Präriegarten oder -Beete:
Das sind Gräser und Stauden, beides mehrjährig. Man verwendet vorwiegend solche, die robust sind und einen Wildpflanzencharakter haben.
Bei uns begann die Baufirma gleich mal ein halbes Jahr später, in dieser Zeit konnten wir uns in Gartenbau vertiefen und ich machte einige kunsthandwerkliche Arbeiten.
Unsre Beete sind nur 1m-Streifen, die an der Grenze liegen. Entgegen vieler Meinungen, dass man für Präriegärten Parks benötigen würde, geht das sehr gut und man kommt gut in die Fläche rein. Wir haben die freie Fläche unter den Pflanzen nicht abgedeckt (Mulch oder auch Kiesel), vermeiden aber das Hacken. Damit pflügt man den Unkrautsamen förmlich unter. Wir stechen Unkraut raus und öffnen die fester werdende Oberfläche so wenig wie möglich.
Im Winter lassen wir alle Pflanzen stehen, nur die ganz verwesten Sachen können wir nicht immer aushalten und säbeln sie dann doch ab. Das Stehenbleibende sieht vor Allem mit Schnee darauf erstaunlich gut aus im Winter. Im Vorfrühling wird alles 1x handspannenhoch abgeschert. Man kann sogar die Motorsense oder den Freischneider nehmen.
Die Pflanzen sind alle von einem Züchter in ähnlichem Klima, nicht vom Händler. Ich habe jedes Jahr einzelne Ergänzungen von Händler-Gärtnereien gesetzt und keine kam durch.
Bei allen Pflanzen bevorzugten wir wildnahe Formen. Sie halten viel mehr aus und gefallen uns nach vielen Jahren konventioneller Gartenpflege sogar besonders gut.
Präriegärten bleiben im Herbst besonders lange ansehlich, nachdem konventionelle Gärten schon nichts mehr zu zeigen haben.
Wir haben nur an der Straßenseite einen Zaun. Die beiden Präriegartenseiten haben keine Zäune. Dort gibt es 2 aufeinandergesetzte Pflanzringreihen. die man wegen der Formung des Grundstückes ohnehin brauchte. Diese markieren die Grenze und durchs Beet steigt eigentlich keiner durch. Dadurch freuen sich beide Nachbarn an der bepflanzten Grenze am anderen Garten mit. Meine Nachbarin hat z. B. viele wunderschöne Rosen und viele einjährige Blumen, das habe ich gar nicht und kann mich doch an dem Anblick freuen. Und ihr geht es gleich. Natürlich haben wir alle öfters Katzenbesuch.
Zur Entwicklung eines Konzepts bietet es sich an, einen (von 4) Schaugarten zu besuchen. Bei uns war dies der Hermannshof. Und für NL gibt es eine ganz besondere Gärtnerin mit einem Riesen-Schaugarten: Lianne Pot in der Groninger Heide, deren Ruf und Fachkenntnis legendär sind: Liannes Siergrassen, NL 9367 TE De Wilp. Unter Siergras Punkt NL kann man auch im Netz stöbern.
Es gibt Mischungen, die geprüft, vital und ausgeglichen sind, für verschiedene Böden, verschiedenen Lichteinfall, verschiedene Farbfamilien. Es stehen sogar die Pflegeminuten per qm und Annum mit dabei Das kann man nachlesen in der Broschüre vom Infodienst Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Heisst "Stauden-Mischpflanzungen", da schrieb auch der Chef vom Hermannsgarten mit, schlappe € 6,50, ISBN 978-3-8308-0975-3.
Unsre Mischung ist aber noch etwas mehr an die örtlichen Gegebenheiten und unsre Wünsche angepasst worden durch die Gärtnerei Gaissmaier aus Illertissen. Seine Biopflanzen waren nicht teurer nur viel besser. Außerdem ein schöner Ausflug. Die Beratung lohnt sich auch deshalb, weil es von manchen Gräsern z.B. über 100 Unterarten gibt, manche sind zu groß für kleine Flächen, andere kommen bei uns niemals zum Blühen, wieder andere sind nicht steril und samen in Nachbarins Garten aus, selbst die Wasser- und Bodenansprüche sind verschieden innerhalb einer Art.
Die Bilder zeigen den Ablauf im Pflanzjahr. Pflanzung am Gründonnerstag, d.h. vor Ostern. Zweites Bild Juli gleichen Jahres. Drittes und viertes Bild September gleichen Jahres.
