Bitte um Einschätzungen und Tipps zum Hauskauf

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Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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86bibo

Wenn die Einliegerwohnung schon vermietet ist und ihr die Mieter schon kennenlernen könnt, ist das sicher ein großer Vorteil. Ansonsten muss man sich im klaren sein, das fremde Leute im Haus wohnen und es evtl. auch einmal dazu kommen kann, dass man keine Mieteinnahmen hat.. Aber ich denke das hab ihr schon bedacht. Die Größe scheint schon enorm, trotzdem weiß ich aus eigener Erfahrung, dass auch große Häuser manchmal eng werden. Wenn ihr wirklich 2 Büros braucht, sehe ich derzeit kein freies Kinderzimmer, habt ihr das auch bedacht oder muss das Kind dann in den Keller :-) ? Das Haus ist (wie immer) Geschmackssache. Mir persönlich wären es zu viele Ecken und zu wenig Stellfläche. Der Landhausstil ist eben nicht so meines, aber ich kann durchaus die Leute verstehen, die genau das mögen. Die Treppe macht einen sehr hochwertigen Eindruck.

Anhand der Bilder empfinde ich es solide und wüsste nicht, wieso man nach 10 Jahre große Reparaturen machen müsste. Ein Dach sollte idR mindestens 40 Jahre halten, ein Bad 25 Jahre. Klar, evtl. muss von außen mal gestrichen werden, aber das sind keine unaufbringbaren Summen. Elektrik und Heizung müssen ebenfalls noch mindestens 10-15 Jahre ihren Dienst tun. Ich würde auch einen Sachverständigen mitnehmen, aber grundsätzlich sehe ich ersteinmal keinen Grund, was aus bautechnischer Sicht gegen das Haus spräche.

Bzgl. der Finanzierung: Es ist eine ordentliche Summe, die aber aus meiner Sicht durch die Mieteinnahme etwas relativiert wird. Wir haben mit ähnlichen Rahmenbedingungen 350t€ finanziert (teils über die Eltern, aber das will ja auch abbezahlt werden). So kommen wir auf eine monatliche Rate von 1500€ und das geht, auch wenn wir jetzt schon etwas knapper kalkulieren müssen wie zuvor, wo man nicht groß überlegen musste, was man kauft und was nicht. Bzgl. des Eigenkapitals finde ich, das eure Ersparnisse durchaus o.k. sind unter dem Hintergrund, das ihr max. 2-3 Jahre voll im Beruf seid.
Die Finanzierungsdauer finde ich auch recht lang, aber ihr seid auch ein paar Jahre jünger als wir, sodass es passen könnte. Ich würde allerdings auch mal rechnen, ob man nicht mit einer kürzeren Zinsbindung und höherer Tilgung günstiger fährt. Bei eurer Finanzierungsituation denke ich aber, dass ihr auch mit 15 Jahren Zinsbindung nicht deutlich unter 2% Zinsen kommt. Wir hatten von einer sehr bekannten BSK ein sehr interessantes Finanzierungsangebot über Bausparen. Letztendlich wäre der Effektivzins trotz Bausparvertrag unter 2% gewesen, allerdings war uns das von der monatlichen Rate zu sportlich und wir hatten keine Möglichkeit im "Notfall" die Tilgung runter zu setzen, sodass wir leider ablehnen musste. Ich würde mir einfach mal alle Möglichkeiten durchrechnen lassen, da 2,5% Zinsen auch schon ein ordentlicher Batzen sind.
 
Musketier

Musketier

Bitte vor Finanzierungsabschluss nochmal mit einem Steuerberater drüber reden, so dass die Zinsen für die vermietete Wohnung auch wirklich abzugsfähig sind. Dazu sollten das Darlehen entsprechend der m² (eigen-/Fremdnutzung) geteilt werden.
 
J

jaseb

Zunächst vielen Dank für die Antworten und Anregungen.

Wir arbeiten erst seit August letzten Jahres als Beamte in Festanstellung und daher sind die Ersparnisse noch so begrenzt. Ursprünglich war die Anschaffung einer Immobilie erst in 2-3 Jahren geplant, allerdings ist die Bau- und Haussituation bei uns in den Wunschorten sehr schwierig. Wir möchten keine Erbpacht, gerne ein Grundstück mit 700-900m² und keine Bestandsimmobilie, an der grundlegende Sanierungsarbeiten zu erledigen sind.
Somit entspricht die beschriebene Immobilie ziemlich unseren Vorstellungen.

Auf Dauer und mit 2 Kindern würden wir unsere Büros zusammenlegen und die Schlafzimmer verlegen. Evtl. müssten sich die Kinder einige Jahre ein Zimmer zum Schlafen teilen. Zum spielen oder Erledigen von Hausaufgaben wäre auch anderswo im Haus ausreichend Platz.

Ein Sachverständiger schaut sich das Haus ebenfalls noch an, allerdings ist das existierende Gutachten bereits ein erster guter Anhaltspunkt und Sachen wie Heizung und Dach sollten doch noch etwas länger als 10 Jahre halten. Insgesamt sind in der Immobilie nur hochwertige Dinge verbaut, die allerdings nicht jedem gefallen. Uns in diesem Fall schon.

Zur Kaufpreisverhandlung: Es handelt sich insgesamt um eine hochwertige Immobilie, die allerdings nicht jedem/vielen gut gefällt, ganz eindeutig.
Auch wenn nicht allen die Marktsituation in dieser Region bekannt ist, bitte ich um Einschätzungen zum Preis. Ist dieser Marktgerecht? Ist er zu hoch oder zu niedrig?

