Chancen auf Gemeindegrundstück, Erfahrungen?

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B

Bierwächter

Wir haben uns heute die Erbbaugrundstücke angesehen. 13 bzw 14min Arbeitsweg, was gut ist. Sehr schöne Grundstücke in schöner Gegend. Mit Leuten gequatscht die dort gerade bauen. Alle kennen sich gegenseitig, coole Leute die dort hinbauen. Das einzige Manko (weil es ja nicht ohne geht) ist das Erbbaurecht. Dachte erst es wäre vielleicht sogar eher günstig aber auf Lange Sicht zahlt man gut drauf. Die Leute dort haben Bekannte mit Erbbau im Ort und bei denen wurde seit 25 Jahren der Betrag nicht erhöht. Allerdings, selbst wenn der Betrag immer gleich bleibt (ca. 120€ + 36k€ Anschlussgebühren) komme ich nach ca. 35 Jahren auf die selben Kosten als würde ich ein Grundstück kaufen. Ab da zahle ich dann drauf. Noch dazu kommt, dass das Grundstück an Wert gewinnt. Im Falle des Verkaufs nach 30-60 Jahren hätte ich also schon lange on top Pacht gezahlt obwohl das Grundstück sicher das Doppelte und mehr wert ist allein durch Inflation.

Jedes Grundstück das aktuell eventuell in Frage käme hat einen großen Negativpunkt.
- Vielbefahrene laute Straße direkt an Grundstücksgrenze
- Unschönes eingeengtes Grundstück und teuer
- Langer Arbeitsweg
- Erbpacht

Kann mich nicht mal entscheiden welches Übel schlimmer ist.
Werde mal noch etwas rumrechnen. Denke in der engeren Auswahl ist das mit weitem Fahrweg und die Erbpacht.
 
Y

ypg

Noch dazu kommt, dass das Grundstück an Wert gewinnt. Im Falle des Verkaufs nach 30-60 Jahren hätte ich also schon lange on top Pacht gezahlt obwohl das Grundstück sicher das Doppelte und mehr wert ist allein durch Inflation.
Ja sicher. Ist ja vergleichbar mit Miete. Der Vorteil ist, dass Du den Wert nicht finanzieren musst.
Ein kleiner Bonus ggü konservativen Eigentumsgrundstücken: Man kann den Wert des Hauses bei Verkauf erhöhen, da dieser gefühlt steigt im Gegensatz zum Grundstück (Grundstückspacht)
 
N

nordanney

Allerdings, selbst wenn der Betrag immer gleich bleibt (ca. 120€ + 36k€ Anschlussgebühren) komme ich nach ca. 35 Jahren auf die selben Kosten als würde ich ein Grundstück kaufen.
Tja, einzig kleines Problem. Dort kannst Du anscheinend kein Grundstück kaufen. Und insofern lohnt sich der Vergleich auch nicht. Wobei Du bitte bei einer richtigen Rechnung auch die Zinsen für eine Vollfinanzierung des Grundstückes mit einrechnen musst. Dann verschiebt sich der Zeitraum noch einmal deutlich nach hinten.

Für ein Grundstück mit einem Wert von T€ 90 zzgl. Kaufnebenkosten = T€ 100 zu finanzieren zahlst Du in 30 Jahren bei 3,5% Zinsen und 2% Tilgung etwa T€ 160 (gleichbleibende Zinsen vorausgesetzt)
Für dasselbe Grundstück (gehen wir auch mal von T€ 100 mit Nebenkosten aus, auch wenn es deutlich weniger sind) im Erbbaurecht bei 3,5% Erbbauzins sind es schon 45 Jahre. Hat aber den Vorteil, dass Du gar nicht finanzieren musst bzw. viele Menschen diese Grundstücksfinanzierung auch gar nicht bekommen würden.

Jedes Grundstück das aktuell eventuell in Frage käme hat einen großen Negativpunkt.
- Vielbefahrene laute Straße direkt an Grundstücksgrenze
- Unschönes eingeengtes Grundstück und teuer
- Langer Arbeitsweg
- Erbpacht
Nö. Zu hohe Ansprüche könnten auch das Problem sein.

