Den Wunsch erfülle ich euch doch gern. Zunächst mal ein paar Worte vorab.
-Der
Hausbau selbst war ziemlich anstrengend. Unsere Baufirma hat während des Rohbaus (Außenwände fertig, Dach drauf, Innenwände 50% fertig) Insolvenz angemeldet. Wir konnten keine Firma auftreiben, die das Haus kurzfristig (innerhalb von 12 Monaten) fertigstellen wollte. Es blieb uns also nur übrig alle Gewerke einzeln zu vergeben. Der Aufwand den Leistungsumfang zu besprechen, die Angebote einzuholen (3 Angebote je Gewerk), die unerwartete Eigenleistung, usw. war schon enorm. Auch wenn wir fast an der Situation verzweifelt wären, steht die Hütte jetzt und wir wohnen hier gern.
-Der
Grundriss ist gegenüber
HIER eigentlich kaum noch verändert worden. Die größte Änderung war die Fensterfront zur Terrasse im Wohnzimmer.
-Das Konzept
"Kinderflügel" fernab des Elternschlafzimmers sehe ich weiterhin als tolle Idee an. Unsere Kleinkinder sind noch nicht dort hin umgezogen, aber die Phase wo die Kinder die räumliche Nähe zu ihren Eltern brauchen ist ja doch relativ kurz. Es hat sich interessanterweise dadurch die Möglichkeit ergeben eine eigene Wohneinheit aus diesem Teil des Hauses vorzubereiten. Im Arbeitszimmer liegt Wasser für die Küche, im Kinderbad ist ein Waschmaschinenanschluss. Bei Bedarf ließe sich im Flur eine Tür einziehen und man hätte zwei separate Wohneinheiten. Wird vermutlich niemals passieren, aber die Möglichkeit hätte man zumindest.
-Der dunkle
Kinderflur wurde mit einem Tageslichtspot ausgestattet und ist selbst bei trübem Wetter angenehm hell. Ansonsten ist hier kaum Nutzfläche vorhanden, lediglich die Nische hinter der Tür zum großen Flur kann für Garderobe/Schrank genutzt werden. Da die beiden Kinderzimmer bisher kaum benutzt werden, stört im Kinderflur aktuell auch nicht der Kinderwagen.
-Eure zahlreichen Kommentare hinsichtlich ausreichend
Platz im Flur wurden berücksichtigt. Aktuell ist der Flur noch nicht mit Gaderobenschränken ausgestattet. Behelfsmäßig wurden ein paar Stellen für Schuhe und Jacken geschaffen. Grundsätzlich ist aber so viel Platz vorhanden, dass noch einige Meter Schrank passen würden, zusätzlich zum Kinderwagen/Fahrradanhänger und Kinderbank.
-Mit den Thema
Schlafzimmer/Ankleide sind wir sehr zufrieden. Wir vermissen den direkten Weg ins Bad nicht. Die Ankleide ist (wie auch von euch angemerkt wurde) recht geräumig, sodass sich dort aktuell auch der Wickelbereich befindet. Irgendwie haben wir es hinbekommen, das neben dem 2m breiten elternbett auch noch 2 Baby/Kinderbetten Platz finden (natürlich ist jetzt kein Platz für Nachtschränke und der Durchgang zur Ankleide ist leicht eingeschränkt). Wenn die Kinder eines Tages in ihren Flügel umziehen ist es im Schlafzimmer wieder wunderbar geräumig inkl. Nachtschränke (trotz 2m-Bett).
@ypg Tatsächlich ist es ein Traum von der Morgensonne im Bett wach geküsst zu werden. Es ist fast noch etwas schöner, als ich es mir vorgestellt hatte.
-Der Platz im
Hauswirtschaftsraum hat ausgereicht um Kontrollierte-Wohnraumlüftung, Heizung, Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank, Entkalkungsanlage und Kram unterzubringen. Womit wir nicht gerechnet hatten war, dass durch die unglückliche Anordnung von Kontrollierte-Wohnraumlüftung inkl. Lüftungsrohre, Heizung, Heizkreisverteiler und Stromkasten enorm viel Platz verloren geht. Leider konnten wir da nur bedingt Einfluss nehmen, sodass wir uns jetzt mit den übrig gebliebenen Nischen arrangieren müssen. Ich behaupte aber, dass ein noch größerer Hauswirtschaftsraum dazu geführt hätte, dass die Installateure noch verschwenderischer mit dem vorhandenen Platz umgegangen wären.
