Wenn du wirklich das realisieren möchtest, was dir vorschwebt, kann ich mich den Vorrednern nur anschließen: Haushaltsbuch, zwei-drei Jahre sparen, vernünftiges Eigenkapital bilden.
Allerdings sehe ich auch eine Alternative: Bei unserer Bank werden durchaus auch Finanzierungen mit wenig Eigenkapital angefragt. Derartige Luftschlösser (sorry!) wie dein Eingangsbeispiel zerplatzen dabei natürlich. Wenn die Kunden allerdings selbst sehen, dass das Eigenkapital zu niedrig ist (aus welchen Gründen auch immer, muss nicht nur hoher Konsum sein, teilweise auch familiäre Schicksale oder relativ frisch aus dem Studium), dann hilft es oft, sich eine Nummer kleiner zu setzen. Mit einer (geplant) vierköpfigen Familie wäre es natürlich toll, ein freistehendes Einfamilienhaus mit Keller, Doppelgarage, großem Garten, etc. zu haben. Viele Kunden allerdings gehen dann den anderen Weg: Plan kleiner setzen. Bei euren Daten zum Beispiel ein 130 qm Reihenmittelhaus ohne Keller, mit Einzelgarage und Stellplatz und kleinem Garten. Klar, euer Eigenkapital ist auch für dieses Vorhaben (hier im Ruhrgebiet durchaus mit ca. 250.000€ realisierbar) zu klein. Aber bei gutem Einkommen trotzdem prüfbar. Die Bank wäre - wenn die restlichen Bonitätsdaten stimmen - bei einer solchen Summe eher bereit, eine 100+x-Finanzierung zu machen. Auflage könnte dann zum Beispiel eine hohe Anfangstilgung sein, um euch quasi zum Rückwärtssparen zu kriegen und damit schnell in einen vernünftigen Beleihungsauslauf von unter 80% zu bekommen. Wenn man dann noch eine Tilgungssatzänderungsoption einbaut - ihr also z.B. während der Elternzeit für zwei Jahre die Rate selbst runtersetzen könnt - könnte das durchaus eine nachdenkenswerte Option sein, wenn ihr gerne jetzt sofort den Traum Eigenheim realisieren möchtet. Und wenn nach der Elternzeit das Einkommen wieder steigt (oder vielmehr "falls", hier lauern Fallstricke des Lebens), dann hättet ihr das Reihenhaus zügig abbezahlt.