Hatte ich gehofft Tipps beim Feilschen zubekommen, die frage ob so ein Nachlass unverschämt ist, unabhängig von meiner finanziellen Lage oder dem Zustand des Hauses. Ich hätte vielleicht die Grundlagen des Hauses weglassen sollen, dann hätte ich vielleicht auch Tipps fürs Handeln bekommen.
Ich würde eine plausible Erklärung, warum ihr nicht den aufgerufenen Preis zahlen wollt zu dem Angebot beilegen.
Beispiel: wir haben uns vor ein paar Wochen meinen Traumwagen angesehen, der von privat zum Verkauf stand. In der Anzeige stand, dass das Fahrzeug in Top Zustand sei. Als wir die Probefahrt durchgeführt hatten, fiel uns auf, dass die Klimaanlage nicht kühlt (es war nur die Flüssigkeit), die Sommerreifen vorne waren komplett abgenutzt (wirklich komplett) und es waren recht viele (wenn auch kleinere) Lackschäden vorhanden. Wir sind dahin, einverstanden mit dem inserierten Preis, aber haben dann festgestellt, dass das Auto eben doch nicht ganz in dem Top Zustand ist. Haben dem Verkäufer die aufgefallenen Dinge mitgeteilt und auch die zu erwartenden Kosten gemeinsam bestimmt. Den Betrag ist er dann vom Kaufpreis runter, obwohl er den Wagen mit Festpreis inseriert hatte.
Kurz gesagt: solange ihr plausibel erklären könnt, warum das Haus aus eurer Sicht doch nicht den geforderten Preis hergibt, finde ich es ganz und gar nicht unverschämt! Unverschämt wäre es dann, wenn man z. B. die Not der Verkäufers ausnutzen wollen würde. Das tut ihr aber nicht!
Ich würde also eine Auflistung über die zu tätigenden Investitionen beifügen und am Ende so was wie „sodass wir Ihnen für das Haus den Betrag von XY anbieten, der auch so mit der finanzierenden Bank abgestimmt ist“ schreiben.
Wenn der Käufer ein Gegenangebot macht, drüber nachdenken, ob man das tragen kann. Wenn er ablehnt, soll es wohl nicht sein! Ich würde nicht auf biegen und brechen zu einem überhöhten Preis ein Haus kaufen, was sich evtl. später zur Belastungsprobe für die ganze Familie entpuppt.