Gesund Bauen - was ist wichtig?

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Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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S

Scout

Aber was ist mit den ganzen Quellen flüchtiger Stoffe, Kleber, PU Schaum und und und...

Was kann ich machen und was habt ihr gemacht um hier möglichst gesund wohnen zu können?
Also ich kann mal sagen was wir gemacht haben: nachdem die größten Oberflächen ja die Wände und Decken sind habe wir diese in Silikatfarbe (bevorzugt auf Kalkputz) statt Dispersionsfarbe streichen lassen (Dispersionsfarbe kannst du dir eigentlich wie eine aufgesprühte Kunststofffolie mit Farbpartikeln und löslichen Bioziden vorstellen). Die Böden mit Fliesen und geklammerter (nicht aber verklebter) Massivholzdiele geölt belegt. Die Möbel sind fast nur aus Massivholz. Treppengitter mit Wasserlack nach EN71 (Norm für Kinderspielzeig) lackiert. Ach ja, Kleber haben wir für den Kautschukboden im Keller benötigt, dafür haben wir aber auch einen auf Kautschukbasis genommen. Flüchtige Stoffe holst du mit guter, konstanter Lüftung wieder aus der Innenluft. Dafür ist eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung Gold wert. Wände sind alle aus Kalksteinen, bei Holztafelbauweise hätte ich bei den meisten Herstellern schon echte Bedenken ob der Folien, Klebstoffe und Leime die dort überall Verwendung finden. Styropor als Außendämmung wiederum ist mir im Inneren herzlich egal! Hier würde ich aber auf die Außenfarbe achten ob dort Biozide enthalten sind, denn diese werden mit der Zeit ausgewaschen und landen dann irgendwann bei dir im Erdreich und somit auch in deinen Nutzbeeten, die Kinder spielen mit dem Boden, das Zeug landet im Grundwasser usw.

Die Fenster sind bei uns aus Kunststoff und Bauschaum samt Kompresssionsband wurde für deren Einbau natürlich benötigt, dazu gab es halt keine Alternative. Allerdings ist deren Fläche auch nicht so riesig. Wie gesagt, für Pareto, also für 80% oder mehr des maximal erzielbaren Ergebnisses, reicht es IMHO aus wenn du auf Decken, Wände und Böden plus auf eine gute Lüftung achtest,
 
Climbee

Climbee

Was ist gesundes Bauen? Für dich gesund oder willst du auch den globalen CO2-Verbrauch beachten?
Dann fiele massiv Bauen schon mal raus; Beton hat einer der größten CO2-Emissionen. Zement ist in der Herstellung so CO2-intensiv, dass die Produktion für bis zu acht Prozent des globalen jährlichen Kohlenstoffdioxidausstoßes verantwortlich sein soll.
Von den Emissionen in Deinem privaten Wohnbereich brauchst Du dagegen dann keine Angst zu haben wenn du mit Beton baust.

Wir haben uns gezielt auch einen Häuslebauer gesucht, der da ähnlich wie wir getickt hat und sehr auf Ökologie und CO2-Fußabdruck etc. geachtet hat.

Mach dir klar, was dir wichtig ist: nur gesundes Wohnen für dich oder auch im globalen Zusammenhang? Wieviel Geld willst Du dafür aufbringen? Sehr Öko ist meist auch etwas teurer. Was ist es dir wert? Ich finde es absolut nachvollziehbar, wenn man sagt: schon gerne grün, aber ich muß es mir halt auch noch leisten können.
Wir haben z.B. sehr mit Lehmputz geliebäugelt, aber dann doch einfach die Farbe auf unsere Fermacellwände aufgebracht.

Also sich vorher klar machen, was das Ziel ist, wie kann ich es erreichen und was ist es mir wert und wo ist da die Grenze.
 
S

Seppl's Häusle

Sehr interessantes Thema muss ich sagen und total vielseitig in der Auslegung.

Ich bin mit vielen Impulsen einer Meinung und möchte noch einen zusätzlich Blickwinkel einbringen.

Gesundes Raumklima entsteht durch den Austausch von "schlechter" / "verbrauchter" Luft gegen Frischluft.

Daher ist für mich der aller erste Schritt die Überlegung hin zum diffusionsoffenen Bauen.

Damit benötigt es keine Lüftungsanlage zum Austausch der Luft und eigentlich nicht mal ein offenes Fenster wenn das Konzept richtig durchdacht ist.

Diffusionsoffene Baustoffe sind in den meisten Fällen gleichzeitig ökologisch und gesund, wie zum Beispiel Holz, Lehm, Kalk, Kork, etc.

Viele Anbieter werben mit diffusionsoffenen Folien, davon bin ich aber kein Freund.
 
N

nordanney

Gesundes Raumklima entsteht durch den Austausch von "schlechter" / "verbrauchter" Luft gegen Frischluft.
Das hört sich nach a) Fenster aufreißen oder b) Kontrollierte-Wohnraumlüftung an.
Daher ist für mich der aller erste Schritt die Überlegung hin zum diffusionsoffenen Bauen.
In den neuen Häusern diffundiert quasi nichts mehr durch die Außenhülle. Dafür gibt es auch den Blower Door Test, damit das Haus auch ja dicht ist. Egal bei welcher Bauweise.
Damit benötigt es keine Lüftungsanlage zum Austausch der Luft und eigentlich nicht mal ein offenes Fenster wenn das Konzept richtig durchdacht ist.
Das ist ein Konzept aus den 1920er Jahren, als Fenster noch so gebaut und eingebaut wurde, dass es zugig wurde. Und tatsächlich musste man dann auch keine Fenster mehr öffnen.
Diffusionsoffene Baustoffe sind in den meisten Fällen gleichzeitig ökologisch und gesund, wie zum Beispiel Holz, Lehm, Kalk, Kork, etc.
Was für ein Pech, dass Du damit alleine keine Häuser bauen kannst und darfst. Du brauchst noch immer Wände, die aus Steinen oder Holzständerwerk (mit den entsprechenden Ebenen) besteht.
 
G

Gudeen.

Gesundes Raumklima entsteht durch den Austausch von "schlechter" / "verbrauchter" Luft gegen Frischluft.
Daher ist für mich der aller erste Schritt die Überlegung hin zum diffusionsoffenen Bauen.
diffusionsoffene Baustoffe =/= nicht luftdichtes Haus

Jedes moderne Haus wird weitgehend luftdicht gebaut. Wer frische Luft möchte muss also manuell Lüften oder braucht eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung.
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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