Grundstück

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P

PhiTh

Ok. Wenn Du garantierst, dass das Haus, dass die TE in Bersrod erwerben wird, in 30 Jahren inflationsbereinigt das Doppelte wert ist, dann wirst Du sicher kein Problem damit haben, dass die TE eine entsprechende notariell beglaubigte Klausel zu Deinen Lasten in den Kaufvertrag aufnimmt, oder?

Machen wir es kurz: wenn Du das unterschreibst, würdest Du 30 Jahre lang keine Nacht mehr ruhig schlafen und das völlig zu Recht.
Naja, das ist doch jetzt völliger Quatsch. Hier spricht niemand von Spekulation, dass der Wert des Hauses sich verdoppelt sondern darum, ob das Haus bei normaler Instandhaltung und Pflege an Wert verliert. Ich habe dies mit einem realen Beispiel aus meiner Erfahrung untermauert und bin immer noch der Meinung dass man nicht pauschal sagen kann dass ein Haus dort "stark an Wert verliert" und man es nur zum "Abwohnen" ok ist. Du hast sicherlich Recht dass ein Haus in einem kleinen Dorf sicherlich kein "Wertsteigerungsobjekt" ist aber das soll es nach meinem Verständnis auch nicht sein!

Mein Vater hat seinen Bauplatz vor 30Jahren für 34 DM/m² gekauft, ich habe im gleichen Dorf nun 86 €/m² bezahlt. Genauso wie das Bauland heute mehr kostet bzw. Wert ist, haben sich die Immobilienpreise hier im Dorf auch nach oben entwickelt.
Grundsätzlich ist heute ein Haus bei uns auf dem Markt für 400T€ keine Besonderheit, ich bezweifle aber stark dass diese Häuser vor 30Jahren 800TDM zum Bauen gekostet haben. Das ist natürlich alles Regional unterschiedlich. Meine bessere Hälfte kommt aus den neuen Bundesländern und dort sterben manche Dörfer fast aus und die Häuser die vor 30Jahren teuer gebaut wurden, sind heute teils nichts mehr wert. Ich kenne die Gegend des TE nicht, gehe aber davon aus dass das bei Gießen nicht der Fall ist.

Meines Erachtens kommt es bei der Entscheidung Dorf oder nicht Dorf auch darauf an was für ein Haus man bauen möchte. Je Höherpreisig das Haus, desto schwerer wird es auch in Zukunft sein, jemanden zu finden, der diesen Preis auch bezahlen möchte. Das ist sicher in der Stadt einfacher. Wenn ihr einen normalen Standard baut, gehe ich davon aus das bei normaler Entwicklung das Haus auch nicht an Wert verliert.
 
S

Sebastian79

Man muss dazu sagen, dass Du, Dirk Grafe, da scheinbar sehr "engstirnig" bist, was wohnen auf dem Lande betrifft - warum auch immer.

Ebensowenig, wie jemand garantieren kann, dass ein Haus in 30 Jahren doppelt so viel wert ist, kannst Du sagen, dass eine Dorflage vom Werterhalt "katastrophal" sei. Ist genauso unseriös...

Letztens kam doch noch ein Bericht, dass Stadtflucht sich sehr langsam wohl wieder abzeichnet - auch, weil die Preise einfach nicht mehr bezahlt dort sind. Das hast ja auch mehr oder weniger zerpflückt, dass das ja nur ein Bericht sei...

Ich würde da mal etwas weniger aggressiv argumentativ vorgehen, denn das zeichnet sich langsam als rote Linie bei Dir ab. Und das hat nichts mit "ich will den Leuten nur vor sich selbst helfen" zu tun ;).

Ich schreibe das natürlich auch subjektiv geprägt, weil ich als Dörfler mich ganz bewusst dafür entschieden habe...seitdem ist das Wachstum im Dorf bzgl. Neubauten übrigens gegenüber den Vorjahren "massiv" gestiegen ;)
 
D

DG

Naja, das ist doch jetzt völliger Quatsch. Hier spricht niemand von Spekulation, dass der Wert des Hauses sich verdoppelt sondern darum, ob das Haus bei normaler Instandhaltung und Pflege an Wert verliert. Ich habe dies mit einem realen Beispiel aus meiner Erfahrung untermauert [...]
Ja - und wenn ich mir Dein Beispiel 3 Minuten aus fachlicher Sicht ansehe, dann sehe ich 10 Punkte, wo die Beispiele nicht miteinander vergleichbar sind oder aber Deine Grundbehauptung nicht stimmt.

