Ich mache noch ein paar Ergänzungen zu den von Mycraft aufgeführten Punkten die oft im Privatbereich umgesetzt werden:
Zugangskontrolle: Durch Einbindung von Motorschlössern und RFID-Schlüsseln kann man bestimmten Personen nur zu bestimmten Zeiten Zutritt erlauben. Z.B. der Putzfrau nur Mittwochs morgens. Oder dem Nachbar per Knopfdruck von der Arbeit aus Zutritt gewähren damit er den Zählerableser reinlässt etc etc.
Dies kann man auch zur Verbesserung der Anwesenheits-/Abwesenheitssteuerung nutzen.
Zum Thema Rollladensteuerung. Hier sollte man eher Behutsam mit umgehen. Eine Steuerung die zu empfindlich auf Lichtverhältnisse reagiert kann an leicht bewölkten Tagen ganz schön nerven. In den meisten Fällen hat es sich meiner Erfahrung nach bewährt wenn die Rollläden nur auf Dinkelwerden am Abend reagieren und entsprechen runterfahren. Beim Dunkelwerden kommt es eigentlich nie zu Situation wo das stört. Ganz im Gegensatz zum Hell werden am Morgen. Durch veränderte Aufstehzeiten (Wechselnde Schichten, Schulausfall, Krankheit, Gäste, Urlaub, Gleitzeitarbeit etc.) kommt es auf Dauer häufiger zur Störung durch die Automation. Zumindest was die Schlafräume betrifft. Viele gehen auf Dauer hin und deaktivieren zumindest für die Schlafräume und Badezimmer ein automatisches Hochfahren am morgen. Badezimmer deshalb, weil im Winter bei diesigem Wetter mit eingeschalteter Raumbeläuchtung auch deutlich nach Sonnenaufgang Einblick von außen gewährt werden kann...
Mein Mann hatte da an eine Alarmanlage gedacht. Wenn die ausgelöst wird, gehen alle Rollläden runter,
Da würde ich dringendst von abraten! Schlecht wenn der Einbrecher bereits ins Haus gehüpft ist, Die Rollläden den Weg nach außen versperren und du in der Tür stehend dich zwischen einzigen Fluchtweg und Einbrecher befindest
die Außenlichtanlage fängt an im Kreis ums Haus zu blinken und alle Lichter im Haus gehen an. Außerdem natürlich Signal ans Handy, klar. Daraufhin hab ich ihm gesagt, dass wir schon nach dem 1. Fehlalarm stadtbekannt wären und ob er das wirklich wölle.
Licht im und um dem ganzen Haus einschalten bei Alarm kann sicher sinnvoll sein, das hat eher eine abschreckende und verscheuchende Wirkung. Außenalarm ist sicherlich skeptisch zu betrachten in Hinsicht auf Fehlalarme. Handybenachrichtigung ist auf jeden Fall empfehlenswert. Außerdem sinnvoll kann eine Netzwerkkamera sein die sich spätestens bei Alarm einschaltet und auf die man vom Handy zugreifen kann um gegebenenfalls zu überprüfen ob alles ok ist, und man somit den Alarm aus der Ferne wieder deaktiviert.
Alarmierende Rauchmelder sollten möglichst Licht einschalten und die Rollläden hochfahren um Fluchtwege frei zu machen. Aber auch eine solche Funktion nicht einfach Stur umsetzen. Beim Einsatz von Kombinierten Gas/Rauchmeldern sollte das Licht z.B. nich unbedingt eingeschaltet werden. (Bei elektrischen Rollläden sollte man generell mal das Thema Fluchtwege in seinem Haus durchdenken!!!)
In Kombination mit Rollläden sollte man auch immer den Zustand von Ein-/Ausgängen berücksichtigen. Eben damit man sich nicht aussperrt. Dazu reicht es bei einer Terrassentür nicht einfach zu überwachen ob die geschlossen ist, sondern viel eher ob diese verriegelt ist. Eine Terrassentür lehnt man im Sommer oft einfach nur an.
Dann generell der Einsatz von Zustandssensorik. Es gibt Rauch-/Gas-/CO-/CO2-/Luftfeuchtigkeits-/Temperatur- Sensoren die man zum Regeln von Heizung, Lüftung etc. etc. nutzen kann. Z.B. zur Schimmelverhinderung. Melden in einem Raum die Sensoren Temperatur <= 16° und Luftfeuchtigkeit >65% so kann man die Temperatur auf 18-19° anheben. Damit habe ich schon mal ein Schimmelproblem erfolgreich in zwei Nebenräumen eines Vereinsheimes unterbunden. Außerdem kann man die Lüftung mit dem CO2-Wert oder der Luftfeuchtigkeit koppeln beim Überschreiten hoher Werte.
