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Haus123
Nein, dem ist nicht so. Ich kenne genügend Väter und Mütter, die genau das gemacht haben. Die haben in der Pflege, im Handel oder in der Gastronomie gearbeitet. Weißt du warum? Weil die alle wussten, dass sie 200 Meter weiter einen gleich oder sogar besser bezahlten Job oder zumindest bessere Arbeitsbedingungen vorfinden.Das Thema mit morgen zum Chef Tschüß sagen hat sich mit dem Tag verabschiedet, mit dem man eine Familie gründet. Spätestens wenn ein Kind da ist, macht man das nicht einfach so. Egal was für eine Finanzierung oder ob Miete.
Versuch das jetzt als gutverdienender Ingenieur beim OEM. Ich sag dir was: da herrscht bis auf einzelne Nischen überall Einstellungsstopp. Außerhalb von internen Wechsel (wofür man auch erst qualifiziert sein muss) wird da die Luft ganz schnell ganz dünn. Es ist eben nicht so, dass du das Gehalt überall bekommst.
Ich würde auch jederzeit weiterhin wechseln, wenn ich mit meinem Arbeitgeber oder Chef nicht mehr einverstanden bin. Gleiches gilt für die Inhalte meines Jobs. Diese Form der Unabhängigkeit ist für mich ein Luxus, den man zumindest als Mittdreißiger auch als Familienvater noch nicht leichtfertig aufgeben sollte. Mit Mitte 50 mag das anders aussehen.
Ich bin ja ein wenig herumgekommen und kenne einige Branchen. Ja, es gibt träge Branchen. Versorger, Versicherungen, Banken. Dort sind die Jobs relativ sicher. Gleiches gilt natürlich für Ärzte, Beamte sowieso usw. Nichtsdestotrotz gibt es auch dort Veränderungen und negative Überraschungen. Die Industrie ist von allen Branchen die zyklischste. Dort geht das Gaspedal nach oben schneller, aber in der Krise geht es im Umkehrschluss auch tiefer und schneller nach unten. Die großen Konzerne federten das bislang mit ihrer Finanzkraft ab. Sich darauf auch zukünftig 100% verlassen zu müssen, da wäre mir nicht wohl dabei.