Wieso sollte das Quatsch sein? Das Thema Blase ist mittlerweile sehr präsent und wenig ist aktuell rosarot. Wenn man jetzt noch kauft, sollte es einfach ziemlich gut passen - von der Ausstattung und dem Preis. Denn ein Ausstieg kann ggfls. "unterwegs" auf den 40 Jahren sehr schwer werden, wenn man nicht finanziell absolut sicher und sehr leistungsstark ist.
Wenn sich in weniger als 5 Jahren Preise verdoppeln können, die jährlichen Zuwächse nun immer größer werden, können sie ebenfalls sehr abrupt einbrechen. Das die Letzten die Hunde fressen ist gegeben - nur ob diese 2021, 2022 oder noch 2023 gekauft haben, ist noch offen.
Die Idee, dass Zinsen niemals nie wieder steigen können, ist eben nur eine Idee. Sollten diese, was komplett im Rahmen des Möglichen liegt, in 10-20 Jahren wieder ein höheres Niveau erreichen, werden sich die Preise auf breiter Front entsprechend deutlich nach unten bewegen. Dazu wird in spätestens 10 Jahren der demografische Wandel sehr stark zuschlagen. Auf dem Arbeitsmarkt tut er es bereits. Und Häuser sind nun mal nur Plätze zum Wohnen.
Das ist, was mich so ein bisschen stört. Gefühlt gehen alle davon aus, dass die Entwicklung noch "ewig" so weitergehen wird. Das Problem an der Geschichte ist aber, dass die Luft am oberen Ende immer dünner wird und dafür ist der Fall des TE ein Musterbeispiel. Faktisch haben wir in D flächendeckenden Reallohnverlust. Die GDL, als brandaktuelles Beispiel, muss gerade massiv für 3,2% Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 28 Monaten kämpfen. So ticken die Arbeitgeber. Ich bin ja mal gespannt was bei M&E und IG BCE, also den großen Industriegewerkschaften bei der nächsten Tarifrunde herauskommen wird. Die letzten waren meines Erachtens nicht mehr als "ausreichend". Die Löhne sind also maximal auf konstantem Niveau, beim Großteil dürfte eher der Reallohnverlust Realität sein.
Die (Bau-)Zinsen, ein weiterer Aspekt, sind weiterhin an einem absoluten Tiefpunkt. Viel Spielraum nach unten ist da nicht mehr. Da ist also auch kein Spielraum für weitere Preissteigerungen.
Die verrückten Preise wie hier 855k für ein Reihenhäuschen können sich gewöhnliche Angestellte jetzt schon
eigentlich nur noch leisten, wenn weit überdurchschnittlich verdient oder geschenkt/vererbt wird. Irgendjemand muss es am Ende ja auch bezahlen/finanzieren können. Dem TE sagt die Bank alles ganz normal für Stuttgart? 2% Tilgung, eine Dreiviertelmillion Fremdkapital, knapp 10% Eigenmittel, 42 Jahre Laufzeit, knapp 6,5k Haushaltseinkommen, wo sogar alles Sonderzahlungen schon eingerechnet sind? Früher hätten dich die Banken bei solch einem Vorhaben gefragt, ob der gestrige Kneipenbesuch eventuell doch etwas zu lang war. Heute handeln sie vermutlich eher aus Selbstschutz, um ihr Geld vor Strafzinsen in Sicherheit zu bringen.
Nochmal, das kann und wird meiner Meinung nach nicht ewig so weitergehen, außer natürlich 1% Tilgung wird zum neuen Standard und dann können die Ur-Enkel die Hütte noch abzahlen. Viel Erfolg mit dem Vermögensaufbau...