man als Risiko ansieht, wie gesagt, Cash (Tagesgeld, AAA-Anleihen) sehe ich als extrem risikoreiche Assetklasse an, aber kreditfinanzierte Immobilien haben eben einen gewissen Absicherungscharakter gegen Inflation (um genau zu sein: einen Hebel auf die Inflation), und mir ist (neben Gold, was die Inflation langfristig etwa 1:1 mitmacht) keine Assetklasse bekannt, die das so gut hinbekommt wie eben die FK-finanzierten Immobilien. Die FK-basierten Immobilien profitieren von der Inflation.
Also grade als defensiver Investor sollte man auch einen gewissen Anteil an FK-finanzierten Immobilien haben. Aber natürlich sollte man aus Diversifizierungsgründen auch auf andere Assetklassen setzen. Dies ist dann immer eine Frage der persönlichen Einschätzung, wie sich die Wirtschaft weiterentwickelt und man sich ausrichtet. (Realwirtschaftlich) Völlig risikolose Anlagen (Geld im Sparstrumpf miteinbegriffen) kenne ich nicht und gibt es auch nicht; es hängt immer zB von der Einschätzung ab, ob wir eine Inflation oder Deflation kriegen, eine Anlage, die in allen Szenarien wertbeständig ist, gibt es nicht (selbst Gold verliert in Deflationsphasen).
Insofern ist mir nicht klar, wie man es überhaupt prinzipiell hinbekommen kann, "reich in echt" zu sein ?
Neben liquiden WP im Aktien und Rentenbereich habe ich auch noch etwas Gold und da ich mich für Kunst interessiere, auch in dem Bereich noch einige werthaltigere Objekte. Insgesamt dominieren bei mir zwar die FK-Immobilien, ich plane da auch mittelfristig den FK-Anteil etwas abzubauen durch einen Verkauf und nicht mehr ganz bis zum Anschlag zu finanzieren, aber so viel Eigenkapital habe ich nun auch nicht, dass ich es mir leisten könnte, vollständig auf Finanzierungen zu verzichten.
Ich hoffe, ich habe deine Frage damit beantwortet.

@ HilfeHilfe:
neben massiven Artikulationsproblemen deinerseits zum wiederholten Mal:
Ich habe in etwa CASH-FLOW-NEUTRALE Finanzierungen ! Habe also keine zusätzlichen Mieteinnahmen,die nach Bewirtschaftungskosten über die Kreditratenhöhe hinausgehen und bis zur hypotetischen 6%-Annuität ausreichen würden.
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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