Ein überirdischer Wohnkeller?

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B

bindig

Hallo miteinander,

hier im Forum habe ich bisher nur mitgelesen und dabei viel Interessantes gefunden.

Jetzt plane ich den Bau eines Einfamilienhauses.

Dabei wundert mich, dass im privaten Bereich so wenig über Beton zu erfahren ist, obwohl ich "im echten Leben" schon mehrere Architektenhäuser aus Sichtbeton gesehen habe. Ganz so extrem will und darf ich nicht bauen, aber mich interessiert ob man die preiswerte Bauweise eines Kellers auch überirdisch fürs Wohnen verwenden kann. Die Fertigkeller-Hersteller werben ja damit wie vielfältig ihre Sachen einsetzbar wären. Aber kann man wirklich etwas anderes als Keller so bauen?

Hat jemand Erfahrungen mit KFW-55 tauglichen Betonwänden für das Erdgeschoss eines Einfamilienhaus (sozusagen ein überirdischer Wohnkeller)? Funktioniert sowas in der Praxis?

Schonmal Danke für alle Antworten!

p.s.

Um die Frage atmende oder nicht atmende Wände soll es bitte bei dieser Frage nicht gehen. Danke.

Und mir ist klar, dass sich in Betonwänden nur sehr aufwändig Leitungen unterputz installieren lassen. Das lässt sich aber per Planung weitgehend vermeiden indem man die Installation, Lichtschalter etc. in Trockenbau-Innenwänden unterbringt. Theoretisch.
 
A

Alex85

Klar kann man ganze Gebäude so bauen. Wenn du Sichtbeton willst ist die Frage, wie du die Dämmung hinbekommen willst. Dir Kellerbauer bieten auch Dämmung in der Schale aus, würde dann wohl zumindest im erdberührten Bereich ausreichen. KFW 55 als Außenwand gegen Luft dürfte aber schwieriger sein
 
B

bindig

Danke für die Antwort. Nein, Sichtbeton will ich nicht und dürfte ich auch gar nicht bauen. Bei der Art der Dämmung bin ich leidenschaftslos - innen oder außen ist mir egal, die Frage ist tatsächlich ob die Dämmung gegen Luft für KfW-55 ausreicht. Wenn man ein WDVS nimmt dann ist das aber vermutlich mit genügend Dicke machbar. theoretisch.
 
T

toxicmolotof

Die Frage ist wohl eher ob du das auch bezahlen willst.

Ob du dein EG jetzt aus Beton und WDVS bauen willst oder aus KS und WDVS ist technisch wohl fast egal. Nur bezahlen will es am Ende niemand.
 
11ant

11ant

Dabei wundert mich, dass im privaten Bereich so wenig über Beton zu erfahren ist, obwohl ich "im echten Leben" schon mehrere Architektenhäuser aus Sichtbeton gesehen habe.
Meine Lesetipps hier wären https://www.hausbau-forum.de/threads/hausbau-aus-beton-vs-Energieeinsparverordnung-2016.23880/ und https://www.hausbau-forum.de/threads/wdvs-mit-betonbau-oder-sichtbeton.24121/

Kellerbauspezialisten kennen sich mit Erddruck und Grundwasser aus, mit Architektur nun eher nicht, und oberirdisch soll es doch wohl auch ein bißchen nett aussehen (?)
 
B

bindig

@11ant: danke für die Hinweise. Nett aussehen ist mir nicht so wichtig. Beton-Look darf ich eh nicht machen: ich muss ziemlich sicher eineinhalbgeschossig weiß verputzt mit rotem oder schwarzem Satteldach bauen.

mei ursprünglicher Gedanke war ähnlich wie die hier:
Tausende Bauherren bauen Keller aus Beton in Sandwichtechnik (einfach mal bei den Fertigkeller Herstellern gucken). Das läßt sich prinzipiell doch auch überirdisch machen.
Aber das verlinkte Argument
Sandwich ist eher für Mehrfamilienhausbau geeignet, in Losgröße "1" sind die Kosten für die Planung jeder einzelnen Tafel mit ihren Einbauten und Auslässen und die Rüstkosten für den Schalungsbau dazu unverhältnismäßig groß (absolut und gegenüber den materiellen Herstellungskosten).
leuchtet mir ein.

Und auch
Man kann das auch so machen, daß anstelle der Ortbetonschicht eine Dämmschicht eingebracht wird, dann hat man Beton für beide Oberseiten. Allerdings kann dann die innere Schale nicht als dünne "verlorene Schalung" ausgebildet sein, sondern muß ja konstruktiv die Ortbetonschicht der vorher erläuterten Variante ersetzen. Daher wiegt sie erheblich mehr, was sich auf die Transportlogistik und die möglichen Plattenabmessungen auswirkt.
In den verlinkten Threads ist auch von 60 cm Dämmbeton die Rede. Da bin ich vielleicht tatsächlich etwas irrational. 50 cm Wandstärke habe ich in meinem aktuellen Grundrissentwurf für massives Mauerwerk schon vorgesehen. Aber bei mehr als 50 cm ist für mich die Akzeptanzschwelle überschritten.
 
Zuletzt aktualisiert 12.03.2025
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