So, der Boden sieht erstmal nicht so dramatisch aus. Gibt es noch Rammsondierungen die durchgeführt wurden?
Aus den Unterlagen entnehme ich, dass Streifenfundamente angedacht sind?
ich gebe mal kurz meine Einschätzung und was ich geschrieben hätte...
Da im Sandboden bis 1,5 m u. GOK Schluffanteile sind ist dieser nicht frostsicher. Der Bodengutachter sollte in seinem Gutachten die Frosteinwirkungszone und die frostsichere Gründungstiefe angegeben haben.
Frostsicherheit kann gewährleistet werden durch:
1. einen frostsicheren Aufbau. Das bedeutet Aushub und Einbau von F1-Material bis 1,0 m u. GOK (1 m ist nur angenommen, GOK ist die neue geplante Geländeoberkante).
2. Frostschürzen bis 1,0 m u. GOK (dann kann auch nicht frostsicheres aber trotzdem gut verdichtbares Material verwendet werden)
3. Streifenfundamente bis 1,0 m u. GOK
Bauwerksabdichtung:
Hier wird entweder eine Ringdrainage mit Abdichtung gegen Bodenfeuchte oder eine druckwasserdichte Bodenplatte empfohlen. Da ich die Standortbedingungen nicht kenne verlasse ich mich einfach mal auf die Aussage. Ich würde hier klar zur Drainage tendieren, da diese günstiger zu realisieren ist, sofern sie zulässig ist.
Theoretisch müsste auch eine Versickerung von Niederschlagswasser in den Sanden möglich sein... aber das ist ein anderes Thema.
Gründung:
der Oberboden muss raus, soviel ist klar. Mehr wurde auch nicht vom Bodengutachter verlangt.
1. Wenn Ihr ohne Fundamente (Frostschürze/Streifen) gründen wollt, müsst ihr den frostsicheren Aufbau bis zur eurer geplanten Gründungssohle gewährleisten. Wie ihr das auch immer hinbekommt (mehr Auffüllen, mehr ausheben, die Gründungsebene verschieben etc.)
2. Frostschürzen dienen nur gegen den Frost und sind nicht für die Lastabtragung zuständig. Hier kann theoretisch auch nach Aushub des Oberbodens mit gut verdichtbarem Material aufgefüllt werden.
3. Die Lasten gehen über die Streifenfundamente (hier müssten im Gutachten auch Angaben sein) in den Boden. Der Statiker berechnet die Anzahl, Lage und die Dimension der Fundamente) Der Oberboden muss raus und der "Hohlraum" bis zur Bodenplatte (bis zur Dämmung) muss wieder verfüllt werden. Auch hier würde ich verdichtbares Material (muss kein F1 sein) nehmen, obwohl die Bodenplatte an sich keine Lasten abträgt.
Bodenanalyse:
mit einer Analyse würde ich noch warten. Es handelt sich hier um Oberboden der eigentlich nach BBodSchV zu charakterisieren ist. Aber wer weiß was der Erdbauer damit vorhat. Also wenn der Entsorgungsweg geklärt ist, dann den Erdbauer fragen welche Analytik er benötigt und dann genau das machen lassen.
Gruß