Dann kann man noch Sachen machen wie Wasserstandsüberwachung in Gartenteichen, Überlaufalarme etc etc.
Zur Wetterstation: Hier kann man neben Gartenbewässerung auch auf Extremereignisse reagieren. z.B. bei starken Sturm Verschattungen ein- ausfahren. Für viele Zwecke braucht man allerdings nicht unbedingt eine Wetterstation. Viele Automatisierungszentralen haben Datenbanken für Sonnenauf- und -Untergang für die Region. Onlinezugriff auf Wetterdaten etc. Oft reicht das schon, vor allem wenn die Wettererfassung für den gewünschten Ort gleich in der Nähe stattfindet.
@demian
Systeme zur Umsetzung gibt es einiges auf dem Markt:
In meinen Augen geht der Königsweg über
KNX, wenn man den Aufwand der Verkabelung nicht scheut. Offenes Bussystem mit freiem Protokoll und einer unzähligen Fülle an Zentralen, Sensoren, Aktoren. Auch viele Bridges zu anderem Automationssystemen gibt es hier.
Es wird auch im gewerblichen Bereich hauptsächlich eingesetzt
Wenns auf Funkbasis sein soll, und ebenfalls kein völlig geschlossenes System sollte man sich im Bereich Enocean umschauen. Dank Batterieloser Funkaktoren bleibt hier auch der Wartungsaufwand geringer.
Dann im Privatbereich finde ich persönlich auch Homematic von EQ3 nicht schlecht. Das System ist recht flexibel, aufgrund einer großen Palette an Funkaktoren und -Sensoren. Trotz Funk ist es recht zuverlässig wegen dem bidirektionalem Bussystems. Nachteil ist das es ein geschlossenes proprietäres System ist, auch wenn es hier mit Quivicon bereits erste Bewegungen gibt dieses weiter zu öffnen. Bridges zur Einbindung über IPSymcon und der Verwendung älterer FS20 Komponenten sind aber gegeben.
Dann wird von EQ3 noch das RWE Smarthome System hergestellt und von RWE vertrieben. Hier gibt es zur Zeit noch eingeschränkte Auswahl an Sensoren/Aktoren. Die Komponenten sind zwar hardwarekompatibel zu homematic, lassen sich aber aufgrund verschiedener Protokolle im Bussystem nicht mit einander mischen/austauschen. Bis jetzt zumindest noch nicht. Großer Vorteil ist die einfache Konfiguration. Wenn du nähere Informationen dazu willst kannst du dich am besten mal in einschlägigen Foren umschauen. Dort bekommt man auch unzählige Anregungen an machbaren aber auch blödsinnigen Schaltungen...
Bei allen technischen Funktionen und Schnickschnack sollte man aber nie außer Acht lassen das sich Gewohnheiten ändern. Deswegen ist weniger Automatisierung an vielen stellen schon gleich mehr, wenn man nicht die eingesparte Zeit und gewonnenen Komfort durch die Automatisierung nicht gleich wieder vielfach in die Administration stecken will. Vor allem ist der Zweck einer Automatisierung nicht die Basisinstallation eines Hauses einzusparen, sondern sie mit einer Logikschicht zu verknüpfen und zu erweitern. Ich habe geschrieben das eine Anlage die einmal VERNÜNFTIG eingerichtet wurde keiner ständigen Administration bedarf. Und das ist auch so. Spätestens nach ein paar Jahren verfolgen viele Hobbyadministrierer und Hausherren auch gleiches Ziel. Nämlich wenn sie es leid sind ständig die Programmierung zu ändern, auf der Autobahn per Handy der Gattin zu erklären wie sie den Fernseher abbekommt, oder Für die Freunde der Kinder ständig den Lichtschalter zu spielen. Das stellt sich meistens ein wenn dem kompletten Freundes- und Bekanntenkreis gezeigt wurde was das Haus kann, und so langsam der Alltag einkehrt
Und wenn
Mit meiner Mutter zu Hause isses auch nicht besser - wenn er nicht da ist, ist sie aufgeschmissen.
dann ist das nicht intelligent oder smart, sondern einfach nur sch***e.
Das heißt aber nicht das es nicht besser geht!