Energetische Sanierung amortisiert sich nicht! Was tun?

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P

PATPATPAT

Hi Freunde. Wir würden gerne das Holzständerwerk Haus meiner Schwiegereltern kaufen. Das Haus ist von 1979 und ist bis auf das Dach (Aufsparrendämmung 14cm) nicht gedämmt. Die Holzfenster sind ebenfalls von 1979. Klar sind die Fenster alt aber grundsätzlich ist alles noch sehr gut in Schuss. Die Energiekosten (Strom+Gas) liegen für das 130 m2 Haus bei 2600 Euro. Das ist natürlich gegenüber gedämmten Häusern schon recht hoch. Daher haben wir mal eine energetische Sanierung in Betracht gezogen. Allerdings liegt schon das Angebot für neue Fenster bei 60.000 Euro. Dann käme da noch die Kellerdämmung hinzu ggf. einen Innendämmung für das Dach. Eine Fassadendämmung haben wir ausgeschlossen. Also alles zusammen bestimmt um die 80.000 Euro (mit Eigenleistungen). So. Durch diese Sanierungen würden wir sicher die Energiekosten reduzieren. Aber selbst wenn ich die Hälfte der Kosten zukünftig spare (was sicher schon zu hoch gegriffen ist) ergibt das auf 40 Jahre (bin dann 85Jahre alt, länger werde ich nicht mehr leben. 52.000 Euro. Also weit davon entfernt daß sich die Sanierung amortisiert...und theoretisch müsste ich nach 40 Jahren schon wieder neue Fenster verbauen.

Ich überlege ehrlich lieber gar nichts zu machen (bis auf ästhetische Renovierung) und die nächsten Jahre weiter in einem sanierten Haus (aber günstiger Kaufpreis ca.: 280.000 Euro) zu wohnen und die "höheren" Energiekosten zu tragen- auch mit Blick auf die steigenden CO2 Kosten, etc. selbst wenn ich von einer Verdopplung des Gaspreises rechne und für einen der oben genannten Sanierungen eine Förderung bekomme lohnt es sich immer noch nicht. Und Wiederverkaufspreis ist auch nicht so entscheidend da das Haus auf dem Land liegt-also eher C-Lage.

Wie seht Ihr das? Verstehe ich da was falsch? Befindet sich sonst jemand in dieser Situation? Was würdet Ihr machen?
 
N

nordanney

Allerdings liegt schon das Angebot für neue Fenster bei 60.000 Euro.
DAS Angebot oder mehrere. Welche Sonderwünschen habt Ihr? Für so eine kleine Bude ist das Angebot mindestens doppelt so teuer wie nötig.
Was ist mit der Haustür?
Dann käme da noch die Kellerdämmung
Von außen oder meinst Du die Kellerdecke? Keller bewohnt oder Nutzkeller? Offen nach oben oder mit Tür und Treppenhaus?
ggf. einen Innendämmung für das Dach.
Dachgeschoss bewohnt oder nicht? Innendämmung für den Boden oder als Zwischensparrendämmung?

Von wann ist die Gasheizung? Wie ist die Vorlauftemperatur? Austausch des Wärmeerzeugers angedacht (WP)? Was für Heizkörper sind verbaut - schon mal an 33er Heizkörper in maximal möglicher Größe gedacht?

Warum ich so viel frage? Da sind ganz wenige Infos von Dir in Deinem Thread - höchstens Gejammer über die Kosten.
Kann Dir sagen, dass z.B. mit neuen Fenstern, neuen Heizkörpern und einer Dachdämmung + Kellerdeckendämmung mit einer WP die Heizkosten auf sehr wahrscheinlich unter 1.000€ inkl. Warmwasser sinken würden.
 
J

jrth2151

Was du vergisst ist, dass sich die Energiekosten in Zukunft erhöhen werden. Alleine durch die gesunde Inflation schon. In 20 Jahren sind die 2600€ schon 4000€ monatlich bei 2% Inflation. Wenn du noch eine Preiserhöhung auf Gas + CO2 mit einrechnest, würde ich schon so von 5.000€ mindestens ausgehen in 20 Jahren.
Vermutlich eher höher, wenn Gasheizungen dann überhaupt noch ein Ding sind.