Das ist nicht schlimm, Laien haben das volle Recht, keine Ahnung zu haben. Aber es geht dabei nicht um Meinungen, sondern um Wertermittlung. Die ist durchaus auch durch Meinungen und Interpretationen beeinflusst - aber Du machst aus einem Ackergaul kein Rennpferd. Und Besperde ist nun mal ein Ackergaul, das kann man allein am Bodenrichtwert ablesen.

und bin immer noch der Meinung dass man nicht pauschal sagen kann dass ein Haus dort "stark an Wert verliert" und man es nur zum "Abwohnen" ok ist. Du hast sicherlich Recht dass ein Haus in einem kleinen Dorf sicherlich kein "Wertsteigerungsobjekt" ist aber das soll es nach meinem Verständnis auch nicht sein!
Es geht nicht um Meinung. Wenn der maximale Bodenrichtwert im Ort bei 80€ liegt, dann hat das seine Gründe. Es gibt hier im Forum einen aktuellen Thread, wo ein Interessent für einen Bauplatz 1300€/m² bieten will, aber davon ausgeht, dass er unter 1400€/m² keinen Zuschlag erhalten wird. Möchtest Du jetzt ernsthaft darüber diskutieren, ob diese beiden Vergleichswerte ein unterschiedliches Nachfrageniveau repräsentieren?

Mein Vater hat seinen Bauplatz vor 30Jahren für 34 DM/m² gekauft, ich habe im gleichen Dorf nun 86 €/m² bezahlt. Genauso wie das Bauland heute mehr kostet bzw. Wert ist, haben sich die Immobilienpreise hier im Dorf auch nach oben entwickelt.
Nehmen wir an, das wäre tatsächlich so (wobei ich zu Deinem Beispiel direkt 10 Fragen hätte, die Du nicht ad hoc wirst beantworten können, ergo Deine Aussage nicht untermauern), dann ist das die Entwicklung ... bei EUCH. Das sagt Nullkommanichts über die Entwicklung in Besperde aus, solange man nicht mal weiß, wo Dein Haus bzw. das Deines Vaters denn steht!?

Grundsätzlich ist heute ein Haus bei uns auf dem Markt für 400T€ keine Besonderheit, ich bezweifle aber stark dass diese Häuser vor 30Jahren 800TDM zum Bauen gekostet haben.
Was ja auch Unsinn ist, denn die Häuser hätten vor 30 Jahren einen Wert von 400T€ / 1,025^30 = ca. 200T€ haben müssen, was also nur ca. 400TDM entspricht. Instandhaltung/Wertverlust durch Abnutzung scheint bei Dir auch nicht existent zu sein - ergo muss man die Frage stellen, wieviel denn in den letzten 30 Jahren in ein 400TDM-Haus investiert sein sollte, damit es heute 400T wert sei?

Das ist natürlich alles Regional unterschiedlich.
Richtig. Was allerdings (fast) nicht regional unterschiedlich ist, ist ein Bodenrichtwert von 80€. 80€ ist (gehobenes) Dorf. Punkt. Aus. Ende.

Du wirst deutschlandweit nicht einen Flecken Erde finden, wo Du für 80€ einen Bauplatz in einem reinen Wohngebiet für freistehende Einfamilienhaus kaufen kannst - und gleichzeitig einen Straßen-/S-bahnanschluss in fussläufiger Entfernung.

Meine bessere Hälfte kommt aus den neuen Bundesländern und dort sterben manche Dörfer fast aus und die Häuser die vor 30Jahren teuer gebaut wurden, sind heute teils nichts mehr wert. Ich kenne die Gegend des TE nicht, gehe aber davon aus dass das bei Gießen nicht der Fall ist.
Erschütternd ist daran nur, dass Dir das Prozedere offensichtlich bekannt ist, Du das Risiko aber für Besperde ausschließt. Das ist fahrlässig - das Szenario, wie Du es aus den neuen Bundesländern kennst, ist für Besperde ist definitiv real. Mir ist schleierhaft, wie man das ausblenden kann!? Wenn Besperde es nicht schafft, mit anderen Gemeinden/Orten in der Umgebung Schritt zu halten, dann wird der Ort dauerhaft sterben - wie sonst erklärst Du Dir, dass es dort ein Baugebiet mit frisch erschlossenen Grundstücken gibt, die seit mehreren Jahren (!!!) nicht verkauft werden konnten?

