jetzt planen wir endlich den Bau unseres Eigenheimes. [...] Unsere Idee ist es, ein Betonskelett mit den Fertigteilen zu errichteten, [...] Außenwände und Innenwände dann mit z.B. Kalksandsteine. Hintergrund unsere Idee ist es, dass wir durch diese Bauweise, nicht sehr weit an Arbeitsschritte gebunden sind. Wir können uns irgendwie nicht vorstellen, dass es ein grossen Preisunterschied zur gewöhnlichen Bauweise. Filigrandecke kostet in der Regel fast genau soviel wie eine Ortbedondecke. Da wir auf 3 Etagen planen (EG -1 -2) sollte es doch ab der 2ten Etage mit diesem System doch wieder finanziell lohnen, wenn wir doch die Betonpfeiler in Serie produzieren lassen und so planen, dass die Filigrandecke auch in Serie produziert wird.
hast du eventuell noch Tipps für mich bzgl Keller.
Ich plane ein Keller. 3 Meter Hoch. Ca. 80cm über den Boden.
Es soll ein grosser Raum werden. Ca 150qm
Es soll kein Wohnraum werden, sondern wird direkt als Halle vermietet und bekommt von außen ein separaten eingang.
Ja was denn nun: Eigenheim oder Kleinhalle ?
Ein drei Meter hoher Keller, der 80 cm über dem Boden schwebt - auf Stelzen ?
Auch sollten die Pfeiler ja es erleichtern eine Etage höher zu bauen und nur die Außenwände fertig zu stellen und innen dann der Zeit nach langsam oder auch nach dem Einzug im EG fertig zu stellen. [...] eine Säule mit Fundament wird ja wohl nicht allzu viel kosten zumal alle Massivbauhallen so gebaut werde.
Klar erreicht man die Preise erst, wenn man in Menge und mit mindestens X Etagen baut. [...] wenn mein Rohbau und die Decken Stehen. Habe ich erstmal die Beruhigung und kann in Ruhe weiter machen.
Du hast reihenweise niedliche Vorstellungen vom Bauen mit Fertigteilen. Es ist nicht nur im Einfamilienhaus-Wohnbau unwirtschaftlich, sondern auch im Gewerbebau im Segment 1.500 qm Gebäudegrundfläche und kleiner rückläufig. Hebel baut Kleinhallen im "BoST" System (= Bauen ohne separates Tragwerk), also eben gerade
nicht mit einem Pfeilerskelett. Meine Fabrik (150 m lang, 20 m Stützweite) war als Skelettbau wirtschaftlich, aber ein Einfamilienhaus oder eine Kleinhalle sind es so nicht. Zerlege doch mal ein Einfamilienhaus in gleich große - am besten quadratische - Stützenfelder (um auf möglichst viele identische Elemente zu kommen), das werden in der Regel nur vier sein (mit der Konsequenz buchstäblich in der Mitte stehender Stützen). Also dann lieber sechs und evtl. doch nicht quadratisch, z.B. Achsabstände 360 mal 540?
Die großen Stückzahlmacher im seriellen Bauen legen mehrmals jährlich Projekte mit je etwa vierzig nahezu identischen Hauseinheiten auf. Die Mehrheit von ihnen hat Fertigteilewerke für Treppen und Giebeldreiecke, der "Rest" wird "Stein auf Stein" gemauert (gilt für fast alle meine "üblichen Verdächtigen" im Gegensatz zur Deutschen Reihenhaus, die die Tafelbauweise praktiziert und auch die "Vorgartenschränke" vorfertigt). Die großen Zampanos im Porenbetonbau (Wohnbau, Hallenbau, KS ebenfalls im Markenportfolio des Konzerns) bieten auch Bausatzhäuser an (ebenfalls "BoST", nicht Skelettbau). Und sogar die DDR hat Typenhäuser als Einfamilienhaus gemauert und nur im Systemgeschoßwohnungsbau die Platte verwendet. Das Einfamilienhaus rechnet sich - egal welches Weltbild die verantwortlichen Konstrukteure haben - als Skelettbau nicht. Der Skelettbau ist in die Gebäudeklassen 1 und 2 nicht herunterskalierbar, wohlgemerkt selbst für Reihenhauszeilen wählt man diese Bauweise nicht, auch nicht in sozialistischen Ländern.
Die "Filigrandecke" ist im übrigen überwiegend ebenfalls eine Ortbetondecke, und zudem individuell, d.h. im Einfamilienhaus sind pro Etage in der Regel keine zwei Felder identisch. Nimm´ Dein günstig geschossenes Fenstersortiment und verbaue es in einem klassisch geplanten Haus "ohne separates Tragwerk". Wandtafeln bekommst Du auch z.B. aus Blähton (monolithisch kompatibel zu GEG und EH). auch die Fertigkelleranbieter haben keine Lagerware Standardmodule.