Eine Wand, die tatsächlich einen freien Luftaustausch von innen nach außen und umgekehrt erlaubte, wäre eine bauphysikalische Katastrophe. Mit der Luft würden auch Wärme und Wasserdampf munter die Seiten wechseln, das Ergebnis wären Energieverschwendung und Feuchteprobleme bis hin zum Schimmelbefall.
Vielleicht mal ein kleiner Exkurs, woher die "atmenden" Wände kommen (Text Wikipedia, ist einfacher, als es selbst zu schreiben):
"Der Hygieniker Max von Pettenkofer stellte 1858 bei Luftwechsel-Messungen in seinem Büroraum fest, dass sich nach dem vermeintlichen Abdichten sämtlicher Fugen die Luftwechselrate weniger als erwartet verminderte und erklärte dies durch einen erheblichen Luftaustausch durch die Ziegelwände hindurch. Nach heutigem Kenntnisstand hatte er jedoch übersehen, dass Zimmer auch andere Bauteile als Wände haben und der Ofen in seinem Versuchsraum nicht abgedichtet war."
Auch bei einem bekanntermaßen als gut "atmungsfähig" deklarierten Mauerwerk macht die Wasserdampfdiffusion - nicht der Luftaustausch - nur max. 2 - 3% der über die normale Lüftung abgeführten Feuchtigkeitsmenge aus. Beim Gebrauch der Beschreibung der "atmenden Wände" wird oft fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass ein Austausch der Luft von innen nach außen über die Wände stattfindet. Gibt es aber nicht!