Gaskamin wie mit Gas versorgen?

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McEgg

McEgg

Wir möchten in unserem Haus einen Kamin haben. Geplant haben wir von Anfang an einen klassischen Holzkamin. Da es ein KfW55 Haus mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung wird, hat uns jetzt der letzte Ofenbauer, bei dem wir waren absolut zum Gaskamin geraten.
Im Grunde hatte er mit seiner Argumentation recht und wir sind jetzt wirklich am Überlegen einen Gaskamin zu nehmen.

Mir stellt sich nur die Frage, wie ich den Kamin dann mit Gas versorge. Im Prinzip habe ich zwei Möglichkeiten.

  1. die Gasleitung in der Straße ins Haus legen lassen und den Kamin direkt anschließen. Wir bekommen allerdings eine LWWP, sodass der Gasanschluss nur für den Kamin wäre. Ich hab noch keine Preise, denke aber, dass es nicht günstig sein wird den Anschluss ins Haus zu legen.
    Was ich mich jedoch noch frage ist, wie das dann mit einem Gastarif aussieht? Ich bin da dann quasi Geringstabnehmer. Wie viel Gas braucht der Kamin den ca. übers Jahr? Bekommt man da überhaupt nen Vertrag bei nem Versorger? Rechnet sich das dann mit den Grundgebühren...

  2. Ich stelle mir 33 Liter (sind das die größten Flaschen, die man bekommt?) Gasflaschen hinter die Garage und leite das Gas von dort ins Wohnzimmer zum Ofen. Rechnet sich das? Wie lange hält so eine Flasche? Wechselt man die selbst immer wieder aus oder lässt man sich da beliefern? Was kostet die Variante mit den Flaschen?
Vielleicht hat ja jemand nen Gaskamin und kann etwas zu den Varianten sagen.
 
markus2703

markus2703

Mit einem Gaskamin kenne ich mich nicht aus. Aber warum bzw. mit welchen Argumenten hat dir dein Ofenbauer von einem Holzkamin abgeraten? Du bist ja nicht der erste der das in Kombination mit einer Lüftungsanlage möchte.

Das dürfte mittlerweile eher die Regel sein...

Die Variante mit der Gasflasche halte ich übrigens für nicht abnahmefähig beim Kaminkehrer.
 
McEgg

McEgg

Ist zwar jetzt etwas OT aber ich versuchs mal kurz zu Erläutern.

Bei uns soll der Kamin an der Außenwand in den Raum Gemauert werden. Quasi als Raumtrenner zwischen Wohn- und Esszimmer. Wir möchten den Kamin nicht zum Heizen, sondern fürs Ambiente. Das Problem wird wohl sein, dass es durch die KfW55 Bauweise wohl viel zu warm wird. Der Holzkamin muss mit einer für den jeweiligen Brennraum passenden Menge an Holz gefüllt werden. Sonst brennt das Holz nicht richtig ab, es entsteht nicht die nötige Hitze im Brennbraum und die Schreiben verrußen stark. Sprich wir müssten einen sehr kleinen Brennraum wählen, was dann bei so einem wuchtigen Kamin (da Raumteiler) nicht schön aussehen würde. Ein weiteres Problem bei uns wäre das Kaminrohr, dass sehr lange aus dem Dach rausragen würde und auch sehr häßlich aussehen würde.

