Kauf eines Reihenmittelhauses Erfahrungen?

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S

Skarry91

Hallo zusammen,

meine Frau und ich suchen schon seit geraumer Zeit nach einem für uns bezahlbarem Eigenheim. Nun haben wir im Nachbarort ein Reihenmittelhaus gefunden für 240.000€.

Kurz zu unseren aktuellen Umständen:
Ich bin aktuell Alleinverdiener, da wir Nachwuchs bekommen haben und 1 Jahr Elterngeld angemeldet hatten und meine Frau aber ein weiteres Jahr (quasi ohne Elterngeld) zuhause bleibt für unser Kind.
Mein Einkommen mit Kindergeld liegt bei ca. 3200€.

Eckdaten zum Haus:
Baujahr 1968
Wohnfläche: 96qm + ausgebautem Dachboden + voll unterkellert
Garage vorhanden
Heizung: 2013 Gas
Dach gedämmt: 2013
Bodenbeläge: 2023
Elektroverteilung: 2023
Wasser/Heizungsrohre: 2013
Bad: 2013
Fenster: Alufenster 1968
Kaufpreis: 240.000€

Finanzierungsangebot:
1047€ pro Monat
1% Tilgung
15 Jahre Laufzeit
5% Sondertilgung pro Jahr

Unsere Sorge ist es das wir das nicht realistisch sehen und uns übernehmen. Wir können das Eigenkapital komplett decken, aber würden für das erste Jahr auf jeden Fall sehr knapp leben, so lange ich alleine arbeiten würde.
Renovierung/Sanierungskosten haben wir nicht mit berechnet, da alles relativ neu ist. (Wände streichen etc. Kücheneinbau schon).

Ich bin auf euere Erfahrungen und Ratschläge gespannt.

Vielen Dank im voraus
 
DeepRed

DeepRed

Grüße,

sehe ich sehr sportlich das Ganze.
Zur Finanzierung kommen noch ne Menge Nebenkosten. Das alles mit 3200€ abzudecken wird sehr eng.
Die Fenster sind 56 Jahre alt(?). Da kann man schon mal über Neue nachdenken. 3-Fach verglast, so bissl Stand der Technik.
 
Z

ZehWeh81

Solange deine Frau nicht arbeitet ist das schon sehr knapp bemessen. Bei älteren Häusern kann auch immer mal was kaputt gehen oder muss erneuert werden.
Wenn sie nach 1 Jahr sicher wieder arbeitet ok, da kann man den Zeitraum sparsam überbrücken, ansonsten eher nicht.

Das solltet ihr aber vorher besprechen, damit keine Drucksituation entsteht.
 
J

jrth2151

Zu dem Haus hab ich jetzt so direkt keine Meinung, aber 1047€ zahlt man hier bei uns auch für ne angemessene Wohnung an Kaltmiete. Mit kleiner Familie reichen dann ja auch keine zwei Zimmer mehr. Nebenkosten sind vermutlich ähnlich, wenn ihr das erste Jahr nicht viel an eurem Lebensstandard verändert.
Was natürlich hier noch dazukommt sind ggf. Instandhaltungsmaßnahmen, aber ein Jahr kann man das bestimmt überbrücken. Wenn Sie danach sicher wieder arbeiten geht, ist das ja alles schon viel einfacher. Dann könnte man auch überlegen die Tilgung vielleicht etwas zu erhöhen, wenn gewünscht.
 
S

Schrauberlani

Hallo zusammen,

meine Frau und ich suchen schon seit geraumer Zeit nach einem für uns bezahlbarem Eigenheim. Nun haben wir im Nachbarort ein Reihenmittelhaus gefunden für 240.000€.

Kurz zu unseren aktuellen Umständen:
Ich bin aktuell Alleinverdiener, da wir Nachwuchs bekommen haben und 1 Jahr Elterngeld angemeldet hatten und meine Frau aber ein weiteres Jahr (quasi ohne Elterngeld) zuhause bleibt für unser Kind.
Mein Einkommen mit Kindergeld liegt bei ca. 3200€.

Eckdaten zum Haus:
Bj. 1968
Wohnfläche: 96qm + ausgebautem Dachboden + voll unterkellert
Garage vorhanden
Heizung: 2013 Gas
Dach gedämmt: 2013
Bodenbeläge: 2023
Elektroverteilung: 2023
Wasser/Heizungsrohre: 2013
Bad: 2013
Fenster: Alufenster 1968
Kaufpreis: 240.000€

Finanzierungsangebot:
1047€ pro Monat
1% Tilgung
15 Jahre Laufzeit
5% Sondertilgung pro Jahr

Unsere Sorge ist es das wir das nicht realistisch sehen und uns übernehmen. Wir können das Eigenkapital komplett decken, aber würden für das erste Jahr auf jeden Fall sehr knapp leben, so lange ich alleine arbeiten würde.
Renovierung/Sanierungskosten haben wir nicht mit berechnet, da alles relativ neu ist. (Wände streichen etc. Kücheneinbau schon).

Ich bin auf euere Erfahrungen und Ratschläge gespannt.

Vielen Dank im voraus :)
Hallo,

habe mich jetzt extra wegen Eurer Frage angemeldet.
(Lese bereits seit Jahren hier mit).
Zuerst einmal Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs.