Es scheint, dass Du einen Tod sterben musst. Entweder NICHT bauen oder mit einem Makel leben, aber ein eigenes Haus zu haben. Schau nicht auf die Probleme, sondern sieh Chancen und Möglichkeiten bzw. die positiven Aspekte.
13 bzw 14min Arbeitsweg, was gut ist. Sehr schöne Grundstücke in schöner Gegend. Mit Leuten gequatscht die dort gerade bauen. Alle kennen sich gegenseitig, coole Leute die dort hinbauen.
Wenn Du Dich darauf konzentrierst, ist das Erbbaurecht kein echtes Problem.
 
B

Bierwächter

Grundstück kostet eher 70k-80k€ beim Kauf. Zumindest das mit weitem Fahrweg und das mit der lauten Straße. Bei teureren Grundstücken wäre Erbpacht schon attraktiver aber die Preise sind hier noch relativ im Rahmen. Gibt hier keine Großstädte.
Wenn ich rechne ~80k€ Grundstück im Vergleich zur Erbpacht:
Grundstück nach 28 Jahren abbezahlt
Erbpacht nach 28 Jahren knapp 30k€ günstiger falls die Pacht gleich bleibt. Sagen wir ab da kostet sie 150€ statt 116€, dann habe ich noch ca. 16 Jahre bis man auf die selbe Summe kommt. 45 Jahre treffen es da schon ganz gut ja. Ich gehe davon aus, dass wir die Rate aber nach 10 Jahren erhöhen und etwas schneller abbezahlen. Das verschiebt das ganze vielleicht um ein paar Jahre nach vorn. Also ab 40-45 Jahren zahlt man drauf + Grundstückswerterhöhung geht verloren. In meinem Fall muss ich die gesparten Spritkosten gegenrechnen. Aber wer weiß wie die in Zukunft aussehen mit evtl E-Auto. Aber 50 Jahre könnten hinkommen, ab da zahle ich sehr wahrscheinlich drauf. Da wäre ich 82 Jahre alt.
Erbpacht rückt trotzdem etwas vor in der Bewertung.

Ob es zu hohe Ansprüche sind weiß ich nicht. Ein stinknormales Grundstück zu angemessenem Preis in 20min Autonähe wäre total ok. So wie es quasi jeder hat den wir kennen. Die Nachteile hier sind leider schon etwas größer finde ich. Die befahrene Straße z. B. ist wirklich arg störend und ich war zur Miete direkt an einer 4 spurigen Stadtringstraße direkt an der Ampel. Fernseher hat man nicht verstanden wenn ein LKW durchfuhr.

Wir bewerben uns mal und sehen was passiert.
 
B

Bierwächter

Welches würdet ihr hier bevorzugen von den beiden markierten? Gibt etwas Hang nach Süden. Die obere Häuserreihe ist aber schon am Höchsten Punkt. Nördlich kommen wohl nie Baugrundstücke, auf jeden Fall längere Zeit nicht. Sehr schöne Aussicht auch nach Norden. Auch nach Süden aber da kommen eben andere Häuser als Nachbarn.
Frau gefällt das untere besser, weil sie den Garten nicht zur Straße haben will. Ich sehe das nicht unbedingt so weil man beim Oberen Grundstück viel Teerfläche vorm Haus hat und keinen Verkehr. Hinten raus dann den top Ausblick. Man hätte oben nur einen direkten Nachbarn. Aber es geht ein Fußweg östlich und nördlich am Grundstück lang. Sehr viel los dürfte auf dem Fußweg aber nicht sein vermute ich mal. Ist dörflich.

chancen-auf-gemeindegrundstueck-erfahrungen-668574-1.jpg
 
M

MachsSelbst

Hast du mit Zinsen gerechnet? 80k zu 4% auf 25 Jahre, das sind mal eben 425 EUR pro Monat, Gesamtaufwand über die Laufzeit 126.000 EUR.
Und ja, auch wenn du das Grundstück mit Eigenkapital kaufst, den Zinsaufwand hast du trotzdem, weil dir das Geld dann beim Hausbau fehlt und du entsprechend mehr finanzieren musst.
So gerechnet zahlst du eben nicht nach 30 Jahren Pacht on top, sondern erst nach 40, 45 Jahren.
 
Zuletzt aktualisiert 09.11.2024
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