Meines Erachtens kommt es bei der Entscheidung Dorf oder nicht Dorf auch darauf an was für ein Haus man bauen möchte. Je Höherpreisig das Haus, desto schwerer wird es auch in Zukunft sein, jemanden zu finden, der diesen Preis auch bezahlen möchte. Das ist sicher in der Stadt einfacher. Wenn ihr einen normalen Standard baut, gehe ich davon aus das bei normaler Entwicklung das Haus auch nicht an Wert verliert.
Wenn man normalen Standard vor 30 Jahren an der "falschen" Stelle gebaut hat, ist man auch heute schon ruiniert bzw. auf das eigene Abwohnen limitiert - auch im "Westen". Es gibt Baugebiete, die vor 30-40 Jahren bestückt worden sind und heute herrscht Totentanz mit leerstehenden Häusern.

Das muss man beachten und man muss das auch kommunizieren, auch wenn's weh tut - die TE stellt eine absolut berechtigte Frage, nämlich nach dem Werterhalt eines etwaigen Grundstücks in der genannten Lage. Darauf zu antworten, dass man da schön für 400T€ bauen kann und ich 30 Jahren ganz sicher oder mit hoher Wahrscheinlichkeit "das Doppelte" (abzgl. Inflation) an Werterhalt erwarten (!) kann, ist ...

... schlicht und ergreifend: Unfug.

Wer heutzutage in Besperde einen Bauplatz kauft, der muss da wohnen wollen oder einen speziellen strategischen Lagevorteil haben/realisieren. Wer dort nur Werterhalt anvisiert, ist falsch. Wertsteigerung ist schlichtweg ein gewagter Zock.

MfG
Dirk Grafe
 
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D

DG

Man muss dazu sagen, dass Du, Dirk Grafe, da scheinbar sehr "engstirnig" bist, was wohnen auf dem Lande betrifft - warum auch immer.
Keineswegs. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, wohne (zentral) in einer Kleinstadt und habe täglich beruflich mit "Dorf" zu tun. Dorf hat auch Vorteile, aber man sollte Menschen, die aus Kanada kommen, seit mehreren Jahren "verlernt" haben, wie der Hase in D läuft, nicht erzählen, dass "Dorf" = "Werterhalt" bedeutet, nur weil es da zufällig eine BAB-Auffahrt gibt. Das ist genauso bescheuert wie Leuten zu erklären, dass man ja kein LAN-Kabel mehr braucht, weil es ja W-Lan gibt. An der Stelle bist Du nämlich - völlig zu Recht - kompromisslos, weil das ja auch Unfug ist.

Ebensowenig, wie jemand garantieren kann, dass ein Haus in 30 Jahren doppelt so viel wert ist, kannst Du sagen, dass eine Dorflage vom Werterhalt "katastrophal" sei. Ist genauso unseriös...
Nein. Wir können kurzfristig eine Wette abschließen auf den Werterhalt eines qm in Besperde. Notariell beglaubigt, jeder von uns zahlt 1000€ auf ein Treuhandkonto ein, in 30 Jahren wird verglichen, wie sich Besperde im Vergleich zu einem beliebigen Hochpreisindex verhalten hat.

The winner takes it all, der Verlierer zahlt die Notarkosten - Du wirst zu +99,5% verlieren.

Mir ist klar, dass Du das nicht verstehst, aber ich muss dennoch den TE darauf hinweisen. Wie man eben User darauf hinweisen muss, dass WLan nicht gleich LAN ist.

Letztens kam doch noch ein Bericht, dass Stadtflucht sich sehr langsam wohl wieder abzeichnet - auch, weil die Preise einfach nicht mehr bezahlt dort sind. Das hast ja auch mehr oder weniger zerpflückt, dass das ja nur ein Bericht sei...
Ich habe nicht den Bericht zerpflückt, sondern darauf hingewiesen, dass der Bericht differenziert zu betrachten ist: Du musst Dir im Detail ansehen, in welches Dorf denn zugezogen wird - und in welches denn gerade nicht. Und dann vor allem ... warum ziehen die Menschen denn a) weg und b) wohin konkret?

