Berlin deckelt die Mieten - bringt's das?

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Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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kaho674

kaho674

Und mal ganz ehrlich, ich bin jetzt nicht so der Menschenfreund, dass ich Mietern "einfach so" ein paar Hundert Euro im Jahr schenke. Wenn eine Wohnung 800 Euro Miete erzielen könnte, verlange ich doch nicht nur 650 Euro. Ist im Grund zwar traurig, aber am Ende ist es mein Geld. Dazu noch die riesigen Probleme, sein Eigentum wieder in Besitz nehmen zu können, wenn die Miete nicht gezahlt wird oder der Mieter anderweitig Probleme bereitet. DA müsste meines Erachtens nach angesetzt werden.
Ich sehe das gar nicht so, das man als Vermieter groß die Wahl hätte. Wenn ich die Kosten decken will, um die Wohnung in Schuss zu halten, kann ich froh sein, wenn ich noch Gewinn mache dabei.
 
H

HilfeHilfe

naja was ist die konsequenz.

man würgt den Wohnungsbau ab oder der Standard wird billiger
 
S

Scout

Du meinst also, die Mieten in den Städten steigen so exorbitant, wegen des Zuzugs von 3Mio Migranten, die auch noch alle die Miete vom Amt gestellt bekommen? Da würd ich mal meine Zweifel anmelden. Vor allem, ob dass die Wohnungen sind, die auf dem Markt nachgefragt werden und fehlen.
Ja, in Deutschland gibt es gut 40 Mio Mieter, von denen geschätzt 3/4 in Kleinstädten und Städten leben. Kommen zu diesen 30 Mio Mietern nun 3 Mio neue Mieter (von den Zugezogenen wird sich kein nennenswerter Anteil eine ETW oder ein Haus kaufen können) so sind dies Zahlen, die kein Markt (der auch schon zuvor eher eng war/wurde) ohne Disruptionen verkraften kann. Ist echt so!

Wenn die meisten dieser Neumieter nun eine Marktmiete bezahlt bekommen in einer Höhe, die sich die anderen 30 Mio Mieter zunehmend schwerer leisten können so wird es am Markt zu einem Verdrängungswettbewerb kommen. Wie groß dieser ausfällt darüber kann man sicher diskutieren. Nicht ober über das "ob".
Ich weiß nicht, wie es in Berlin ist, aber hier in DD sind Wohnungen für Flüchtlinge immer noch jede Menge da. Das sind aber nicht die, welche die Familien wollen. Was fehlt, sind die hübsch gelegenen Neubauten mit 5 Min. Fußweg zur Schule, Arbeit und Einkaufscenter. Die zu bauen kostet aber mehr als 8 Eus Miete.
In Berlin gibt es nicht genügend Wohnungen; dies kann man sehr leicht an den steigenden Mieten (ohne Eingriffe seitens der Politik) ablesen. Neubauten sind erst mal irrelevant. Wenn du darunter Bauten ab Baujahr 2009 verstehen solltest so reden wir von 10% oder so vom Bestand. Klar, wir sind hier ja auch in einem Neubauforum, aber die Musik spielt bei diesem Thema vor allem bei den 90% "Altbestand". Die müssen nicht gebaut werden, die sind erst mal so wie sie sind. Und halt ebenfalls sehr gefragt falls in der Stadt Berlin gelegen.

Der Senat zahlt jedenfalls einer Familie mit 5 Köpfen eine Wohnung bis zu 105 m2 (800 Euro kalt für 2018, ggf. plus 10%), einem Single bis zu 50 m2. (404 Euro kalt, ggf. +10%). Aus Osteuropa kommen vor allem Familien. Diese belegen halt zu 5 ggf. eine 3 Zimmerwohnung für 850 kalt und verdrängen damit die altangestammte Familie mit 3 Köpfen oder den Single, der sich aufgrund der niedrigen Mieten bislang seine 80 m2 geleistet hat und nun ob der Mietsteigerungen aufheult. Und die Armutsmigranten aus dem Rest der Welt sind vor allem alleinstehende Männer, die die kleineren Wohnungen belegen. Nähe zu Schule und Kita ist da zweitrangig, die Nähe zu Landsmännern wird dagegen oft viel höher gewichtet. Wie auch immer, all diese Wohnungen fehlen auf dem Markt bzw. machen diesen noch enger. Und da die vom Amt gezahlte Miete sich mehr oder weniger automatisch mit dem Mietspiegel erhöht sind diese Mieter in der Hinsicht auf steigende Preise "Safe" während die Familie, die sich ihre Miete selber auf dem Arbeitsmarkt verdienen darf, zunehmend in die Röhre schaut.
 
P

pffreestyler

@Scout
Du meinst also, die Mieten in den Städten steigen so exorbitant, wegen des Zuzugs von 3Mio Migranten, die auch noch alle die Miete vom Amt gestellt bekommen? Da würd ich mal meine Zweifel anmelden. Vor allem, ob dass die Wohnungen sind, die auf dem Markt nachgefragt werden und fehlen.

Ich weiß nicht, wie es in Berlin ist, aber hier in DD sind Wohnungen für Flüchtlinge immer noch jede Menge da. Das sind aber nicht die, welche die Familien wollen. Was fehlt, sind die hübsch gelegenen Neubauten mit 5 Min. Fußweg zur Schule, Arbeit und Einkaufscenter. Die zu bauen kostet aber mehr als 8 Eus Miete.
wird schon ein Aspekt sein.

Hier bei uns wurde der Miethöchstbetrag vor 2014 durchschnittlich um 4-10 € erhöht. 2018 waren es auf einmal 33-37 €. Der für uns zuständige Kreis (ich arbeite im Sozialamt) hat als Grund die hohe Anzahl von Asylbewerbern genannt. Diese Miethöchstbetrag an sich sehe ich aber auch als Preistreiber bei Neuvermietungen. Bei mir vorgelegten Mietangeboten wird dieser fast immer zu 100 % ausgereizt und die Vermieter bekommen sehr sehr sehr schnell mit, wenn es neue Miethöchstbeträge gibt.

Wichtige Aspekt dürfte aber auch der Trend zu weniger Ehen und mehr Singlehaushalten sein.

Weiterer Aspekt könnte die Unwissenheit der Mieter sein. Sehe sehr oft Mieterhöhungen, die rechtswidrig sind und dennoch vom Mieter akzeptiert werden.
 
H

haydee

Wird wohl weniger gebaut werden.

Heute morgen kam noch im Radio, die Grünen wollen, dass 1x geförderte Sozialwohnung immer eine bleibt.

Trägt sicherlich auch nicht zur Behebung bei
 
N

Niloa

Ich denke, alle sind sich einig, dass das, was große Konzerne wie Vonovia etc mit ihren Mietern teilweise abziehen, nicht ok ist. Ich finde es nicht in Ordnung, dass private kleine Vermieter mit diesen über einen Kamm geschert werden. Wie oben schon erwähnt, kann man manchmal froh sein, wenn beim Vermieten überhaupt noch was übrig bleibt, spätestens bei Mietnomaden ist man auf sich allein gestellt und bleibt auf Verlusten sitzen. Der private Vermieter, der netterweise die letzten Jahre nicht erhöht hat, guckt jetzt in die Röhre.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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