Kauf oder Bau in Berlin / Umland, realistisch?

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Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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T

Tom1978

Das Thema Kinder war bei mir bei jedem Gespräch mit privaten Verkäufern äußerst relevant. Den Eigentümern war es wichtig, dass Familien mit Kindern einziehen. Kinderlose oder alte Paare wurden direkt aussortiert. Letztens hat meine Nachbarin verkauft. Trotz eines irrsinnig hohen Preises wurden nur Familien mit Kindern zur Besichtigung eingeladen. Und ging dann natürlich auch an eine Familie mit 2 kleinen Kindern.
Vielleicht ist es bei kleinen Immobilien bis max. 100m² etwas anders, wenn der Grundriss keinen Platz für Familien bietet.

Wer keine Kinder hat, oder wen das dem Verkäufer egal ist, dann wird der Verkaufspreis maximiert:

Dafür musst du überall kundtun, dass du kaufen willst. Und das du kaufen kannst. Private Verkäufer haben keine Lust auf ein langes hinundher mit potenziellen Käufern, die es sich dann doch nicht leisten können. Hier sind wir dann leider wieder bei dem Thema Einkommen :(
War bei uns beim Baugrundstück genauso. Der Verkäufer war die katholische Soldatenseelsorge. Voraussetzung war: Christlich + Kinder. Am besten zwei. Es gab auf die 4 Grundstücke á 1.4xx qm weit über 100 Bewerbungen. Makler wurden sofort aussortiert. Wir hatten trotz "nur" eines Kindes das Glück das die Sachbearbeiterin aus Polen kam und ich der erste war der sich gemeldet hat. Somit konnte man gleich mit der polnischen Sprache punkten und hat den Zuschlag bekommen :cool:
 
Tolentino

Tolentino

Nö, aber ich nehme an ihr seid Informatiker? Da ist ein Bruttojahresgehalt von 40 TEUR schon unteres Quartil - ohne Studium. Und genau dort würde ich Berufseinsteiger auch verorten. Mit 3 Jahren Beruferfahrung seit ihr aber keine Einsteiger mehr.
Ihr (insbesondere dein Freund) verkauft euch unter Wert.
 
H

hampshire

Auch Erwachsene sind Menschen. (Mit gewissen Wünschen und Vorstellungen) Ich verstehe nicht, warum Kinder relevant sein sollten. Die Frage nach Kindern stellt sich doch erst bei der Anzahl der nötigen Zimmer.
Schau mal aus einem anderen Blickwinkel drauf:
Viele Immobilien gehen am öffentlichen Markt vorbei weg. Sie werden über Bekannte oder Empfehlungen verkauft.
Nicht für jeden Immobilienverkäufer steht die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Manche wollen "ihr Haus" in den "richtigen" Händen wissen, nicht wenige wünschen sich eine Familie als Käufer. Es gibt also auch emotionale Entscheidungskriterien für Käufer. Uns war es beim Verkauf unseres Reihenhauses wichtig, dass die Käufer zu unseren Nachbarn passen, da wir mit denen befreundet sind und bleiben wollen. Dementsprechend trafen wir auch die Käuferauswahl. Aus dieser Sicht zeigt sich eine Relevanz von Kindern.

Dafür musst du überall kundtun, dass du kaufen willst. Und das du kaufen kannst. Private Verkäufer haben keine Lust auf ein langes hinundher mit potenziellen Käufern, die es sich dann doch nicht leisten können.
Extrem wichtige Aussage. Ihr müsst Eure Finanzierungsmöglichkeiten kennen und idealerweise auch bereits eine Art Zusage dafür haben. Das spült Euch als Interessenten nach vorne. Überlege selbst: Würdest Du eher für 400.0000 an jemanden verkaufen, von dem Du sicher sein kannst, dass alles gut über die Bühne geht oder auf jemanden vertrauen, der 420.000 verspricht und sich das Ganze nervenaufreibend ohne absehbares Ende und Ergebnis in die Länge ziehen kann?

