Haus aus den Achzigerjahren - Groschengrab?

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Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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J

Joedreck

Noch nicht angesprochen wurden hier die Elektrik und auch die Wasser-/Abwasserleitungen.
Eine Frage vorab: wollt ihr das Haus denn so unglaublich gerne haben? Hat es die perfekte Lage oder so?
Denn ich bin schon bei Bestand relativ optimistisch und traue mir selbst viel zu, aber so wie das klingt, wäre ich einer von den anderen Interessenten gewesen und schnell weg.
Allein das Dach dürfte bald die 50000€ inkl Entsorgung und vernünftiger Dämmung kosten.
Die Bäder sehe ich auch jeweils mit 10000€.
Die Fußböden müssen nach dem Teppich wahrscheinlich abgeschliffen und ausgeglichen werden. Da bin ich gerade bei und so günstig und nebenbei gemacht ist es auch nicht.
Fenster müssen mindestens die Scheiben neu.

Ich bin jetzt bei der zweiten Sanierung und kann nur sagen: zieht nicht auf eine Baustelle. Immer den Staub und Dreck zu haben geht massiv auf die Substanz und wenn sich Dinge hinziehen nervt es extrem.

Wo steht das Haus denn?
 
K

Katharina82

Nehmt einen Gutachter mit (Architekt/Bauingenieur), der (...) eine Einschätzung des Erhaltungszustandes und des Sanierungsaufwandes vornehmen kann.
Das wäre eventuell der nächste Schritt gewesen, denn:

Noch nicht angesprochen wurden hier die Elektrik und auch die Wasser-/Abwasserleitungen.
Von einer anderen Hausbesitzerin aus unserer Stadt weiß ich, dass bis 2015 eine Kanalsanierung für die Abwasserleitungen gemacht wurde. Die Eigentümerin "unseres" Hauses hatte angeblich nie was davon gehört...

Eine Frage vorab: wollt ihr das Haus denn so unglaublich gerne haben? Hat es die perfekte Lage oder so?
Die Lage ist für uns super. Ruhig, auf dem Dorf und der Garten ist hinten nicht umzäunt und geht direkt in die große Wiese des Wasserschutzgebietes über.
Dann noch der offene Kamin im Wohnzimmer, da haben wir uns schon vor sitzen sehen.
Aber so naiv, dass wir alles andere ausblenden, sind wir natürlich auch nicht.
Um jeden Preis wollen wir es natürlich nicht haben, wir haben innerlich schon Abstand davon genommen.
Es ist für uns auch schwer einzuschätzen, wie viel wir im Endeffekt für das Haus bezahlen würden, wenn es uns günstiger angeboten werden würde. Wären 140k realistisch?
Wir werden dem Makler sagen, dass er uns ein neues Angebot machen kann und mal schauen, wie er darauf reagiert. Allerdings denke ich nicht, dass wir im Endeffekt auf einen Nenner kommen werden.

Wir haben am Anfang gedacht, dass wir aufgrund dieser schönen Lage und den anderen positiven Aspekten bei der Optik etwas Abstriche machen können und die braunen Fliesen im Eingangsbereich (der quasi im Keller ist, da Hanglage) und im Wohnbereich einfach lassen. Genauso wie die Treppen und das altmodische Geländer.
Uns ist ja klar, dass man zu dem Preis kein neuwertiges Haus bekommt. Allerdings haben wir bei der ersten Besichtigung den Sanierungsbedarf komplett unterschätzt, da der Makler uns natürlich auch nur Mist erzählt hat. ("Sie brauchen nur 10k für die Badsanierung, dann streichen Sie selbst die Wände und das reicht auch.")

Eure Beiträge stützen ja genau das, was uns unser Freund gesagt hat: Es gibt zu viele Bereiche (Dach, Fußbodenheizung, Fenster, Elektrik), die im Moment noch funktionieren, auch wenn sie nicht state of the Art sind, aber von denen einige in den nächsten Jahren sicherlich gemacht werden MÜSSEN. Und genau da liegt ja der Knackpunkt, dass es überhaupt nicht absehbar ist, was wann akut wird.