Wir haben im letzten Jahr eine Immobilie am selben Standort angeschaut, mit folgenden Daten:
  • Baujahr 1978
  • 180m² Wohnfläche (80m² vermietet für 450€ kalt)
  • 720m² Grundstück
  • OG kernsaniert, neues Dach, gepflegter Zustand
  • EG teilsaniert (Bäder aus 1978), Öl-Heizung
  • Letztlicher Verkaufspreis 350.000€ (in kleiner Orten hört man sowas)
Im Vergleich dazu erscheint uns die jetzige Immobilie zumindest angemessen vom Preis.


Zur Finanzierung: Ihr seid somit der Meinung, dass wir lieber eine kürzere Zinsbindung wählen sollten? Allerdings möchten wir nicht unbedingt mehr als 1800€ monatlich zahlen und eine recht lange Zinssicherheit wäre auch gut. Ein kleiner Puffer für evtl. Anschaffungen (Auto, Anstrich) könnte bei der angegebenen Rate noch angelegt werden.
Von Bausparverträgen haben wir uns eigentlich verabschiedet.
Ein Besuch beim Steuerberater wäre selbstverständlich.

Insgesamt wäre unser Vorhaben aber realistisch und für uns möglich!?

Ich bin gespannt auf weitere Meinungen
 
J

jtm80

Insgesamt wäre unser Vorhaben aber realistisch und für uns möglich!?

Ich bin gespannt auf weitere Meinungen
Klingt für mich grundsätzlich machbar. Klärt für euch ab - am besten bevor man sich mit einem Haus derart bindet - wie ihr es im Kinderfalle halten wollt: Wer bleibt wie lange zu Hause, wieviel Einkommen hättet ihr, Kinderbetreuung, etc.; als Beamte habt ihr gerade den Part des Einkommen-Abschätzens ja vergleichsweise leicht in Relation zu "normalen" Angestellten. ;-)

Ich würde an eurer Stelle auch die anvisierte Laufzeit so lassen und dafür mit der Bank eher eine Tilgungssatzänderungsoption vereinbaren (neben der meist eh enthaltenen Sondertilgungsoption). Dann könnt ihr während der Laufzeit die Tilgung variieren. Bei unserer eigenen Baufinanzierung zum Beispiel (Commerzbank in Kooperation mit der Axa) können wir einmal jährlich kostenfrei den Tilgungssatz zwischen 1% und 5% der Ursprungssumme frei verändern. Dadurch haben wir viel Flexibilität, wenn zum Beispiel einer von uns mehr oder weniger verdient, um Gehaltssteigerungen direkt auf die Tilgung umzulegen oder aber wenn sich doch noch mal ein Kind ankündigt. Gerade wenn die Kinder dann aus dem Haus sind oder zumindest selbst Geld verdienen, könntet ihr die Rate leicht erhöhen. Bei dem niedrigen Zinsniveau machen schon wenige Euro mehr im Monat einen hohen Hebel in der Annuität aus und sparen viele Jahre Laufzeit. Dadurch sollte es euch gelingen, schneller als in den angepeilten 30 Jahren fertig zu sein, ohne sich aber vorher die höhere Rate vertraglich fix und unflexibel ans Bein zu binden.
 
8

86bibo

Machbar ist das auf jeden Fall, wenn ihr die 600€ Miete nicht als vollen Anteil für die Tilgung ansetzt.
Den Zustand des Hauses kann nur ein Gutachter beurteilen. Wie viel es Wert ist, sollte er auch abschätzen können. Die Lage zu Osnabrück ist gut. Wie da die Immobilienpreise sind, kann ich leider nicht beurteilen und oft hängt es auch von dem Ort selbst ab. Die Lage im Ort spielt auch immer eine Rolle (wer will z.b. schon direkt hinter dem Fußballplatz oder Tennisplatz wohnen?). Ist eine große Bundesstraße oder Motorradstrecke in der Nähe, kann so etwas schon den Preis erheblich senken. Liegt der traumhafte Garten auf der Nordseite des Hauses, ist das ebenfalls nicht gerade wertsteigernd. Schaut einfach was Immobilien in der Umgebung kosten, da bekommt man mMn als Laie noch den besten Überblick über den groben Preisrahmen. Ob es dann letztendlich 30.000€ mehr oder weniger sind, hängt auch vom Käuferkreis ab und natürlich vom Glück. Je spezieller das Angebot ist, desto geringer ist der Käuferkreis und desto mehr Kompromisse muss der Käufer eingehen. Daher wird der Preis eher etwas niedriger sein, falls man nicht genau den einen Käufer findet, der schon immer genau von diesem Haus geträumt hat.
 
J

jaseb

Vielen Dank nochmal für die Denkanstöße und Tipps.
Das Haus ist als Zweifamilienhaus eingetragen, allerdings dachten wir immer, dass bei einem Zweifamilienhaus die beiden Wohnungen ungefähr gleich groß sein müssen. Das ist hier ja nicht der Fall: Im Erdgeschoss 144 m2, im Obergeschoss 96 m2 und 44 m2 (die letzteren m2 sind ohne Starkstromanschluss und die wollen wir als Arbeitszimmer nutzen). In der Vergangenheit waren auch immer nur die 96 m2 vermietet. Ist es ein Zweifamilienhaus oder ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung?
Hat jemand dazu vielleicht auch steuerliche Tipps?
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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