Hausbau aus Beton vs Energieeinsparverordnung 2016

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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11ant

11ant

Die genannten Herren waren / sind sämtlich Vertreter klarer Architektur, in verschiedenen Epochen.

Ich greife mal nur zwei heraus, da die Anderen nur meinen Architekturgeschmack illustriert hätten, aber wenig bis gar nicht in Deiner gewünschten Bauweise tätig waren:

Frank Lloyd Wright (gestorben 1959) ist ein Klassiker, der fast in der Häufigkeit eines Markenzeichens mit sehr flachen Walmdächern gebaut hat. Was ich Dir von ihm zeigen wollte, finde ich selbst gerade nicht - es waren Häuser mit Sichtmauerwerk aus großformatigen Steinen, das Material kann ich gerade nicht sagen, sie hatten vulkansteinartige Oberflächen.

Mario Botta (geboren 1943) verwendet/e gerne kleinformatige Betonsteine (2 DF) für Sichtmauerwerke.

Machbar wäre Ähnliches jeweils mit dem Liapor SL.

Bildrechte an Beispielen habe ich nicht, und Links sind hier vom Regelwerk verpönt.

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Sandwich in der Art, zwischen zwei Tafeln (in der Stärke etwa wie bei Fertiggaragen) Dämmung einzubringen, ist m.E. nicht "der wahre Jakob". Ich kenne auch keinen Hersteller, der Lust hätte, dafür geeignete Produktionsverfahren zu finden. Jeder Tür- oder Fensterausschnitt ist da ein Detail für Inschinörs-Gehirnschmalz.

Der Begriff "Fertigteile" ist da auch ein bißchen geschwindelt, insofern daß es nicht gleich auch Normteile sein können, wenn das Haus nicht in seiner Gesamtkomposition sehr eingeschränkt sein soll. Sondern mehr "Vorfertigungsteile" mit individueller Planung und entsprechender Herstellung in kleinsten Stückzahlen je gleichem Teil (bis zur fast regelmäßigen Losgröße "1").

Was da mit höherem Standardisierungsgrad geht, kannst Du beim Haushersteller Dennert Massivhaus sehen.
 
L

Lumpi_LE

Eigentlich ist dein Architekt ja da um sich hierfür eine Lösung einfallen zu lassen, bei innen und außen beton gibt es allerdings keine Alternative zum Sandwich, außer 60 cm ultra leichtbeton Wände. Erstes ist deutlich teurer als ein konventionelles Haus und zweites sehr viel teurer.
 
11ant

11ant

bei innen und außen beton gibt es allerdings keine Alternative zum Sandwich, außer 60 cm ultra leichtbeton Wände.
Sandwich ist eher für Mehrfamilienhausbau geeignet, in Losgröße "1" sind die Kosten für die Planung jeder einzelnen Tafel mit ihren einbauten und Auslässen und die Rüstkosten für den Schalungsbau dazu unverhältnismäßig groß (absolut und gegenüber den materiellen Herstellungskosten).

Monolithisch auf extrafette Wanddicken gehen zu müssen, belegt einfach viel Grundfläche für Wände. Abgesehen davon, daß es auch optische Folgen hat: bei jedem Fenster hat man dann die Wahl zwischen Pest und Cholera, was man mit der dicken Laibung machen will: entweder die Wand von außen sichtbar dick wirken lassen, oder innen "Sitzfenster" machen (nur: will man die in allen Räumen haben ?).

Daher ja mein Alternativvorschlag, statt "beidseitig Beton" ein- oder beidseitig auf "Beton-Look" auszuweichen.

Aber bislang reden wir ja noch von keiner konkreten Kubatur, kennen vom gewünschten Aussehen also nur die Oberfläche.
 
wpic

wpic

Zu dem Problem, den Anforderungen der Energieeinsparverordnung mit einer monolithischen Außenwand/Dachkonstruktion aus Ultraleichtbeton entsprechen zu müssen, kommt noch die besondere Anforderung, für das Projekt engagierte Rohbauer mit der entsprechenden Erfahrung im Schalungsbau und der speziellen Betonrezeptur zu finden und einen Betonlieferanten. Mit einer 60cm-Sichtbetonwand ist z.Zt. nur ein U-Wert von 0,5 W/m2K möglich. Das entspricht dem Doppelten des Wertes nach der Energieeinsparverordnung von Max 0,24 W/m2K.

Zudem muss auch der Statiker Erfahrungen mit den speziellen Vor- und Nachteilen des Leichtbetons haben. Das Material ist in Deutschland eventuell auch nur nach bauaufsichtlicher Prüfung im Einzelfall zugelassen. In Österreich und der Schweiz wird schon längere Zeit damit gebaut. Die Kosten für das gesamte Prozedere inkl. der Kosten für Genehmigungen, Verarbeitung- und Schalungsproben etc. dürften bei mindestens dem doppelten einer Massivwand/WDVS/Putz bzw. einer monolithischen Porenbetonwand/Putz liegen, ab ca. € 480,-/m2, Preisangaben aus der Schweiz umgerechnet. Muss man sich leisten wollen + können.
 
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A

alegend

Daher ja mein Alternativvorschlag, statt "beidseitig Beton" ein- oder beidseitig auf "Beton-Look" auszuweichen.
Dieser Beton Look - ich verstehe immer noch nicht wie das mit Liapor SL Steinen erreicht werden soll?`Verputzt muss ja dann trotzdem werden?
Oder was sehe ich jetzt Falchsch und der Stein bringt mir doch an sich keine Betonoptik - sehr dumm dass man hier nichts verlinken darf.
Eigentlich ist dein Architekt ja da um sich hierfür eine Lösung einfallen zu lassen,
JA ist aber - aber wieso soll ich mich nicht selber informieren und dem Architekt sagen das oder das oder jenes ist unser Ziel - ich will mich ja auch selber informieren was es gibt und evtl auch eine Möglichkeit wäre.
Mit einer 60cm-Sichtbetonwand ist z.Zt. nur ein U-Wert von 0,5 W/m2K möglich. Das entspricht dem Doppelten des Wertes nach der Energieeinsparverordnung von Max 0,24 W/m2K.
Ich hatte gerade ein PDF von Liapor hier, da wurde mit einer Mischung 0,34 W/m2K erreicht.

Aber ich merke schon ... scheinbar spricht einfach zu viel dagegen - also muss eine andere Lösung her.
Innen viele Sichtbetonelemente und außen?!? Ich habe keine Vorstellung was es hier so als Möglichkeiten gibt - hab zwar schon gesucht aber wenn man nicht weiss nach was genau ist es schwierig.
Der Begriff Liapor SL oder ähnliches liefert mir kaum gute Ergebnisse und wenn dann halt Liapor Steine mit verputzter Fassade also relativ normal .-(
 
L

Lumpi_LE

Musst halt bedenken, es muss baubar und entsprechend Erfahrung vorhanden sein, Standard ist es einen Stahlbeton Rohbau zu machen mit außen Sichtbeton, dann Dämmung darauf und hinterlüftet Stahlbetonelemente und Holzelemente.
Kosten wurden schon ja schon geschrieben. Sind bei einem 160 m2 Haus also schon ca. 100.000 nur für die Wände. Wenn es einem das Wert ist.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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