Wo steht das Haus denn?
In Fröndenberg im Kreis Unna, östlich von Dortmund.
Preislich sieht es hier ganz gut aus. Mein Freund kommt aus Bochum-Stiepel, da bezahlt man schon locker das Vierfache für die Grundstücke.
Hier wird auch regelmäßig neues Bauland erschlossen, sodass wir uns parallel auch mal mit Neubau beschäftigen.
Ihr seht, wir sind im Moment in der Lern- und Orientierungsphase.
Eure Beiträge haben uns auch schon sehr geholfen, vielen Dank dafür!
 
C

Caspar2020

Selbst wenn es "nur" 100k wären, würden wir hier für 280k schon ein Fertighaus inkl. Grundstück bekommen...
Auch wenn man nicht weiß wie groß das ganze werden soll, und weiviel EL ihr vorhabt, aber 280k inkl. Grundstück wird schon mehr als ambitioniert.

Wie viel kostet den das Grundstück? Und wie groß soll das Haus werden?
 
K

Katharina82

Wir haben noch kein konkretes Grundstück ausgesucht, da wir zunächst ja gar nicht an Bauen gedacht haben.

Ich habe den Eindruck, dass hier viele Grundstücke direkt von den Firmen gekauft werden um die dann mit Fertighäusern im Komplettpaket anbieten.
In dem Dorf, das uns interessiert, liegt der Richtwert laut Boris NRW bei 100-110.
 
C

Caspar2020

Ich habe den Eindruck, dass hier viele Grundstücke direkt von den Firmen gekauft werden um die dann mit Fertighäusern im Komplettpaket anbieten.
Bei einigen größeren Anbietern sind das oft nur reine Lockangebote... Also das Grundstück ist dann immer ganz kurzfristig schon weg.

Auch die Preise mit denen geworben wird für den Rest sind sowas von entfernt (z.b. die Baunebenkosten von 30-50T sind da eh nicht mit drin) von dem was am Ende unten rechts stehen wird.

Also, nicht zu sehr Euphorie, das du für diese Preise ein Haus mit Garage, und ohne Europaletten vor der Tür haben wirst.

So, aus der Ärmel geschüttelt.

Dein Grundstück für 110*500qm? + Kaufnebenkosten = 60000T
30-40T€ Baunebenkosten
10T€ für Malerarbeiten
10T€ für notwendigste Außenanlagen
10T€ für Carport/Fertiggarage
1500-1600€/m² Energieeinsparverordnung-Haus in Standardausstattung = 210000 - 224000 (140qm)
10-15T€ Aufschlag KFW 55
10-20T€ für Bemusterungsaufschläge

= 350T - 389T
+ 25T Puffer für Eventualitäten (wie schwierige Bodenverhältnisse, etc)
=375T - 414T

Noch nicht eingerechnet sind so Sachen wie Küche, zusätzliche Möbel/Lampen oder Umzugskosten.
 
K

Katharina82

Oh, ok. :-(
Danke für die Aufstellung.
Wir haben uns ja mit dem Thema noch gar nicht befasst und nur die "Lockangebote" (213T inkl. Grundstück) gesehen.
Wir werden uns mal beraten lassen und sehen, was dabei rauskommt.

Im Moment sind wir ja noch dabei zu sondieren, was wir für unsere Ansprüche so bezahlen müssten.
Wir möchten gerne ein Haus mit vier Zimmern (wenn es 5 sind und die Zimmer kleiner, auch ok), so ab 100qm.
Es sollte nicht an einer Hauptstraße stehen und einen Garten haben, der nicht nur aus der Terrasse besteht.
Das Alter ist erst einmal egal, mit optischen Beeinträchtigungen (altmodische Fliesen oder Türen, Fassade) könnten wir durchaus leben.
Ein Reihenmittelhaus hätten wir nicht so gerne.
Wichtig ist uns nicht (nur) die Gesamtsumme, sondern, dass wir eine gewisse Sicherheit haben, dass wir in den nächsten 10 Jahren keine sehr großen Investitionen haben werden. Dafür wären wir natürlich bereit, am Anfang mehr zu investieren.
 
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