Irgendwie fühlt sich in jeder Anfrage zur Sanierung von Altbauten immer jemand genötigt, schreiben zu müssen, dass er/sie sich sowas nicht ans Bein binden würde und das niemals nicht machen würde und nur davon abraten kann (basierend auf 3-5 Zeilen Beschreibung ohne Bilder) ... in der Regel ohne Fachkenntnis oder eigene Erfahrung außer der eigenen Bauherrenschaft beim Neubau.
So ein 50er Jahre Häuschen ist meist recht simpel und eine Modernisierung / Sanierung auch keine Raketentechnik. der TE hat ja sogar das Glück, dass scheinbar noch vieles im "Originalzustand" ist und nichts verschlimmbessert wurde.
Eine Liste oder Projektpläne dazu gibt es hier nicht bzw. sind mir nicht bekannt. Allgemeingültig geht das auch nicht, weil Umfang der Sanierungen und die nötige Abfolge nicht immer gleich sind. Sinnvoll ist aber immer:
Erstmal rausreißen, dann alles was Dreck macht, von oben nach unten, dann die Fenster rein und am Ende die Fußböden / Estrich.
Wenn ihr Wasser/Abwasser/Heizung/Elektrik erneuern wollt, macht es, je nach Zustand und Leitungslegung auch Sinn, gleich den Estrich zu erneuern. Als Trockenestrich ausgeführt bekommt ihr da sogar noch Dämmung hin. Geflieste Bereiche könnt ihr gleich ganz ohne herkömmlichen Estrich ausführen und direkt Zementbeschichtete, Glasfasergewebedämmplatten (Bauplatten, WEDIplatten, Jackoplatten) verkleben und befliesen. Dämmt, ist günstig, kann man selber machen und geht schnell. Für ordentliche Dämmung + Estrich ist in den Häusern meist kein Platz nach unten.
Wichtig zu klären bei Sanierungen in der kalten Jahreszeit ist, wie die Butze warm gehalten wird, wenn die Heizung nicht läuft und wie ihr Baufeuchte aus den Räumen bekommt. Sehr zuträglich ist da, möglichst schnell das Dach bzw. den Dachboden zu dämmen.
Ob die 100k reichen, hängt von der Größe des Hauses, den tatsächlich geplanten Arbeiten und der Eigenleistung ab. Wir haben für einen Ähnlichen Umfang an Arbeiten bei 140m² (Fenster, Heizung komplett, Elektrik komplett, Fußböden und 70m² Estrich, Putz ausbessern und neuen Feinputz, Farbe, 1 Vollbad, Keller aufbuddeln, dämmen, abdichten, kleine Mauererarbeiten, neue Innentüren, Dachgeschossdämmung, Kellerdeckendämmung wo möglich) ca. 60k€ bezahlt. Als Handwerker hatten wir nur den Sanitär für Wasser/Abwasserleitungen und die ganze Heizungsanlage inkl. Leitungen (20€) da, die Fensterleute (15k€ mit Ausbau/Einbau) und den Elektriker für die Bestückung und Anschluss des Sicherungskastens (2,5k€ mit Material). Der Rest war Eigenleistung.
Gebraucht haben wir mit zwei Personen (mein Vater und ich) ca. 5 Monate immer Samstags/Sonntags + 4 Wochen Urlaub. Hat Spaß gemacht, aber danach war ich auch bedient. Nach dem Einzug gabs dann noch ein paar Restarbeiten und nach inzwischen 1,5 Jahren mit zwei kleinen Kindern ist sogar die neue Terrasse fertig und der Garten in Schuss. ... aber man findet immer was zu tun