Das kann ein kurzer Bericht im Spiegel nicht leisten, zumal in dem Artikel auch ein Wegzug aus Hamburg (Künstlerehepaar) aus Kostengründen angeführt wurde (die wollten also eigentlich gar nicht raus aus Hamburg, sondern bekommen keinen - für sie - bezahlbaren Wohnraum mehr), während gleichzeitig immer noch ein ansteigender Graph für Hamburg im Artikel zu sehen ist. Weil eben der Wegzug immer noch durch Migration/Flüchtlinge überkompensiert wird.

Ich würde da mal etwas weniger aggressiv argumentativ vorgehen, denn das zeichnet sich langsam als rote Linie bei Dir ab. Und das hat nichts mit "ich will den Leuten nur vor sich selbst helfen" zu tun ;).

Ich schreibe das natürlich auch subjektiv geprägt, weil ich als Dörfler mich ganz bewusst dafür entschieden habe...seitdem ist das Wachstum im Dorf bzgl. Neubauten übrigens gegenüber den Vorjahren "massiv" gestiegen ;)
Ich bin mir bewusst, dass ich aggressiv/provokativ schreibe - aber es geht schlicht nicht an, dass man einem TE, der aus Kanada kommt und eine völlig andere Denke gewohnt ist, in D "Dorf" verkauft bekommt und das dann gleichzeitig mit doppelter Rendite verknüpft wird.

Das ist unseriös, und zwar hochgradig.

Wer Dorf will und weiß, worauf er sich einlässt, der kann auch gern Dorf kaufen. Wie gesagt, ich bin im Dorf aufgewachsen, ich weiß was Dorf ist. Ich weiß aber auch, was es nicht ist.

MfG
Dirk Grafe
 
H

haydee

Denke auch das der Werterhalt auf einem Dorf schwierig wird. Es sei denn es ist so Nahe am Speckgürtel einer Stadt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis die S-Bahn in der Nähe hält.

Bei uns gibt es alles im Dorf. Schule, Kinderkrippe, Hort, Kindergarten, Bücherei, Ärzte, Banken, Supermärkte, Tankstelle, Frisör, 1 Kaffee, 1 Kneipe, 1 Pizzeria, Bäckerei, Spielplatz, Basketballkörbe, Quater Pipes, Tennis, Fußball, etc,
10 Minuten bis zur Autobahn 15 Min bis zur nächsten Stadt
und wir haben einen wahnsinnigen Leerstand an Immobilien 40 Jahre und älter.

Wir bauen dort - wenn das mit dem Abriss mal was wird - weil es für uns paßt. Ich glaube jedoch nicht dass der Leerstand in den nächsten 30, 40 Jahren weniger wird.
Die Rahmenbedingen passen nicht. Wenn ich mir meine alte Grundschulklasse die Hälfte ist weggezogen
 
B

Bava

Ich denke, da zählt nur die Lage. Ich wohne in einem wirklichen Dorf: ca. 400 Einwohner, eine Kirche und eine Gaststätte sonst nichts. Kein Bäcker, kein Supermarkt, keine Bank, kein Autobahnanschluss, nichts. Kein ÖNV sondern nur Schulbusse. Die nächste Stadt (20 000 Einwohner) ist 3km weg und dazwischen ein Berg, der das Fahrradfahren erschwert. Man braucht das Auto für fast alles und die Jugendlichen haben sobald als möglich ein Moped oder Roller. Zur nächsten Autobahnauffahrt sind es 20 Minuten.

Aber der Ort "boomt", jeder freie Bauplatz wird gerade zugebaut und es wird versucht neue Grundstücke zu erschließen. Wir haben in den letzten Jahren viele Familien dazugewonnen. Der Grund: Wir liegen zwischen Augsburg und München und vor allem aus München ziehen immer mehr in unsere Gegend und eben auch in unser sehr ländliches aber auch sehr idyllisches Dorf.
Ich bin in dem Dorf geboren und wollte selbst als ich in München wohnte immer hier her zurück und nie woanders bauen. Auch die anderen jungen Leute aus unserem Dorf bleiben gerne hier. Der Nachteil des "Booms" für uns Einheimische: Wir können es uns oft nicht mehr leisten hier zu bauen. Also wird bei uns gerne bei den Eltern ausgebaut oder auf das elterliche Grundstück gebaut (meine Variante). Ich will aber auch einfach nur hier wohnen und der spätere Wert meines Hauses ist mir egal.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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