Nun hat sich überraschenderweise ein Eigenkapital von 100.000€ in Form eines vorzeitigen Erbes ergeben.
Gratuliere!
noch einiges an Eigenleistung erbracht? Wie lange war die Planungszeit? Wie lange die reine Bauzeit?
In Einzelvergabe kann man Geld sparen aber vor allem kann man individuellere Wünsche umsetzen.
Nicht Einzelvergabe mit Eigenleistungen verwechseln
Ich glaube, hier im Forum haben einige EL erbracht. Ob nun mit GU gebaut oder mit Architekt: Malern und Böden, das meist am Ende der Bauzeit, Wände schleifen oder die Elektrik erweitern... man könnte, wenn man wollte auch Innentüren einbauen.
Meist nimmt man sich am Block Zeit, also 3 Wochen Urlaub oder diszipliniert jeden Feierabend 4 Stunden, um zb die Elektrik zu erweitern, während andere Handwerker am Bau sind.
Problem ist: ein Hausbau mit einem Architekt dauert oftmals etwas länger als ein Hausbau mit einem GU. Bei uns in der Siedlung haben alle Häuser, die mit Architekt und Freivergabe gebaut wurde, ca. 18 Monate gedauert. Entsprechend muss man dann natürlich auch schon die Bank bedienen.
Was Du möchtest, viele Handwerkerleistungen durch Eigenleistungen auszutauschen, um zB Geld zu sparen oder freie Wahl zu haben. Dadurch wird der Hausbau aber sehr schleppend laufen. Ihr arbeitet? Handwerk oder Büro? Ich denke, ein Hausprojekt ist etwas anderes als ein Gartenprojekt oder mal die Renovierung
eines Bades oder
ein Zimmer. Ein Mauern eines Rohbaus kann man nicht mit einem Küchenaufbau vergleichen. Körperlich und logistisch eine Herausforderung. Handwerker aus dem eigenen Stall (die etwas "günstiger" arbeiten) haben auch nicht gerade dann Zeit, wenn Du sie anforderst.
Zusätzlich gibt es Hilfe aus der Familie, da wir gerade ein Haus gehoben und fast in Eigenleistung sanieren.
Bei einer Sanierung ist man sehr kompromissbereit. Ich will jetzt nicht von Frickelei reden... und Hilfe?! ... Hilfe ist beim Kochen der Abwasch, Kochen muss man selbst. Hilfe ist ne Handlangertätigkeit. ...
Hand aufs Herz: Ob wir durch diese Herangehensweise Kosten sparen konnten - nein. Wir geben eindeutig mehr aus.
Wie Du schreibst sind wir nicht abhängig von Materialvorgaben und entscheiden uns oft für - sagen wir mal - nicht das Billigste. Auf diese Weise kommen erhebliche Mehrkosten zusammen, die bei einer pragmatischen Bauweise nicht entstanden wären.
So denke ich auch.
Also wie gesagt, es geht schon. Von den anderen "Mehr-Selbermacher" reißen unsere Bauzeit allerdings alle um mehrere Monate, teils ein Jahr; einfach, weil man mal krank war und nicht so konnte oder eine Firma nicht so geliefert hat, wie man dachte...
Warum würde ich so ein Vorgehen nicht empfehlen? Ein Hausbau ist zu komplex, es gibt so viele Details die zu berücksichtigen sind. Als Normalo Gewerke eintackten ist unmöglich.
wichtige Worte von Zaba und Maria!
Ich (wir alle in meiner Familie) haben immer das große Bedürfnis, für unser hart erarbeitetes Geld das möglichst perfekte Optimum zu bekommen
Ich will die freie Auswahl und Entscheidungsmöglichkeit haben (vor allem bei Material und Ausstattung).
Ach so, ich verstehe jeden, der so nicht bauen will und/oder kann! Ich würde mich leider durch einen Generalunternehmer sehr eingeschränkt fühlen. Gleiches gilt bei Bemusterungen von Fertighäusern.
Es ist ein Problem, Arbeit oder/und Aufgaben nicht abgeben zu können. Meist endet so etwas im Burn Out und hat als Ergebnis viele angefangene Baustellen oder teilweise fertige Projekte, denen man aber das unfachmännische Handwerk ansieht.
Auch beim GU hat man Entscheidungsmöglichkeiten: wo soll man da anfangen? Heizung, Grundriss, jegliche Ausstattung... wir haben zB einen Waschtisch, günstig mit Arbeitsplatte auf 170cm... hat uns der Sanitär-Mensch eingebaut. Dacheindeckung, Dachunterlattung, Putz und Fassadengestaltung... einzig sollte man sich den GU danach aussuchen, der mit dem favorisierten Stein und Dämmung arbeitet. Alles andere ist Option. Es gibt genug Projekte wie zB Einbauschränke, Saunabau, Garten, Terrasse und Eingang, wodurch man dem Haus eine weitere persönliche Note geben kann.
Unser Nachbar hat vieles selbst gemacht. Angefangen mit Ytong-mauern, beendet mit der Riemchen-Fassade im 5. Jahr. Fensterkanten hat er nicht mehr geschafft. Auffahrt ist nicht gepflastert und die Terrasse ist auch noch nicht vorhanden. Das Haus wurde jetzt für 200000 verkauft... vielleicht auch weniger, das weiss man ja nicht. Man muss im Prinzip alles innen wieder rausreißen, weil stümperhaft die Fliesen im Bad verlegt sind, man auch nicht weiss, ob er die Flächen versiegelt hat.
Insofern würde ich von substantiellen Arbeiten in EL absehen. Ihr wollt doch für Euer Geld kein Haus Marke Eigenbau, oder?