Erster Beratungstermin beim Fertighaushersteller

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Illexchubby

Hallo Zusammen,

meine Freundin und ich haben uns entschlossen, uns unseren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Wir haben uns entschieden ein Fertighaus zu bauen und aktuell auch schon unverbindlich ein Grundstück reserviert, welches von der Lage und dem Preis unseren Vorstellungen entspricht.

Nun ist/war unser Plan, das wir uns mit Fertighausherstellern an einen Tisch zu setzten, ihnen unseren Bebauungsplan und Vorschriften zu zeigen, und dann zusammen mögliche Grundrisse erarbeiten die unsere individuellen Wünsche erfüllen und vielleicht auch schon das ein oder andere Angebot einholen um auch die Finanzierbarkeit des ganzen Projekts planen/abschätzen zu können.
Ziemlich grob für den Anfang, ich weiß, aber das ganze sollte uns eigentlich erst mal "nur" dabei helfen uns für oder gegen das reservierte Grundstück zu entscheiden und natürlich um besser abschätzen zu können, ob wir uns das auch leisten können.

Wir haben in den letzten Monaten schon viele Musterhausparks besucht und dadurch 3-4 Hersteller favorisiert.

Nun hatten wir den ersten Termin vereinbart und wollten uns beraten lassen. Übrigens bei einem "Top" Hersteller, zumindest was die letzten Tests von FocusMoney usw. aussagen.

Zu Beginn des Gesprächs hat die Dame weder sich noch Ihre Firma in irgendeiner Art und Weiße vorgestellt. Es wurde relativ schnell klar, das es in diesem Termin um nichts anderes geht, als uns ein erstes Angebot zu unterbreiten. Wir hatten vorab unseren Grundstücksplan usw. zugeschickt, mit der Bitte diesen zu prüfen und der Hoffnung eines Feedbacks zur Lage, Ausrichtung...Leider kam dazu gar nicht. Auf nachfrage sagt sie nur, sie hätte es einem Architekt gezeigt, und der sieht da keine Probleme! Wir blätterten ein bisschen in den Katalogen und als ich darin einen Grundriss zeigte, der grob unseren Vorstellungen entspricht wurde dieser sofort notiert und sollte in das Angebot einfließen. Anschließend sollte ich ihr sagen welche Heizung ich möchte. Bitte wer weiß das beim ersten Gespräch ??? Anschließend sagt sie noch das eigentlich bei dieser Größe, ca. 160m² auf 2 Etagen, eigentlich nur KFW55 Sinn macht und eine Luft-Wärme Heizung. Auf meine Nachfrage wir flexibel man mit den Grundrissen sein könne meinte sie nur das wir das dann alles mit dem Architekt machen würden, wenn es soweit ist. Wie sich dann herausstellte komm ich aber nur zu einem Architekt, wenn ich einen Vorvertrag unterschreibe. Weil das planen ihrer Aussagen nach hohe Kosten verursacht und man als Firma schon eine gewisse Sicherheit braucht. Ich habe dann noch erfahren, das dieser Hersteller keine eigenen Architekten hat, sondern diese nur beauftragt.

Ist das der normale Ablauf ? Ich kann doch kein Grundstück kaufen, ohne vorher einen Grundriss oder groben Entwurf zu haben, oder ? Im Küchenstudio planen sie doch auch meine Küche in den Raum bevor ich irgendwas unterschreiben muss! Dachte immer man schaut sich mit dem Architekt den Bauplatz erst mal vor Ort an usw...

Sehe ich das alles falsch, ist das Wunschdenken von mir ? Was kann ich wirklich erwarten ?

Vielen Dank für eure Antworten

Gruß Dennis
 
I

Illexchubby

...also im Prinzip geht es mir darum zu wissen, ob ich von einem Fertighaushersteller erwarten kann, das er mir einen Grundriss plant (schön wäre es natürlich das ganze in 3D zu sehen) und mich umfassend berät, bevor ich einen Vorvertrag unterschreiben muss ?
 
A

Alex85

Es mag sie geben. tendenziell verkauft ein Katalog-anbieten aber das, was im Katalog zu sehen ist.

Du kannst übrigens durchaus dein Grundstück kaufen, denn das Haus muss zum Grundstück passen und nicht anders herum. Das Gespräch mit der Dame hat dir ein erstes Angebot gebracht, um Kosten einzuschätzen, richtig? Das war doch dein Ziel, um die Machbarkeit abzuklopfen. Rechne da noch 30-40T€ Baunebenkosten und 30T€ Aufmusterung darauf, dann wirds realistisch. Garage und Garten ebenfalls extra.

