Finanzierung von einer ETW mit einem Gehalt

[Mottenhausen]

Will man sich als junge Frau und Studentin schon für den Rest des Lebens eine Immobilie ans Bein binden? Ich kenne einige Beispiele, die genau diesen Weg gegangen sind und sozusagen den zweiten vor dem ersten Schritt gemacht haben. Leider alles in die Hose gegangen, als bewusst wurde, dass man vielleicht doch was verpasst oder schon verpasst hat. Das soll jetzt nicht altklug klingen, es gibt auch keine Garantie, dass die Reihenfolge in Spießer-Variante Studium-Hochzeit-Kinder-Haus wie in meinem Fall klappt.

 

[Aliban2014]

mein Mann


.....

Dieses Jahr haben wir uns aber ein neues Auto (30.000 € ohne Kredit) gekauft, da wir eigentlich noch nichts kaufen wollten, aber jetzt ist diese Wohnung echt perfekt.

Die TE ist offensichtlich schon verheiratet und die Wohnungssuche war ja nur eher lose deshalb der Autokauf. Trotzdem jetzt natürlich bitter.

Wohnungskauf sehr ich in eurem Fall auch kritisch da ja noch gar nicht klar ist wo es im/nach dem Referendariat hingeht?

Bei Verbeamtung (A12/A13) kann man sich zwar auch doppelte Haushaltsführung finanziell gut leisten normal bei kleiner Wohnung aber je nach Tätigkeitsort auch keine Dauerlösung? Dazu muss man auch für paar Jahre dann an der zugeteilten Schule bleiben meine ich?

So schön die Wohnung sein mag, vielleicht lieber erstmal das Studium beenden um auf Nummer sicher zu gehen.

Bis dahin ist mehr Eigenkapital und höheres Einkommen da, die Tätigkeitsfrage ist evtl gelöst und eine noch schönere(=teurere) Wohnung findet sich bestimmt. Die ihr euch dann auch leichter leisten könnt wenn ihr es wollt.

 

[Kekse]

Ich weiß nicht, wie es in BW ist von den Lehrerstellen, aber hier in NDS ist die Wahrscheinlichkeit, an eine Schule zu kommen, wo man nicht hinwill, eher eine theoretische. Mit manchen Fächern mehr als mit anderen, aber etwas fahrtechnisch zumutbares findet man eigentlich immer.

 

[Rose_]

Wenn man vorhat eine Whg oder Haus zu kaufen, leistet sollte man sich kein Auto für 30k leisten. Bei dem Gehalt sehe ich das auch nicht... Aber das ist bloß meine persönliche Meinung.

Wie gesagt, Haus/Whg war zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Wir wollten nicht wieder ein altes Auto kaufen, bei dem man auch nie weiß, wann es wieder Reparaturen braucht. Wir haben keinen Kredit genommen und haben auch nicht unser ganzes Erspartes verbraten, haben also immer noch Rücklagen.

Einliegerwohnung: Das waren auch unsere Gedanken/Sorgen, dass die Wohnung im Keller baurechtlich nicht vermietet werden darf. Wir haben Gespräch und Besichtigung demnächst, dann möchte ich das ansprechen.

Also informiert haben wir uns schon vorher etwas. Die obere Whg ist schon länger verkauft worden vom Besitzer des Hauses und jetzt will er Rest verkaufen, weil er auszieht. Die obere Whg wird vermietet und den Vermieter kennen wir flüchtig.


Wir sind schon seit ein paar Jährchen verheiratet und zusammen.
Wir wohnen auf dem Ländle und da will keiner hin. Chance seine Wunschschule zu bekommen ist SEHR hoch. So sagte man mir das beim RP. Mir hat der Schulleiter von unserem Ort auch schon ein Plätzchen angeboten, sobald ich ins Ref muss.
Auch haben wir von Anfang an gesagt, dass ich die Pendlerin sein werde und wir uns nach seinem Arbeitsort richten werden.

