Ich halte von Papier und Stift auch nichts. Einmal gezeichnet, lassen sich Grundrisse viel leichter ändern, verschiedene Versionen speichern, vergleichen
Leider ist das aber trotzdem seine stärkste Wirkung: der Bauherr verliebt sich in ein nicht funktionierendes Modell
Das Problem ist, dass Skizzen zeichnen mit Entwürfen wenig gemein haben: eine Skizze fängt in 5 Minuten eine Idee auf, auch neben dem Bett oder Toilette. Die nächste Idee fügt sich, bis die Einbahnstraße zur Sackgasse wird. Da kann Papier dann schnell zerknüllt und ausgetauscht werden. Man fängt neu an. Daraus entsteht der Entwurf, ein schon relativ von Fehlern ausgemerzter End-Entwurf.
Mit einem Tool oder Programm hat man für die Skizze etwas mehr Zeit investiert, was zur Folge hat, dass man sich in der Sackgasse im Kreis dreht, weil ja „der Rest“ so viel Zeit beansprucht hat und irgendwie ja auch so schön aussieht (eigener Stolz ohne Fachkenntnis)
Hat man dann noch ein 3D-Tool, verliebt man sich in das, was man als Laie „erschaffen“ hat und achtet nicht auf irgendwelche Fehler. Wenn man sie überhaupt erkennt, entschuldigt man die dann mit „Programmfehler“ oder ignoriert sie einfach.
Ich habe nur den Eindruck, daß bei vielen, die ein Programm nutzen, der Hirn ausgeschaltet wird. Beim Kästchenzählen eher nicht.
Genauso ist es: ich bin auch kein Freund von Excel, zumindest nicht bei den Hauskosten. Viele sehen und achten überhaupt nicht auf die Einzelpositionen, da wird nur das Ergebnis gesehen. Dass eventuell Positionen unverhältnismäßig sind oder fehlen, wird nicht gesehen.
Ist wie mit der Musik. Bevor es Rechner ect. gab, konnten nur Künstler, die ein Instrument spielten, was werden. Heute verdienen die DJs Millionen, mehr oder weniger ohne Instrumente
Das mag an den Anspruch der Zielgruppen liegen
Es geschadet auch keinem DJ, wenn er ein Instrument beherrscht oder Noten lesen kann.
Jemand, der sein Handwerk zum Talent beherrscht, ist immer der bessere, als der, der nur mit einem daherkommt.
Ich war letztens meinen Architekten besuchen. Er ist echt kein schlechter. Ich hab natürlich gebohrt, ob er denn gerade was besonders schönes plant. Da war nichts mit Hand gezeichnet. Alles am Rechner. Doppelbildschirm und noch einer daneben. Witzigerweise waren die Berechnungen mit der Hand...
Ich geh mal davon aus, dass auch er in seinen ersten Jahren mit Handskizzen gearbeitet hat. Da weiss er natürlich als Fachmann irgendwann, dass die Treppe mindestens auf einer Seite noch 3,50 haben muss, damit oben ein Schlafzimmerschrank stehen kann. Da ist doch ein völlig unbedarfter Laie schon raus... richtet erst mal den vermaßten Hauswirtschaftsraum mit Durchgangstür zur Garage ein, bevor er die Gängigkeit der Treppenposition überdenkt.
Bei total freien Hausentwürfen (die ja immer seltener werden) bist Du mit einem Tool zu Beginn der Arbeit falsch.
Bei den meisten Häusern heutzutage reicht ein Typenentwurf, der digital angepasst wird...
Dann kommt der Bauherr und wertet die Qualität der Architekten über das 3D-Programm, welches anfangs den Kunden beeindruckt hat, heutzutage sogar eingefordert wird.
Ja muss ja - siehe Schwerpunkt Architekturstudium.
Ich sehe den Unterschied vom Zeichnen zur Arbeit am Rechner nicht. Man muss genauso Abstände, Formen usw. lernen, wie per Hand. Im Gegenteil - am Rechner muss ich es sowieso können, warum also nicht gleich richtig lernen?
Unter „richtig lernen“ verstehe ich immer noch das Handwerk... Hand+Werk
Selber hast du 0 Auffassungsgabe. Wo habe ich behauptet dass der Medien wechsel nicht hilfreich ist? Nirgends... ich sagte,
1. dass bei uns verlangt wird seinen Job beim ersten Durchgang richtig zu machen, denn Zeit ist Geld.
2. Wegen jedem Mist Papier zu verschwenden ist 2018 ein No Go! Seit 10-15 Jahren wird das papierlose Büro angestrebt!
Zum Schluss bitte ich darum, wenn schon meine Beiträge kritisieren, dann bitte nicht Dinge erfinden die ich nicht gesagt habe! Das wäre im deutsch Unterricht Thema Verfehlung = 6.
MfG
Ausdrucksweise 6. Setzen!
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Ich kann meine Architektur-Software leider seit 2 Jahren nicht mehr nutzen wegen fehlender Hardware. Ich bin bekannterweise auf Karopapier und Bleistift umgestiegen. Für die Skizzen hier, also Ideen, ein superschnelles Handwerkzeug, in 10 Minuten ist die Skizze mit kleinen Korrekturen (Radierer) da und hochgeladen.
In der Zeit ist der Rechner gerade erst hochgefahren... so ungefähr zumindest.
Und ja, ich merke oft, dass die TEs dann die Zeichnung gedanklich schlecht in 3D umsetzen können. Gesehen oder gewertet werden eher Programmzeichnungen, wie sie Katja hier einstellt.
Für 3D: Da ist dann ein Tool hilfreich. Aber doch erst, wenn die Skizze etwas ausgereifter ist, dass sich die Mühe auch lohnt... und bitte nicht von Total-Laien, die die Fehler dann ausblenden, wie ich weiter oben schon erwähnt habe.
Dieses Sweet trallala-Programm finde ich unmöglich. Nicht, weil ich damit schon gearbeitet habe, sondern weil die Entwürfe, die TEs aus dem Programm hier einstellen, eben nie funktionieren. Meist ist viel zu viel in ein Hausrechteck reingepresst, sodass es nicht funktioniert.
Insofern lehne ich es für Laien ab.
Gute Programme, die etwas Kohle kosten, können versiertere Bauherren in Feinheiten unterstützen.
Also: Äpfel und Birnen...
Auch ich werde mir „mein“ Programm Ende diesen Jahres noch mal kaufen, da es seit 30 Jahren mein Hobby ist und ich dieses Programm sowie Skizzen erstellen von Hand beherrsche.
Ob der TE hier mit seiner Handzeichnung in einem Programm übertragen sieht, wo die Fehler sind, glaube ich nicht... um mal wieder zum Thema zu kommen