Bei all den privaten Meinungen sollte nicht außer Acht gelassen werden, das der gewählte Putz nach den jeweiligen DIN-Normen und den a.a.R.d.T auf den jeweiligen Untergrund abgestimmt werden muß. Der Putzuntergrund und dessen Vorbehandlung spielt bei der Auswahl der Putzgruppe eine wesentliche Rolle, und werden durch die Hersteller der verwendeten Steinsorten mit Empfehlungen versehen, die unbedingt zu beachten sind. Die Zusammensetzung und die Verwendung der Putzmörtel wird weiter nach DIN V 18550 und DIN EN 13279 geregelt.
Eine Grundregel ist z.B., das der Putz nie härter sein darf als der Untergrund, um thermische und statische Spannungen auszugleichen. Ein Kalkzement oder Zementputz ist ein relativ dichter, kapillar zunehmend nichtsaugender Putz, der für den sehr weichen Porenbeton nich geeignet ist. Als Innenputz kommt also hier ein entweder ein hydraulischer Kalkputz (MG P Ic), ein Gipskalkputz (MG P IVc) oder ein Kalkgipsputz (MG P IVd) in Frage.
Gips darf im übrigen nicht in Kontakt mit frischem, nicht abgebundenem, Beton oder zementhaltigem Mörtel kommen, weil das gelöste CaSO4 im Zement das sog- "Sulfattreiben" durch Bildung u. a. des Mineralsalzes Ettringit, auslösen kann. Das Salz verursacht durch seine Volumenvergößerung starke Putzschäden.
Entscheidungen für oder gegen bestimmte Baustoffe oder Bauteilaufbauten sollten also nicht ausschließlich von persönlichen Vorlieben, dem zufälligen Angebot im Baumarkt oder dem Profitkalkül der Baufirma bestimmt werden, sondern von den baukonstruktiven und bauphysikalischen Anforderungen.