Architekten gehören, sofern nicht angestellt, dem Volk der Freiberufler an. Dort herrscht das Gesetz "Zeit gegen Geld". Ein erstes Kennenlernen bekommst du bestimmt umsonst, für um die stellt sich da aber keiner auf deine Fläche. Davon ab, wozu begehen, wenn du 2-3 Vorentwürfe mit Kostenschätzung willst, halte ich das für entbehrlich, sofern das nötige Papier vorliegt (Bebauungsplan, Maße usw). Kostenpunkt 2-5T€ meiner Erfahrung nach.
 
H

Heinz2k

Ich finde sowas gehört zum unternehmerischen Risiko aber bei den vollen Auftragsbüchern macht sich wohl keiner die Mühe.

Bei den ganzen Fertighausherstellern hat sich bei uns eigentlich nur Weberhaus tatsächlich Mühe gegeben und sich tatsächlich auch mal für das Grundstück und den Bebauungsplan interessiert (leider aber zu teuer). Bei den anderen ging nach meinem Gefühl eher um einen schnellen Abschluss. Negatives Beispiel dabei Kampa, die uns das Haus mit 1% Tilgung schön gerechnet hat .

Meine Empfehlung geh zu einem kleinen lokalen GU, damit haben wir die besten Erfahrungen gemacht. Da gabs dann auch Tipps zum Grundriss, Grundstück (Erfahrungen Baunebenkosten) ordentliches Angebot mit allen möglichen Kosten, CAD Modell, Berechnungen etc. und das wesentlich günstiger.
 
C

Chrichie

Da ich auch aus Bawü komme und auch schon sehr viele Musterhäuser in Offenburg und Fellbach besucht habe, kann ich dazu vielleicht auch ein bisschen beitragen. Bei den meisten Firmen wurde einem im Beratungsgespräch ein Entwurf aus dem Katalog vorgeschlagen, in dem man dann den Grundriss ändern könne. Die meisten Firmen sind bei uns aber dann auch wegen der Unflexibilität bzw. der negativen Rezessionen im Internet schon früh ausgeschieden. Momentan haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Bei Talbauhaus in Weissach im Tal, einem regionalen kleineren Fertighausanbieter wurden wir super beraten und vom Chef persönlich betreut, den wir sogar im Musterhaus spontan getroffen haben. Das Haus wurde für uns kostenlos vom firmeneigenen Architekten auf unseren Bebauungsplan hin geplant. Wir haben uns aber leider aufgrund der Entfernung zu unserem Bauort und des doch für uns zu teurem Angebot gegen diese Firma entschieden. Wir suchen uns jetzt bei uns in der Region einen Anbieter, wir haben aber auch keine Eile zwecks Umzug. Uns war es auch wichtig einen Ansprechpartner für die Zeit nach dem Hausbau vor Ort zu haben, z.B. sei es wenn mal die Heizung streikt etc.
 
Nordlys

Nordlys

Bitte befasse Dich mit dem Grundstück. Wenn es einen B Plan gibt, ist das halbwegs machbar für Laien. Erste Frage, ist es relativ eben? Sonst muss viel gebaggert werden, was Geld kostet. Wie ist der Boden bei Dir? Bei uns gehörte zum Grundstück ein Bodengutachten, so dass man vorm Kauf wusste, dass es ordentlicher Baugrund ist. So dann schau Dir Dein Baufenster an. Es ist im Plan eingezeichnet. Nur in dem Teil des Grundstückes darf man überhaupt bauen. Dann GZ oder Grundflächenzahl. Grundflächenzahl. Bei uns 0,25. Meint, wer 600 qm Land hat, darf davon 150 bebauen. Incl. Terrasse. Bei uns 570 qm, bebaut 133 plus 10 Terrasse. Ausgereizt. größer war unmöglich. Dann enthält der Plan Angaben zur erlaubten Geschosszahl, Firsthöhe Max, ggf. Firstrichtung. Bei uns Max. 1,5 Geschosse. Auf einigen Grundstücken waren Doppelhäuser erlaubt, auf anderen nicht. Ist gekennzeichnet. Wenn manndas verstanden hat, bemerkt man, was geht. Stadtvillen z.B. gehen bei uns nicht. Da zwei Vollgeschosse, nicht anderthalb. Flachdach auch nicht, da wenigstens 25 Grad Dachneigung vorgegeben. Pultdächer auch untersagt aus ästhetischen Erwägungen, Frau Müller Marienthal im Gemeinderat mag die nicht...
Wenn Du nun Kataloghäuser siehst, merkst Du, was geht, was nicht. Je enger Du bei Grosserie am Katalog bleibst, je billiger wird es. Und unproblematischer. Geht gar nichts richtig, bleibt nur Einzelplanung mit GU oder freiem Architekten. GU kann oft Fertighaus im Preis toppen. Architektenhaus ist eigentlich immer recht teuer.
Du musst zu einem Verkaufsgespräch, das ist es nämlich, vorbereitet gehen. Die werden Dich alle nicht beraten, sondern Dir was verkaufen wollen. Karsten
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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