Fensterarten: Kunststoff, Holz oder Aluminium? Empfehlungen/Erfahrungen?

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Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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86bibo

Die wenigstens Fenster werden getauscht, weil sie defekt sind, weil sie einfach nicht mehr Stand der Technik sind. Meine Eltern hatten bis vor kurzem noch Kunststofffenster aus den 60er (zumindest teilweise). Die waren nicht verfärbt, bzw. das hätte man nur direkt neben einem fabrikneuen Fenster gesehen. Zudem hat da nichts geklemmt, gehakt, etc. und die haben sich auch nicht verformt. Energetisch waren die natürlich bei weitem nicht mehr Stand der Technik. Den Austausch hat eigentlich niemand bemerkt, weil man den Fenstern das Alter nicht angesehen hat.

Wir haben derzeit selbst Holzfenster (30 Jahre alt). Ja, die sehen ganz nett aus und passen auch gut zu unserer Klinkerfassade. Bei mir kommen trotzdem keine Holzfenster mehr ins Haus. Das Streichen ist schon sehr lästig und hat mich aufgrund des schlechten Wetters letztes Jahr 1 Woche zeit gekostet, die mir für andere Dinge gefehlt haben. Ist auch nicht jedermanns Sache sich im OG halb aus dem Fenster zu lehnen um an die ganzen Stellen zu kommen. Hauptproblem ist aber mMn, dass sich Holzfenster im Laufe der Jahre deutlich stärker verziehen wie Kunststofffenster. Einiges kann man nachstellen, aber bei weitem nicht mehr alles. Zugegeben, wir haben rel. große Fensterflügel mit 1,3m und mehr, aber das ist echt nervig, wie oft ich da nachstellen muss, bzw. wie sich das zwischen Sommer und Winter verändert. 2 Fenster bekomme ich gar nicht mehr so nachgestellt, dass sie sich bequem öffnen lassen. Da gibt es nur ein paar mm Stellungspiel im Griff, dass es passt. Sobald ich das vergrößere, ist das Fenster nicht mehr dicht. Das habe ich so bei hochwertigen Kunststofffenstern noch nicht erlebt. Unser Holzfenster sind auch nicht günstig oder minderwertig gewesen. An den Fenstern der Süd- und vor allem der Westseite sieht man mittlerweile auch deutliche Alterserscheinungen. Kann theoretisch an der Pflege der Vorbesitzer gelegen haben, aber daran glaube ich nicht.
Holz/Aluminium-Fenster sind zum einen deutlich teurer und bringen für mich keine Vorteile gegenüber weißen Kunststofffenstern (große Flächen mal ausgenommen). Ich sehe persönlich nicht, wieso die länger halten sollten. Zudem ist der Werkstoffverbund Holz/Metall, insbesondere mit Aluminium wirklich nicht trivial und birgt für mich ein deutlich höheres Konfliktpotenzial wie Kunststoff. In Kunststofffenstern sind zudem keine Weichmacher und normalerweise auch keine anderen flüchtigen Additive drin. UV-Stabilisatoren werden heute üblicherweise als Feststoffe oder in Form Blockpolymeren zugeführt und Farbpigmente sind nicht flüchtig. Diese ganze Pseudo-Weichmacher-Diskussion kann ich nicht mehr hören.
Bei Folien fehlen mir ehrlicherweise die Erfahrungswerte. Ich kenne mich in der Branche zwar recht gut aus und weiß was möglich ist, kenne aber die genau eingesetzten Materialien nicht. Wenn die jedoch einigermaßen dem Stand der Technik entsprechen, habe ich da keine Befürchtungen. Bei Autofolierungen ist das derzeit absolut kein Thema und die Anforderungen an den Werkstoff sind hier deutlich anspruchsvoller. Wenn also die Kunststofffenster ausbleichen liegt das an minderwertigen Materialien und nicht am Stand der Technik.

Nichtsdestotrotz ist vieles natürlich eine subjektive Entscheidung und es spricht technologisch erst mal nichts gegen irgendeinen der Werkstoffe.
 
K

Knallkörper

Vielleicht ist noch der Hinweis angebracht, dass Kunststoff-Fenster natürlich auch von innen foliert werden können. Wir haben innen so ein leicht abgetöntes "Klassikweiß" mit leichter Struktur. Das ist schon noch was anderes im Vergleich zum blanken Plastik.
 
W

Wickie

Also bei den verbauten Fenstern in meiner Eigentumswohnung würde ich in Verbindung von Kunststoff-Fenstern NIE WIEDER von pflegeleicht sprechen! Die sehen nun - nach ca. 18 Jahren - aus wie hulle. Innen + außen. Und ich musste mir schon öfter mal anhören, dass ich wohl sehr pingelig bin. Auch in Bezug auf Pflege der Fenster. Die haben nie harte Reiniger gesehen und keine "schleifenden" Reiniger, trotzdem sind die Oberflächen sehr rau geworden.

In meinem "Exhaus" hatten wir Holzfenster. Würde ich auch nie wieder machen, da der Pflegeaufwand schon enorm ist.

Jetzt im neuen Haus haben wir überwiegend Kunststoff-Aluminium. Bei der Schiebetür haben wir uns bewusst zu einer Holz-Aluminium Variante entschieden. Die Profile bauen schon arg dick auf und da will ich nicht immer auf so ein doofes Kunststoff schauen. Da die Tür recht gross ist und optisch wie ein eigenes Element, ist der Material-Mix kein Thema - sieht alles sehr stimmig aus.
Auch noch zwei große Fenster im OG sind Holz-Aluminium geworden.

Gerne hätte ich alle Fenster so gemacht. Der Aufpreis war uns bei Bestellung der Fenster nicht für das komplette Haus gerechtfertigt. Jetzt bereue ich das schon! Wenn ich den Unterschied von Haptik und Optik sehe, würde ich aus heutiger Sicht alles in Holz-Aluminium nehmen. Auch, wenn die Kunststoff-Flächen innen ein Riesen-Unterschied sind zu den Fenstern jetzt in der Wohnung...
 
T

Tego12

Evt. recht schlechte Qualität verbaut? Kenne das in meinem Umfeld tatsächlich nicht, dass die Oberflächen nach der Zeit derartige "Beschädigungen" aufweisen. Ich würde mal behaupten, da hat man den berühmten Griff ins Klo gemacht.
 
W

Wickie

@Tego: daccord insofern, dass das nicht die allertollste Qualität ist (zumindest die in der Wohnung, die Holzfenster im Exhaus schon sehr wohl).
Leider kenne ich auch einige, die mit Kunststoff-Fenstern im Bereich von >15 Jahren ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Wir haben uns ja nun auch - zumindest innen - für die Kunststoff-Oberfläche entschieden. Hoffentlich ist da jetzt ein Unterschied zu erkennen.
 
Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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