Ein weiteres Anschwillen der Konflikte ist nicht auszuschließen, ja. Im Extremfall sind die Themen, die wir hier besprechen, ohnehin Schall und Rauch. Was ich aber immer noch nicht verstanden habe ist, wie man glaubt die energiepreisbedingte Inflation in Europa über höhere Leitzinsen abfedern zu können? Aber an sich ist es gut, dass Panik herrscht - das zeigt ja nur, dass die EZB ihrem Ziel näher kommt und man ihr glauben schenkt.
Ja da stimme ich dir zu. Eine sehr hohe Inflation mit Lohn-Preis-Spirale ist wohl das kleinere Übel, als eine immer noch hohe Inflation mit abgewürgter Wirtschaft, weil die Zinsen zu hoch sind.
Die hohen Zinsen behindern am Ende auch die Investitionen in die energetische Transformation die jetzt so wichtig ist.
Es wird aber auch der Punkt kommen, wo der Winter überstanden ist, die LNG Terminals laufen und die Inflation sinkt.
Wenn der Winter überstanden ist, dann wird wohl aufkommen, dass zum Beispiel die örtliche Kinderklinik (guter energetischer Standard) 4.000.000€ Schulden an Heizkosten angehäuft hat (aktuell sind es 1.000.000€). Soll die eigentlich gut laufende und systemrelevante Klinik jetzt Insolvenz anmelden und schließen? So geht es vielen Institutionen. Aber das wird aktuell totgeschwiegen. Glaubst du noch immer, dass dann alles besser wird? Dann werden die Zinsen eher noch weiter steigen.
Da hilft das bisschen und teure LNG nach dem Winter auch nicht. Dem Märchen sitzt du jetzt auf.
Phrasen wie „Da ist momentan viel Heiße Luft im Markt“ habe ich leider auch schon im Oktober 2021 sehr oft gehört. Das vergangene Jahr zeigt, dass dieser Optimismus im Grunde nur alles Schlimmer macht und man stattdessen bereit sein muss, sich dem ganzen Chaos anzupassen.