Danke an die ganzen Antworten. Ihr habt auch unsere Sorgen und Gedanken gut erfasst. Wir gucken uns die Whg mal an und gucken, ob sie denn wirklich etwas für uns wäre.
Und Beratungsgespräch bei der Bank natürlich auch. Mehr als ein Nein können wir auch nicht bekommen. Dann würden wir halt weiter nach Plan gehen und später kaufen oder bauen. Wollte einfach unabhängig davon ein paar Einschätzungen hören. Kann ja nicht schaden ein paar Erfahrungen zu hören :)

 

[Spunk]

Einliegerwohnung: Das waren auch unsere Gedanken/Sorgen, dass die Wohnung im Keller baurechtlich nicht vermietet werden darf. Wir haben Gespräch und Besichtigung demnächst, dann möchte ich das ansprechen.

Also informiert haben wir uns schon vorher etwas. Die obere Whg ist schon länger verkauft worden vom Besitzer des Hauses und jetzt will er Rest verkaufen, weil er auszieht. Die obere Whg wird vermietet und den Vermieter kennen wir flüchtig.

Ja, dann sieht das nicht schlecht aus.
Aber vorher alles in Richtung WEG klären! Da sehe derzeit den größten Knackpunkt. Evtl kommen da noch zusätzliche Kosten.
Bei einem 3Fam Haus entfallen auch die Vereinfachungen bei der Vermietung und Nebenkosten, welche bei einer reinen Einliegerwohnung möglich wären.

 

[Elina]

Also mal zu der Konstellation als solche: ja das geht grundsätzlich mit nur einem Gehalt. Bei uns wars dasselbe. Mann in Schichtarbeit, Netto wie bei euch, auch dank Stkl.3. Plus Extraeinnahmen durch Feiertage, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Einmalzahlungen, die sind da mal nicht mit eingerechnet (soll man ja auch nicht). Ich damals voll verrentet mit 150 Euro voller EU-Rente. Also mehr ein Taschengeld. Eigenkapital hatten wir 7000 Euro, das reichte aber für die Kaufnebenkosten. Es wurde demnach eine 100% Finanzierung, Gesamtvolumen 210 000 Euro (139000 das Haus, 10k "Modernisierung" und 60 k Sanierungskredit der KFW). Wobei die 149 000 für das Haus auch nochmal aufgesplittet wurden in 50k Wohneigentumsprogramm der kfw und 99k normalem Bankkredit, Mischzins auf 5 Jahre fest ("seid ihr bescheuert??") 2,5%). Ich schreib das dazu, da ich nicht weiß inwiefern die Zusammensetzung der Bausteine Einfluß auf die Kreditzusage der Banken hat (unterschiedliche Bewertungskriterien?).

Das war 2012. Nach 5 Jahren haben wir bereits wegen Auslaufen der Zinsbindung die erste Anschlussfinanzierung gemacht und dabei radikal alles umgeschmissen. Die Kfw Kredite haben wir beide gekündigt (wegen schlechter Zinsen) und alles in einem neuen Kredit bei einer anderen Bank zu 1,4% auf 10 Jahre fest - zusammengefaßt. Gesamtvolumen 180 000 und der Hauswert war mittlerweile von 139 000 (Erstbewertung) auf 235000 gestiegen (Wertgutachten der neuen Bank). Beleihung somit nur noch knapp 77%. Auch 2017 hatten wir noch dieselbe Konstellation Alleinverdiener/Rentner, allerdings diesmal mit verschärfter Immobilienkreditrichtline. Es ging trotzdem knapp auf (nach der neuen Richtlinie werden einem einfach Kinder angedichtet, auch wenn keine vorhanden sind und auch nicht geplant und man muß bis zur Rente - haha für mich - fertig sein mit dem Kredit). Wir haben damals 3,25% Tilgung vereinbart und es ging rechnerisch auf (Rate sind 697 gewesen, mittlerweile haben wir die Tilgung auf 3,75% erhöht, da ich jetzt auch arbeite).

Bei euch ist es etwas mehr an Rate, dafür sind die Zinsen niedriger geworden, außerdem wurde die Kreditrichtlinie wieder entschärft. Eventuell gleicht sich das wieder aus. Allerdings hatten wir damals keine laufenden Kredite. Oder ist euer Auto bar bezahlt? Habs leider gerade nicht im Kopf.