Wohingegen Strom in Kombination mit einer WP vermutlich sehr günstig bleiben wird, da wir erneuerbare immer weiter ausbauen und das die günstigste Energie ist. Macht ja auch nur Sinn und in 20 Jahren ist die ganze Diskussion darum hoffentlich beendet und wir haben das ordentlich umgesetzt. Eine neue Heizung wirst du in den nächsten 20 Jahren kaufen müssen und eine WP ist in einem komplett ungedämmten Haus nicht wirklich effizient.

Ein Kredit über 80.000€ hingegen, wenn zu guten Konditionen und auf lange Zeit gestreckt, wird durch die Inflation eher günstiger. Hier funktioniert das o.g. Prinzip rückwärts.

Deine Rechnung macht Sinn, wenn alles genauso bleibt wie es ist. Wird es aber höchstwahrscheinlich nicht, da wir durch die natürliche Entwicklung und den Klimawandel Fortschritte machen werden müssen. Und auf 16 Jahre CDU Stillstand zu spekulieren, wäre mir zu riskant. In dem Fall würde ich aber erst recht einen Kredit aufnehmen, dann kannst du dir nämlich direkt einen Pool und eine Klimaanlage mit einplanen.
 
N

nordanney

P.S. Bitte auch nicht alles in € rechnen. Daneben kommt noch die Lebensqualität. Wenn ich auf dem Sofa sitze und im Winter strahlt mich die Kälte aus dem danebenliegenden Fenster an, dessen Glas noch einen u-Wert von 3 hat, dann würde ich mich schon über ein modernes Glas freuen, wo der u-Wert bei 0,6 liegt.
Das freut auch auf dem Boden vor dem Terrassenfenster spielende Kinder.
Nur mal so als Beispiel und Denkanstoß, dass man nicht alles mit Geld aufwiegen kann.

P.S. 2:
aber günstiger Kaufpreis ca.: 280.000 Euro
Der Wert wird ohne energetische Sanierung in den nächsten 10-20 Jahren in Richtung Bodenwert gehen. Dann hast Du viele Geld in eine Finanzierung gesteckt (oder Eigenkapital verbrannt) und am Ende ist nix übrig. Kannst dann besser in einer modernen Mietimmobilie bleiben.
 
H

Harakiri

Warum würdest du alles ohne Förderung sanieren? Gerade für solche Objekte & Vorhaben sind die Förderungen ein Traum, kannst gut und gerne bis zu 40% der Kosten dir fördern lassen und relativ günstige Kreditbedienungen on top bekommen.

Da erübrigt sich jede Wirtschaftlichkeitsdiskussion (wenn auch die anderen Argumente ebenfalls vollkommen richtig sind).
 
P

PATPATPAT

Hi nordanney.

Es handelt sich hier um ein Haus mit Sichtdachstuhl (5m Höhe) und zur schmalen Hausseite ist eine komplette Fensterfront mit Fest Fenstern in Dreiecksform und einer riesen Schiebetür. Trotz der Auswahl von (günstigeren) Kunststofffenstern ist der Austausch wohl so schwierig und daher kostspielig. Dazu kommen dann noch die Verschattung dieser Fensterfront und 6 weitere Standard Doppelfenster teilweise mit Rollläden.

Mit Kellerdämmung meine ich Kellerdeckendämmung. Keller wird nicht bewohnt. Treppe ist offen (steht aber die Überlegung den Keller durch eine Trockenbauwand und Tür abzugrenzen.

Natürlich haben wir an das Komplettpaket gedacht: neuen Fenstern, neuen Heizkörpern, zusätzliche Dachdämmung + Kellerdeckendämmung , Wärmepumpe und Solar ----aber da bin ich dann auf jeden Fall über 100.000 Euro eher mal bei 130.000 Euro und selbst wenn ich dann von meinen aktuell 2600 Euro auf 600 Euro runter käme (was wohl eher Wunschdenken ist)---dann amortisiert sich das ganze dennoch erst in frühestens 50 - 60 Jahren....

Die Gasheizung ist ca. 25 Jahre alt...Vorlauf Temp. kann ich nicht sagen...
 
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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