Gibt es denn noch sachliche Argumente gegen Designboden mit blauem Engel?
Vinylböden sind auch nur PVC- sie wurden nur umbenannt weil die Bezeichnung "PVC" zu Recht als verbrannt gilt.
Bereits die Herstellung des PVC-Polymers auf Basis von Erdöl und Steinsalz setzt gefährliche Schadstoffe frei: unter anderem Dioxine. Substanzen dieser Stoffgruppe können in die Luft, das Grundwasser und den Boden gelangen. Sie bauen sich biologisch nur sehr langsam ab, reichern sich vor allem über die Nahrungsaufnahme im tierischen und menschlichen Fettgewebe an und sind in unterschiedlichen Abstufungen toxisch.Das giftigste Dioxin, 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin (TCDD), ist beispielsweise seit 1997 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als krebserzeugend eingestuft und bereits in kleinsten Mengen extrem toxisch.
Um das im Rohzustand spröde und harte PVC formbar zu machen, setzen Boden-Hersteller Weichmacher ein. In der Weiterverarbeitung kommen dabei immer noch häufig Phthalate zur Anwendung, die in Kinderprodukten gesetzlich reglementiert sind. Diese sind nicht fest im Material gebunden. Sie können vor allem über Hausstaub in den menschlichen Körper geraten und entweichen dauerhaft aus den Böden - erst wenn das Material porös wird, ist davon auszugehen, dass die enthaltenen weichmachenden Substanzen vollständig oder zumindest größtenteils ausgedünstet sind. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung sind Phthalate "mittlerweile überall in der Umwelt nachgewiesen". Allein in Westeuropa beläuft sich das jährliche Produktionsvolumen auf rund eine Million Tonnen. Mehr als 90 Prozent gehen in die Herstellung von Weich-PVC-Produkten wie Fußböden.
Oft werden auch zusätzliche Ersatzweichmacher verwendet. Diese Verbindungen sind bislang nicht hinreichend auf mögliche gesundheitliche Risiken untersucht! Auch ist oft Dibutylzinn als UV-Stabilisator enthalten, dieses kann bereits in kleineren Dosierungen das Immun- und Hormonsystem von Tieren und vermutlich auch das des Menschen beeinträchtigen.
Anderes Thema sind die Stoffe, die als Flammschutzmittel dienen, etwa Tributoxyethylphosphat (TBEP), das als haut- und augenreizend gilt. Oder andere phosphororganischen Verbindungen, die als stark wassergefährdend gelten.