Die Empfehlung:
In jedem Raum sollte eine doppelte Netzwerkdose sein. Die Kabel enden im Technikraum oder ähnlichem auf einem Patchpanel. Hier kann man dann verteilen, was auf die jeweiligen Kabel soll. Das muss nicht nur Computernetzwerk sein, da so eine Verkabelung recht universal eingesetzt werden kann und andere ersetzt.
Alle stationären Geräte (Computer, Fernseher, Playstation, Heizungsanlage, Küchenradio) und Arbeitsplätze (Anschluss am Schreibtisch für Laptop) sollten über Kabel angeschlossen werden. Das WLAN sollte den mobilen Geräten (Handy, Tablet, Laptop) vorbehalten sein.
Warum?
WLAN ist ein geteiltes Medium. D.h. alle Geräte teilen sich die Bandbreite (die Geschwindigkeit). Das bedeutet wenn zwei Geräte gleichzeitig das WLAN verwenden, bekommt jedes nur die Hälfte. Dazu muss man im Prinzip auch die WLAN der Nachbarn zählen, auch wenn man sie nur sehr schwach empfängt. Sie stören das heimische WLAN und verringern die Bandbreite.
WLAN erreicht nur unter Laborbedingungen die genannten Geschwindigkeiten. In der Realität meistens nur einen Bruchteil der möglichen Bandbreite.
Aus dem gleichen Grund sind Repeater eine schlechte Idee, da sie die Bandbreite halbieren, sondern es sollte gegebenenfalls ein Access Point vorgesehen werden.
Konkretes Beispiel, was ich tatsächlich gestern hatte:
Muttern schaut Netflix und schaut nebenbei Instagram auf dem Handy. Vater sitzt am Laptop und daddelt durchs Internet. Sohnemann schaut Netflix und hat mit den Kumpels Skype laufen. Nebenbei rauschen noch Videos über Snapchat rein. Und sie beschweren sich alle, dass das Internet langsam ist und der Netflix Stream ständig unterbrochen wird. Kurze Analyse zeigte: 100Mbit Internetleitung noch bei weitem nicht ausgelastet. Tatsächlich ist das WLAN ausgelastet. Fünf andere WLAN der Nachbarn auch noch auf dem selben Kanal. Abhilfe: Fernseher per Kabel anschließen und alle sind glücklich.
Des weiteren kann man dafür auf andere Verkabelung verzichten: Telefondosen sind dann überflüssig, ich kann über diese Verkabelung verteilen. Zumal die meisten Leute sowieso schnurlose DECT Telefone verwenden. Aktuelle Telefonie läuft über VoIP. Auch jetzt kann ich schon via VoIP über das Netzwerk ein Telefon an z.B. einer halbwegs aktuellen Fritzbox anschließen.
Auch auch auf die Fernsehverkabelung könnte man verzichten und stattdessen auf IP Technologie setzen. Z.B. Telekom Entertain, Zatoo. Oder wenn verfügbar DVB-T. Das ginge auch mit Satellit. Letzteres würde ich momentan nur den Technikaffinen empfehlen.
Die Entwicklung geht ganz klar in Richtung Streaming und weg vom klassischen Fernsehen und Radio. Ich höre wirklich häufig, dass die Leute sagen, sie schauen kein Fernsehen mehr, weil sie doch Netflix haben. Und beim Putzen läuft über Spotify die Putzmusik und in der Badewanne die Entspannungsmusik.
schlussendlich kann man über das Netzwerk z.B. auch Sensoren für eine Alarmanlage leichter nachrüsten.
Ein Haus funktioniert natürlich auch ohne Netzwerkverkabelung. Genauso wie es ohne Fernsehverkabelung. mit nur einer Stromsteckdose pro Raum funktioniert und dem einen festen Telefon im Flur. Zeitgemäß ist das aber nicht.