Das wichtigste ist ganz klar die Erfahrungen anderer abzuklappern. Jeder GU, jeder Architekt, jeder BT, etc. hat Fa. mit denen er gerne zusammenarbeitet und welche mit denen er nicht arbeiten möchte (bzw. nur auf Kundenwunsch). Teilweise ist da natürlich auch Geklüngel mit dabei, aber meist ist es doch so, dass sich diese Fa. in der Vergangenheit als verlässlich, zuverlässig und gut herausgestellt haben. Viele von den Billigheimern (natürlich nicht alle) liefern tatsächlich auch regelmäßig schlechte Arbeit ab oder kommen hinterher mit Zusatzkosten. Die meisten Architekten sind an einem zufriedenen Kunden interessiert, alle jedoch an einer einfachen und unkomplizierten Abwicklung. Und das geht meist nur mit Firmen die ordentliche und termingerechte Arbeit abliefern. Es geht aber auch anders herum. Es gibt viele Architekten und Bauträger, mit denen die Handwerker nicht zusammenarbeiten wollen. Entweder weil die Preise so miserabel sind, oder weil die Planung/Abwicklung so schlecht läuft. Das Problem ist nämlich, dass viele GUs ihre Subs so unter Druck setzen, dass sie im Zweifelsfall alles stehen und liegen lassen müssen, wenns brennt. Viele Gewerke sind aber nur kleine Unternehmen mit unter 20 Mitarbeitern, da funktioniert eine Mischkalkulation nur bedingt, daher braucht man sicherlich einige Großkunden die einem eine Mindestauslastung sichern, aber auch die kleineren Kunden. Nicht um die zu melken, sondern um dort einfach für vernünftige Arbeit vernünftig bezahlt zu werden. Abzocken klappt da auch nicht, da jeder sich in der Regel heute mehrere Angebote einholt. Wenn man nicht fast Null-auf-Null kalkulieren muss nimmt man sich evtl. auch mal ein paar Minuten mehr Zeit und macht die Arbeit vernünftig (ja, das ist durchaus nicht unüblich!). Außerdem ärgert es auch einige Unternehmer, dass sie ihr Geld mit den "Zusatzleistungen" verdienen müssen. Viele GU verhandeln nämlich so schon mit den Subs nach dem Motto, das und das musst du für den Preis machen, dafür kannst du dann bei Extra X und Extra Y diesen Preis nehmen. Letztendlich kommt er so vermutlich an sein Geld, aber der Handwerker ist immer der böse Abzocker und der GU kassiert nochmals fleißig mit und freut sich.
Letztendlich ist der Preisunterschied wohl nicht groß. Der GU verdient mehr an den Gewerken, da er mitkassiert, dafür kann er die Subs auch mehr drücken. Ein guter Architekt kennt dafür evtl. aber gute und günstige Handwerker und bietet evtl. sogar dadurch den unkomplizierteren Ablauf, auch wenn es für den Bauherren evtl. mehr Zeit benötigt.
Bei Architekten gibt es aber auch deutliche Unterschiede. Erstens haben die meisten Architekten einen bestimmten Stil, bzw. bestimmte Vorlieben. Ich bin mit meinem Vater früher oft durch die Neubaugebiete gezogen und man konnte bei einigen Häusern ganz einfach erkennen, die kommen von Architekt X oder Y. Idealerweise sollte er zwar trotzdem eure Vorstellungen umsetzen, aber in jedem dieser Häuser steckt auch ein bisschen Selbstverwirklichung des Architekten. Schaut euch also entsprechende Häuser vorher an. Zudem kostet auch beim Architekt jedes Extra letztendlich Geld. Egal wie du baust, wird am Ende das 4-Ecken-Haus mit Satteldach am günstigsten werden.
Zweitens gibt es bei Architekten oft große Diskrepanzen zwischen Planung und Baubegleitung. Es gibt Architekten, die sind die Planer vor dem Herrn, aber als Baubegleitung/Leitung absolute Nieten. Das gleiche gibt es auch anders herum. Die Zeichnungen sind o.k., aber von der Stange bzw. man muss schauen, dass man kein verbasteltes Haus bekommt, aber die sind perfekte Bauleiter und alles läuft absolut reibungslos.
Das zeigt: Man muss sich alle in Frage kommenden Optionen genau anschauen und nach Erfahrungen suchen. Schau in der Gegend mal, wer dort arbeitet und wer mit wem baut. Manche Sachen kann auch ein Laie schon sehen (wie gearbeitet wird, von wem, in welchem Ton, mit welchem Equipment, etc.). Ansonsten trifft man dort auch Bauherren die idR recht unverblümt sagen, wie gut/schlecht es mit wem lief.