Blitzschutz am Haus aber wie?

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Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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M

meister keks

Ah ok.
Was ist denn der potenzialausgleich?
Ich wohne ja schon drin und meine Elektrik wurde schon abgenommen,auch meine satanlage wurde vom Elektriker installiert.
Demnach müsste ja eh alles geerdet sein.
Wozu sind denn dann die Stahldrähte an jeder Hausecke gewesen?was ist der Sinn das die mal herausstanden?
Was ist HAR?
Eine äußere blitzschutzanlage habe ich nicht.
nachdem ich das lese macht es absolut keinen Sinn die Dachrinnen zu Erden.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Ja du hast richtig verstanden ohne äußere Anlage kannst du die Dachrinnen so lassen wie die sind.

HAR = Hausanschlussraum

Die Fahnen standen an vier Ecken womöglich aus dem Grund heraus, weil der ausführende Elektriker nicht wusste an welcher Stelle der HAR sein wird...(reine Vermutung)

Potenzialausgleich ist die Fachbezeichnung für die Erdung des Hauses. Ist aber kein Schutz gegen Blitzschlag etc. aber nötig nach IEC 60364-4-41:2005 und für Deutschland DIN VDE 0100-410:2007-06.
 
Kaspatoo

Kaspatoo

von unserem Elektriker wurde folgendes vorgegeben:
- umlaufender Fundamenterder, sowie einmal quer durch die Sohle (sodass aus besagtem Ring wezi "halbkreise" entstehen)
- eine fahne in den HAR für die hausinnere Erdung
- an jeder Hausecke eine Fahne um hieran einen etwaigen äußeren blitzableiter installieren zu können (derzeit nicht vorgesehen, also derzeit nur zur Vorbereitung)

von anderen (älteren) Häusern her kenne (vom sehen her) ich es, dass wenigstens zwei stahlbänder vom blitzableiter auf dem Dach an jeweils eine solche fahne angeschlossen wird

ob dabei ein Anschluss an die Dachrinne sinnvoll ist oder sein kann, kann ich nicht beurteilen




wenn der threadersteller nun einen blitzableiter auf dem Dach hat, dann denke ich, ist nur eine Verbindung zu wenig, wenn er das nicht hat ist das abschneiden vermutlich egal
 
D

Dipol

Reicht eine Verbindung als Blitzschutz aus?
Blitzschutz ist definitionsgemäß die Summe aller Maßnahmen, gegliedert in Äußeren und Inneren Blitzschutz. Die Gleichsetzung von Blitzschutz mit Blitzschutzanlage/Blitzschutzsystem ist schon längst überholt.

Die international harmonisierte Blitzschutznormenreihe IEC 62305, deutsche Klassifikation DIN EN 62305 (VDE 0185-305) und in Austria die - mit Ausnahme des nationalen Vorworts - gleichlautende ÖVE-EN 62305, sind nur für Gebäude mit Blitzschutzanlagen gültig.

Konventionelle Blitzschutzanlagen müssen über mindestens zwei Ableitungen verfügen, nur eine wäre normwidrig.

Der Effekt von geerdeten Regenrinnen dürfte minimal sein. Ich würde aber schon sagen, dass diese direkt an den Fundamenterder gehören.
Die Einbindung von Regenrinnen und dem Fußpunkt von Fallrohren ist bei Blitzschutzanlagen Pflicht, ansonsten aber freiwillige Kür.
Wenn du jetzt unbedingt deine Fallrohre erden willst aber nicht mehr an die Laschen drankommst, könntest du stattdessen je einen Staberder / Erdungsstab in den Boden schlagen. Materialpaarung beachten wegen Kontaktkorrosion.
Separate Erder laufen dem Grundprinzip des Schutzpotenzialausgleichs total zuwider und sind gefährlich und normwidrig. Die waren selbst nach uralten ABB-Bestimmungen nur unter strengen Einschränkungen ausschließlich für Blitzschutzanlagen zulässig, für Antennen aber seit jeher untersagt.

Regenfallrohre mit eigenen Erdern zu versehen ist weniger gefährlich als sinnlos.
Ja du hast richtig verstanden ohne äußere Anlage kannst du die Dachrinnen so lassen wie die sind.
Zustimmung, da mit "äußere Anlage" Äußerer Blitzschutz gemeint ist.

Potenzialausgleich ist die Fachbezeichnung für die Erdung des Hauses.
Widerspruch!

Da ich gerade meine "Hausnorm" griffbereit habe, kupfere ich aus der die offiziellen Begriffe nach IEC ab:
DIN EN 60728-11 VDE 0855-1):2011-06 schrieb:
3 Begriffe, Symbole und Abkürzungen

3.1.8 Erdungsanlage
Gesamtheit der zum Erden eines Netzes, einer Anlage oder eines Betriebsmittels verwendeten elektrischen Verbindungen und Einrichtungen.

[IEC 60050-195:1998, 195-02-20]

3.1.10 Erder
leitfähiges Teil, das in das Erdreich oder in ein anders leitfähiges Medium, z. B. Beton oder Koks, das in elektrischem Kontakt mit der Erde steht, eingebettet ist.

[IEC 660050-826:2004, 826-13-05]

3.1.13 Potenzialausgleich
Herstellen elektrischer Verbindungen zwischen leitfähigen Teilen, um Potenzialgleichgleichheit zu erzielen.

[IEC 60050-826:2004, 826-12-01]
 
K

Knallkörper

Separate Erder laufen dem Grundprinzip des Schutzpotenzialausgleichs total zuwider und sind gefährlich und normwidrig.
Normwidrig vielleicht. Ich gehe natürlich davon aus, dass keine Blitzschutzanlage im eigentlichen Sinn vorhanden ist. Gefährlich eher nicht, oder wie lautet die physikalische Erklärung? Ein Fallrohr kann man nicht mit zwei Betriebsmitteln vergleichen, die nicht das selbe Potential haben.
 
Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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