-Die beiden
Kinderzimmer sind letztlich die einzigen Zimmer, die schmale 75er Türen bekommen haben und natürlich die Griffe auch gegen die Bummsienchen an der Wand schlagen. Zwar keine wirklich störende Angelegenheit, aber das Haus dort 20cm breiter zu machen hätte uns wohl nicht ruiniert. Ein weiteres Fenster je Kinderzimmer (zum Garten Süd-Ost Sonnenaufgang und zur Straße Nord-West Sonnenuntergang) hätte wohl auch nicht geschadet. Dann wären die Zimmer etwas heller und als Aufenthaltsräume attraktiver, aus der Erwachsenen Brille betrachtet. Die Kinder wird es vermutlich kein bisschen interessieren. Weggelassen hatten wir die zusätzlichen Fenster vor allem um in den Zimmern bessere Stellmöglichkeiten zu haben.
-Das
Wohnzimmer inkl. Küche ist unser absoluter Lebensmittelpunkt. Das rustikale Eichenparkett und die großzügigen Fensterfronten machen den Raum extrem wohnlich. Aufgrund der Kinder verbringen wir die meiste Zeit auf dem Fußboden und bei entsprechender Jahreszeit mit brennendem Kamin. Die meiste Zeit ist das Wohnzimmer also eine große Spielelandschaft, was sich ändern wird, wenn die Kinder groß sind. Die offene Küche gefällt uns auch gut. Die ursprünglich geplante Insel wurde an die Wand geschoben und somit zu einer Halbinsel. Die meiste Zeit wird dort irgendwelcher Kram abgelegt, sodass man erstmal eine Aufräumaktion starten muss bevor man dort Küchenarbeiten durchführen kann. Durch die Verschiebung der Insel ist der frei verfügbare Raum wesentlich größer geworden, sodass wir mit dem Esstisch freier in der Positionierung und Ausrichtung sind. Auch unsere lange Tafel für Familienfeiern ist umsetzbar. Dennoch muss ich eingestehen, dass es dem Raum gut getan hätte, ihn etwas zu vergrößern, insbesondere (wie von euch vorgeschlagen) in der Breite. Man hätte einfach noch mehr Einrichtungsmöglichkeiten gehabt.
-Der
Kamin zum Durchschauen in den Flur wurde völlig verworfen. Stattdessen wurde es ein freistehender runder Kamin, welcher letztlich auch nicht so positioniert werden konnte, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die (später insolvente) Hausbaufirma hat den Schornstein in ihrer Planung vergessen, sodass der Dachstuhl an der geplanten Stelle keinen Schornstein ermöglichte (der Schornstein wäre direkt durch die Dachkehle gestoßen). Also musste der Schornstein umpositioniert werden und damit auch der Kamin. Wir haben versucht das Beste daraus zu machen und den entstandenen toten Raum für zwei Holzablagen genutzt.
-Die verklinkerte
Garage hat ein Vermögen gekostet (schließlich ist sie quasi ein Wohnhaus ohne Innenausbau), aber ich bin froh, dass wir es gleich so gemacht haben. Es findet zwei Autos, ein Motorrad und eine kleine Werkstatt Platz darin. Für den Rest werden wir wohl noch den ein oder anderen Schuppen errichten müssen. Negativ angemerkt wurde damals von euch die Traufe auf der Garagentorseite. Möglicherweise würde es noch besser aussehen, das Dach um 90° zu drehen, aber ich finde es sieht auch so vernünftig aus. Die Garage passt mit ihrem Dach ins Gesamtensemble. Abgesehen davon rückt die Nutzung des Garagendaches (Süd-Ausrichtung) mit Photovoltaik (Speicher, Elektroauto, Erdwärmepumpe, usw.) immer näher, sodass irgendwann auch der angedachte Nutzen erfüllt wird.
Vielen Dank nochmal für eure Anmerkungen, die haben uns definitiv weiter geholfen. Ich habe immer wieder in Gesprächen mit Freunden über ihre Bauvorhaben gemerkt, dass sie kaum bereit sind gute Ratschläge zum Grundriss aufzunehmen. Jeder Häuslebauer scheint da derart verliebt in sein Projekt zu sein, dass man ab einem gewissen Punkt resistent gegen Beratung wird. Viel eher erhofft man sich hauptsächlich eine Bestätigung der eigenen Ideen. So wird es mir wohl auch gegangen sein, wenn man die ersten Seiten dieses Themas nochmal Revue passieren lässt. Es würde mich nicht überraschen, wenn euch dieses Verhalten öfter begegnet.