Habt Ihr eine Wasserenthärtungsanlage?

4,40 Stern(e) 26 Votes
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
Sie befinden sich auf der Seite 12 der Diskussion zum Thema: Habt Ihr eine Wasserenthärtungsanlage?
>> Zum 1. Beitrag <<

Ist eine Wasserenthärtungsanlage sinnvoll


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    69
M

michert

Wir haben eine von SYR. Sind auch sehr zufrieden enthärten von 22 auf 8. Bis zum Natriumgrenzwert bei uns.
 
Vicky Pedia

Vicky Pedia

Die vielen, hier bereits geschriebenen Meinungen zeigen doch eines ganz klar, bei hartem Wasser ist eine solche Anlage sinnvoll. Die laufenden kosten sind überschaubar. Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität muss man sich überhaupt nicht machen. Das zugefügte Salz reagiert ja chemisch.
Die meisten aufgeführten Anlagen kenne ich nicht. Aber die "grünen" von "Beck" werden auch in Krankenhäusern verbaut. Die haben auch ne Hotline.
 
S

Stefan31470

Guten Tag,

seit einiger Zeit kämpfe ich mich durch endlose Beiträge pro und contra Enthärtungsanlage. Die Anlage bei Freunden hat uns eigentlich überzeugt, es bleiben nur zwei Fragen, die hier auch schon zumindest angesprochen wurden. Vielleicht darf ich diesen etwas älteren Thread noch einmal wiederbeleben.

Zum einen geht es um die Frage, ob man das enthärtete Wasser wirklich wieder auf mindestens 7°dH aufhärten sollte. Ist das wirklich gesichert ? Ich habe sogar testweise schon einmal völlig enthärtetes Wasser probiert. Es schmeckt, selbst gekühlt, nicht wirklich frisch, sondern schal. Die 4°dH bei Freunden waren allerdings geschmacklich durchaus überzeugend. Es gibt durchaus Versorger mit einer Härte von 4°, und niemand denkt wohl daran, das Wasser aufzuhärten. Gibt es eine wissenschaftliche, aber auch für Laien wie mich verständliche Begründung, weshalb man nicht in dieser Größenordnung enthärten sollte ? Das Wasser wieder auf mindestens 7°dH zu verschneiden würde aus meiner Sicht dem Sinn der Enthärtung zuwiderlaufen und mich von der Installation eventuell Abstand nehmen lassen.

Wieso soll die Anreicherung mit Natriumionen schädlich sein ? Rein mathematisch erhöht sich der Natriumgehalt bei Enthärtung von 18 auf 4 um 115 mg/l. Klingt bei einem genannten Grenzwert von 200 mg/l viel, wenn man z.B. etwa 2 Liter täglich trinkt. Aber wird der Grenzwert wirklich richtig verstanden ? Ich habe kürzlich eine Liste von 54 Mineralwässern mit einem Natriumgehalt über 200 mg/l - bis hin zu 4360 mg/l ! - gesehen. Cornflakes enthalten unstreitig knapp 1000 mg Natrium pro 100 Gramm. Wer seinem Kind eine Frühstücksportion von 30 Gramm gönnt, liegt schon weit über dem Grenzwert in einem Liter enthärtetem Wasser. Und wenn ich mir ein 200 Gramm Steak gestatte - zumeist ist es deutlich größer, mit 200 Gramm gibt sich auch kaum ein Steakhaus ab - dann bin ich bei schlappen 5000 mg oder 5 Gramm ! Fleisch jeder Art, egal ob Rind, Schwein, Lamm, enthält um die 2500 mg Natrium pro 100 Gramm. Da kann an der Kritik von Wasserenthärtungsanlagen doch etwas nicht stimmen. Ich habe einmal gelesen, weiß aber nicht mehr, wo, dass dieser Grenzwert eben nicht als Grenze zur Gesundheitsschädlichkeit gemeint ist, sondern anderweit als technische Referenz dient. Kennt jemand hierzu eine verständliche, aber überzeugende und nachvollziehbare Abhandlung (selbst wenn sie zu dem Ergebnis gelangt, dass die Überschreitung dieses Grenzwertes der Gesundheit schadet) ?

Ansonsten: Nein, enthärtetes Wasser schmeckt nicht salzig, kann es gar nicht, geht mit etwa 5 Litern Wasser zur Regeneration täglich nicht verschwenderisch mit unseren Ressourcen um, davon muss man mich nicht überzeugen.

Danke und beste Grüße
Stefan
 
M

MayrCh

verständliche Begründung
Da gibt´s verschiedene Ansatzpunkte. 7 - 8 °dH sind idR so der Sweetspot, d.h. da hast du meist das optimale Verhältnis aus Nutzen (Mg und Ca sind soweit rausgetauscht, dass sich die Ausfällungseffekte in Grenzen halten) und Kosten (Anlage hat auf 8°dH höhere Kapazität, als auf 0°dH, sprich weniger Regenerationen). Mit unter 8° dH gewinnst du, zumindest was Kalkrückstände an Duschen, Armaturen und Hausgeräten angeht, kaum Mehrwehrt, steigerst jedoch deine Betriebskosten
Zum anderen gibts Ernährungsphysiologische Gesichtspunkte (Mg und Ca sind ja durchaus relevant für den Mineralienhaushalt) sowie die Anforderungen der Trinkwasserverordnung hinsichtlich Natrium; zum anderen auch ökologische, denn eine 0° dH-Anlage regeneriert häufiger als eine 8° dH-Anlage, mit entsprechend höherem Salz- und Abwasservolumen.

Wieso soll die Anreicherung mit Natriumionen schädlich sein?
Schädlich per se erstmal nicht. Trinkwasser in Deutschland unterliegt als Lebensmittel strengen Vorgaben und Kontrollen, daher auch der wirklich enorm niedrige Grenzwert.
Als Extrem-Bluthochdruckpatient und für die Zubereitung von Säuglingsnahrung sollte man auf natriumreiche Kost verzichten. Ob 200 mg/l jetzt wirklich schon Natrium-reich ist, kann ich nicht beantworten, aber da liegt der Grenzwert. Ob sinnig oder nicht, sei mal dahingestellt. Die Festlegung der Grenzwerte entspricht den üblichen Vorgehensweisen, d.h. TDI, Dosis-Wirkungs-Beziehungen, Unsicherheitsfaktoren, Kombinationswirkungen, wissenschaftlicher Erkenntnisstand, Wirkungsschwelle, Personengruppen etc. pp...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
Im Forum Haustechnik / Ökologisches Bauen gibt es 918 Themen mit insgesamt 12100 Beiträgen
Oben