Vorteile Gaskamin:
  • wir können einen deutlich größeren Brennraum nehmen, da sich das Feuer quasi auf Knopfdruck regulieren lässt
  • designtechnisch lassen sich viel schönere Dinge umsetzen, da der Kamin auch freischwebend sein kann und nicht so einen großen Aufbau verlangt
  • es muss kein Holz gemacht/geliefert werden
  • kein Dreck durch Asche
  • keine Feinstaubbelastung
  • die Scheiben verrußen nicht und müssen nur 1-2x im Jahr gereinigt werden
  • man hat über die gesamte Brenndauer eine Flamme (das Holz würde schnell abbrennen, danach keine Flamme mehr und trotzdem noch Stunden lange Hitze)
  • das Kaminrohr würde nur ca. 1 Meter aus dem Dach raussragen und unauffällig aussehen
  • Schornsteinfeger muss nur alle 2 Jahre eine Messung durchführen und nicht aufs Dach um ein Rohr zu putzen
  • es wird kein Druckwächter benötigt, der sonst wegen Dunstabzugshaube und Kontrollierte-Wohnraumlüftung benötigt werden würde
  • der Kamin lässt sich theoretisch in mein KNX Bussystem einbinden
Hab bestimmt noch was vergessen. Es gibt im Prinzip fast nur Vorteile.
Die großen "Nachteile" für mich sind:
  • eigentlich gehört für mich das "Feuermachen" mit dazu. Das habe ich dann nicht mehr. Wobei man da nach ein paar Jahren vielleicht auch froh drüber ist
  • man muss halt mit Gas hantieren. Sollte aber heutzutage auch kein Problem mehr sein
 
markus2703

markus2703

Gut, jetzt kann man die Gründe besser nachvollziehen.

Aber die "Gasflaschenvariante" würde ich mir schnell aus dem Kopf schlagen, allein schon da du 33 Liter* 6,8 kw = 224 kw Heizwert in einer Flasche hast. Da wirst du oft wechseln, wenn du den Kamin auch nutzt.
 
McEgg

McEgg

Wenn in einer Falsche 224 kW stecken und der Kamin sagen wir mal 8 kW hat, würde das dann doch bedeuten, dass der Kamin 28 Stunden brennen würde. Ist das richtig?
Ich vermute mal, dass man so einen Gaskamin öfter mal anmacht, als einen Holzkamin. Es ist halt einfach kein Aufwand. Nur nen Knopf drücken. Von daher brennt der im Winter bestimmt öfter mal ein paar Stunden. Lass es mal 6 Stunden am Tag sein. Dann hält die Flasche bei täglicher Nutzung nicht mal eine Woche. Hmm, ist halt wirklich die Frage, wie man das Teil nutzt und ob es Sinn macht einen Gasanschluss legen zu lassen.
Alternativ könnte vielleicht noch ein großer Tank im Garten vergraben werden. Wobei ich dann auch immer jemand kommen lassen müsste, der den Tank wieder füllt. Und wirklich attraktiv finde ich die Variante eigentlich auch nicht.
Schwierig schwierig...


Edit:
Glaub ich hab da was falsch gerechnet. Kann ja nicht sein. Wenn die Preisvergleichrechner sagen, dass ein 2 Personen Haushalt im Jahr für die Heizung ~3.500 kWh benötigen. Da kann ja so ein Gaskamin, den man nur im Winter ab und an mal an hat nicht so viel verbrauchen.
 
andimann

andimann

Moin,
von Gaskaminen hatte ich noch nichts gehört, klingt aber gar nicht mal schlecht...!
Die Kostenfrage kannst nur du selber beantworten. Gasanschluss wird dich (zusätzlich zu den anderen Hausanschlüssen) vermutlich etwa 1500-2000 € kosten. Da kann man natürlich schon einige Gasflaschen für kaufen. Frage ist auch, ob der Gaskamin billiger oder teurer als ein normaler ist.
Bei großen Frost könntest du Probleme mit der Gasversorgung aus der Flasche bekommen, daher wird ja das Autogasgemisch im Winter mehr zu Butan geändert.
Progangas hat einen Heizwert von 12,8 kWh/Kg. Ein Kamin mit einer üblichen Heizleistung von 6 kW wird also etwa 0,5 kg Gas /h verbrauchen. Also alle 65 h muss die Flasche gewechselt werden.

Das "Problem" , dass dir die Bude bei Kaminbetrieb zu warm wird, wirst du bei jedem modernen Haus haben. Die meisten Nachbarn hier machen beim Anschüren auch gleich ein Fenster auf.

Viele Grüße,

Andreas
 
Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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