Guten Tag,
seit einiger Zeit kämpfe ich mich durch endlose Beiträge pro und contra Enthärtungsanlage. Die Anlage bei Freunden hat uns eigentlich überzeugt, es bleiben nur zwei Fragen, die hier auch schon zumindest angesprochen wurden. Vielleicht darf ich diesen etwas älteren Thread noch einmal wiederbeleben.
Zum einen geht es um die Frage, ob man das enthärtete Wasser wirklich wieder auf mindestens 7°dH aufhärten sollte. Ist das wirklich gesichert ? Ich habe sogar testweise schon einmal völlig enthärtetes Wasser probiert. Es schmeckt, selbst gekühlt, nicht wirklich frisch, sondern schal. Die 4°dH bei Freunden waren allerdings geschmacklich durchaus überzeugend. Es gibt durchaus Versorger mit einer Härte von 4°, und niemand denkt wohl daran, das Wasser aufzuhärten. Gibt es eine wissenschaftliche, aber auch für Laien wie mich verständliche Begründung, weshalb man nicht in dieser Größenordnung enthärten sollte ? Das Wasser wieder auf mindestens 7°dH zu verschneiden würde aus meiner Sicht dem Sinn der Enthärtung zuwiderlaufen und mich von der Installation eventuell Abstand nehmen lassen.
Wieso soll die Anreicherung mit Natriumionen schädlich sein ? Rein mathematisch erhöht sich der Natriumgehalt bei Enthärtung von 18 auf 4 um 115 mg/l. Klingt bei einem genannten Grenzwert von 200 mg/l viel, wenn man z.B. etwa 2 Liter täglich trinkt. Aber wird der Grenzwert wirklich richtig verstanden ? Ich habe kürzlich eine Liste von 54 Mineralwässern mit einem Natriumgehalt über 200 mg/l - bis hin zu 4360 mg/l ! - gesehen. Cornflakes enthalten unstreitig knapp 1000 mg Natrium pro 100 Gramm. Wer seinem Kind eine Frühstücksportion von 30 Gramm gönnt, liegt schon weit über dem Grenzwert in einem Liter enthärtetem Wasser. Und wenn ich mir ein 200 Gramm Steak gestatte - zumeist ist es deutlich größer, mit 200 Gramm gibt sich auch kaum ein Steakhaus ab - dann bin ich bei schlappen 5000 mg oder 5 Gramm ! Fleisch jeder Art, egal ob Rind, Schwein, Lamm, enthält um die 2500 mg Natrium pro 100 Gramm. Da kann an der Kritik von Wasserenthärtungsanlagen doch etwas nicht stimmen. Ich habe einmal gelesen, weiß aber nicht mehr, wo, dass dieser Grenzwert eben nicht als Grenze zur Gesundheitsschädlichkeit gemeint ist, sondern anderweit als technische Referenz dient. Kennt jemand hierzu eine verständliche, aber überzeugende und nachvollziehbare Abhandlung (selbst wenn sie zu dem Ergebnis gelangt, dass die Überschreitung dieses Grenzwertes der Gesundheit schadet) ?
Ansonsten: Nein, enthärtetes Wasser schmeckt nicht salzig, kann es gar nicht, geht mit etwa 5 Litern Wasser zur Regeneration täglich nicht verschwenderisch mit unseren Ressourcen um, davon muss man mich nicht überzeugen.
Danke und beste Grüße
Stefan