Hallo,
Er hat doch geschrieben, dass sein Kumpel dort bereits vorstellig geworden ist und seine Anfrage negativ behandelt wurde. Was bringt es die Damen und Herren des Bauamtes immer wieder zu nerven?
Keiner von uns weiß, in welchem "Ton" er den Beamten gegenüber getreten ist. Btw. "nervt" Niemand die dortigen Sachbearbeiter; es ist deren Job, Fragen von potenziellen Bauherren nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten!
By the way: Es entscheidet doch nicht der Beamte / Angestellte des Bauamtes sondern der Gemeinderat / Stadtrat / Bezirksrat. Demnach: Selbst wenn der Angestellte dagegen ist könnte der Rat dafür sein und er darf bauen. nicht immer stimmen die Meinungen von Bauverwaltung und Gemeinderat überein.
Das wäre - nach meiner bisherigen Erfahrung - das erste Mal, daß die übergeordnete Stelle ihre Mitarbeiter diskreditiert. Anders "kann" es nur dann aussehen, wenn gutes Vitamin "B" in die Politik vorhanden ist. Aber auch diese "Unterstützung" hat ihre Grenzen ... selbst in Bayern
Das erfährt er aber erst, wenn er ein Baugesuch / Bauantrag einreicht. Sollte dieses dann abgelehnt werden kann / muss er in den zuständigen Instanzen nach oben gehen. Daher mein Tipp: Bauvoranfrage stellen und schauen wie der zuständige Gemeinderat dem Ganzen gegenüber steht!
Hast Du auch nur eine ungefähre Vorstellung davon, wie lange es dauert, einen bestehenden B- oder Flächennutzungsplan anzufechten? Und - nur so aus meiner Berufspraxis: am Ende geht es meist aus, wie das Hornberger Schießen ... nur mit einem Zeitversatz von bis zu 5 Jahren. Die Kosten für dieses Hobby lasse ich jetzt mal außen vor.
Ich rede mir nicht umsonst den Mund fusselig, immer das Gespräch zu suchen. Die erwähnten 2 Häuser, welche lt. TE nicht im Katasterauszug verzeichnet sind, können auch Schwarzbauten sein, welche gegen Strafe stehen bleiben dürfen ... oder ein Beamter hat sich zu weit aus dem Fenster gelehnt ... oder, oder. Das bedeutet noch lange nicht, das sich hieraus ein übertragbares Recht ableiten läßt.
Ich habe aktuell einen Fall, wo der Nachbar vor etlichen Jahren und unter mutmaßlicher Kungelei mit einem Sachbearbeiter des Bauamtes, ganz klar seine Grenze überbaut hat. Wenn Du jetzt glaubst, daß er zurückbauen muß, sitzt Du einer Narretei auf. Im ersten Ansatz hätten unsere Kunden die Konsequenzen aus dieser Mauschelei tragen müssen; heißt der Neubau hätte einen größeren Grenzabstand einhalten müssen. Nur durch mehrmalige persönliche Gespräche unseres Architekten ist der zuständige Bauamtsleiter auf die Idee gekommen, den bestehenden Bebauungsplan im Rahmen einer Nutzungsänderung auf eigene Verantwortung zu ändern (der Neubau ist jetzt am anderen Ende des Grundstückes geplant). Wir stellen jetzt den Bauantrag mit der Konsequenz in einer Eilentscheidung des zust. Verwaltungsgerichtes zu landen, da der Anwalt besagten Nachbars nicht ohne ist; der Mann braucht sicher Geld. Unser "Glück" dabei - das Bauamt ist gänzlich auf unserer Seite, dessen hausinterner RA hat die Gesetzeslage geklärt und begleitet den Vorgang. Ohne deren Unterstützung sähe ich keine Zukunft für das geplante BV. Und hätten wir sie im Vorfeld wie Menschen zweiter Klasse behandelt - wird ja gerne in der öffentlichen Meinung so gesehen - glaubst Du, sie würden unsere Kunden unterstützen? Sie tragen im Falle der Versagung nämlich auch das Prozeßrisiko.
Also immer schön charmant bleiben und die Leutchen in den Ämtern so behandeln, wie man selbst empfangen werden möchte. Man sieht sich nämlich immer zweimal im Leben Und nicht unbedingt davon ausgehen, daß die eigene Sicht der Dinge auch der späteren Rechtsprechung entspricht.
Liebe Grüsse, Bauexperte