Wir haben mit fast dem gleichen Einkommen und ähnlicher Kredithöhe gekauft. Es war aber vor 10 Jahren und ein Neubau, Reihenmittelhaus, sehr kleines Grundstück.
Wir mussten überlegen, ob wir weiterhin mit Chaoten in einem Haus leben können und lieber auf Luxus wie Urlaub verzichten, aber dafür einen eigenen Garten haben. Wir sind auch fast die Einzigen im Bekanntenkreis, die mit wenig auskommen und müssen auch mal was absagen müssen . Bin ein Dave Ramsey Fan geworden, das hat mich motiviert.

Und obwohl alles klar und besprochen war, war es extrem hart für mich. Ich habe manchmal fast einen Vogel bekommen. Immer das gleiche Freibad, immer die gleichen Gesichter, immer die gleichen Spielplätze. Die Kinder fanden das im Gegensatz zu mir aber klasse.

Fast alles Second Hand, auch Möbel, das mache ich aber gerne. Küche war bei uns neu. Das war ein Riesenfehler. Hätte besser nach einer Gebrauchten oder einem Ausstellungsstück gesucht.

Traut euch, wenn die Bank mitmacht. Und nehmt etwas Geld in die Hand für einen Sachverständigen, der mit euch vor dem Kauf durchs Haus geht und passt beim Kaufvertrag auf. Der Preis ist ja wahnsinnig günstig. Nicht dass "Gier Hirn frisst ", wenn ihr versteht.
Habt ihr die Verpflichtung, Fenster zu erneuern oder irgendeine Dämmung nach dem Kauf zu machen ? Wer keine Kohle hat muss nach Schnäppchen suchen, Fenster sind Sondermüll und in Kleinanzeigen habe ich schon von ganzen Häusern 2- und 3-fach verglaste inkl. Terrassentüren und Rollläden zum Verschenken gesehen.

Wir konnten in 10 Jahren nur eine einzige Sondertilgung machen und mussten zeitweise auch mit nur einem Auto auskommen. War aber kein Problem. Habe Angebote genutzt, immer selbst gekocht, kein Auswärts essen. Kein Eis in der Eisdiele. Und ein Baby fordert das auch noch nicht ein, wird erst später interessant. Ich war beim Pekip, Babyschwimmen und Krabbelgruppe. Das war uns wichtiger als Konsum.

Überlegt euch das wirklich sehr sehr gut. Das Schlimme ist nicht die Kredithöhe, das ist quasi gleich Kaltmiete. Sondern die zusätzlichen Kosten wie die Versicherungen für BU, Risiko, Haus, Zähne usw. Wir zahlen 330 Euro monatlich nur an Versicherungen. Anscheinend sind wir eine Ausnahme, wenn man die Beträge Anderer hört. Wir versuchen, auch immer zu optimieren. Wer nicht flüssig ist, braucht Versicherungen.

Bei den Nebenkosten sind wir sogar günstiger als die Mietwohnungen im Umfeld. Insgesamt 280 Euro inkl. Schornsteinfeger, Sanitärler. Auf die Grundsteuer nächstes Jahr in BW sind wir gespannt, aber haben keine Angst davor.

Erst seit der Anschlussfinanzierung zu 1% können wir Sondertilgen, Rücklagen bilden und Anschaffungen tätigen.

Zum Glück hat das Geld bisher immer irgendwie gereicht. Aber es ging mal eine Umwälzpumpe kaputt und Haushaltgeräte mussten repariert werden. Wenn wir Geld übrig hatten, ist irgendwas passiert. Und meistens kam eine hohe Tierarztrechnung. Dafür hatten wir z.B. keine Versicherungen. Es war wie verhext. Das kann auch sehr an den Nerven zehren.

Und man macht am Haus so weit wie möglich alles selber, mit Freunden oder eignet sich das Wissen an.

Wenn man so wenig Einkommen hat und keine Rücklagen, ist ein Notfall nicht ärgerlich, sondern kann existenzbedrohend sein. Man muss auch gewillt sein, notfalls evtl. zusätzlich eine Zeitlang einen Minijob anzunehmen. Wir hatten uns auch zuerst für das Alleinverdienermodell entschieden, die Kinder die ersten drei Lebensjahre zu Hause und danach Kindi und halbtags.

Führt ihr Haushaltsbuch ? Wir nutzen den Money Manager und das ist wirklich super für uns. (Soll jetzt keine Werbung sein, passt für mich einfach gut. hoffe das ist erlaubt).

Alles in allem ein Gewinn, die schlechten Tage muss man ausblenden. Und es muss zur Lebenseinstellung passen.

Schöne Grüße
 
S

Skarry91

Grüße,

sehe ich sehr sportlich das Ganze.
Zur Finanzierung kommen noch ne Menge Nebenkosten. Das alles mit 3200€ abzudecken wird sehr eng.
Die Fenster sind 56 Jahre alt(?). Da kann man schon mal über Neue nachdenken. 3-Fach verglast, so bissl Stand der Technik.
Die Fenster denke ich schon, zu mindest gibt es keine andere Info. Alufenster aber wohl doppelverglast.
 
Zuletzt aktualisiert 29.06.2024
Im Forum Kaufberatung / Substanzbewertung gibt es 469 Themen mit insgesamt 11312 Beiträgen


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