Je kleiner die Zielregion ist, desto mehr lohnt es sich etwas "social engineering" zu betreiben. Bauausschuss-Sitzungen besuchen, sich auf dem Marktplatz tummeln, in den zentralen Wirtschaften ins Gespräch kommen, Interesse an Ort und Leuten zeigen... einfach präsent und sichtbar werden. So kommt ihr an die Informationen zu Angeboten neben dem klassischen Anzeigemarkt. Gemeinschaften wünschen sich eher zuziehende, die Interesse an der Gemeinschaft haben und sich möglicherweise einbringen werden. Es geht darum das "Glück zu zwingen" und dafür lohnt der eine oder andere Einsatz und strategisches Vorgehen. Wer sich dazu zu sehr verstellen muss, kann es gleich lassen, Menschen merken ob Interesse echt oder nur vorgeschoben ist. Desinteressierte und lieber annonym bleibende Menschen haben es eben in vielen Dingen etwas schwerer. Da machste nix.
 
N

Nemesis

Du hast schon gelesen, dass die beiden erst seit 3 Jahren im Beruf sind? Nicht jeder steigt im Konzern mit 60k oder bei Microsoft/Apple/********** Hinweise auf Ercook sind untersagt ********** auch mal mit 100k ein. Es gibt auch noch eine andere Welt, außerhalb der Blase.
Ist es eine rhetorische Frage? Ich habe jedes Wort dieses Threads gelesen.

Meine Aussage deckt sich doch mit vielen anderen hier, auch die werden alles gelesen haben. Zumindest die meisten.
Hier auf dem Land verdient ein Berufseinsteiger in dieser Branche über 3k brutto. Auf dem Land, nix Großstadt. Ein Freund ist nach 3 Jahren dann nach Stuttgart gezogen und macht exakt dasselbe wie zuvor und verdient nun über 5k. In Summe 4 Jahre Berufserfahrung. Beides keine Konzerne, Mittelstand, ca. 200 Mitarbeiter.
 
H

hampshire

Die Diskussion um und Bewertung von Tätigkeit und Gehalt insbesondere des nicht schreibenden, sondern mitlesenden Freundes sind ausdrücklich unerwünscht. Es besteht kein Grund sich in irgend einer Weise für berufliche Entscheidungen zu rechtfertigen oder diese zu erklären. Können wir das nicht einfach respektieren?
 
M

MoreChars

Wie gesagt, die "überarbeitete Zusammenfassung" braucht noch ein Weilchen. Mit dem Suchbegriff "11ant Barthel" kann man sich die verstreuten Tipps hier aber auch selber zusammensuchen, wenn man nicht warten kann oder will. Das sind dann glaube ich so etwa fünfunddreißig Fundstellen (daher wurde mir ja auch schon so oft die Bitte um eine Zusammenfassung angetragen, und nun muß ich mit der Verlegerin erst noch Zeit finden).

Seinen Blick kann man schärfen. Und Ihr sollt ja auch nicht die Objekte fokussieren, wo der Verkäufer schon weiß, daß er verkaufen will ;-)
Das werde ich tun, danke.


Ich empfinde es nicht als Provokation, bei 40h und ca. 2700-2800 brutto liegt dein Mann bei ca. 15 Euro die Stunde, bei DEM Beruf plus Großstadt ist das einfach Wahnsinn. Auch wenn du es nicht hören willst oder zumindest relativierst, allein dort (oder beim rausziehen aufs Land) liegt nun mal der Schlüssel für deine Problematik.
Und damit liegt er nicht wie im Post beschrieben unter den Mindestlohn. Deswegen meine Frage, ob du mit der Aussage absichtlich provozieren willst. Was ist der Zweck der Sache?
Nochmal, Hampshire hat es ja bereits wiederholt: Mein Freund ist hier im Forum nicht aktiv. Er weiß davon, wir haben darüber geredet, aber er liest und schreibt hier nicht mit. Ich kann vor meiner eigenen Tür kehren, ganz klar. Das ist auch bereits in Arbeit (bei meinem AG, wenn nötig kann ich nächstes Jahr immer noch über einen Wechsel nachdenken, wenn ich nicht zufrieden mit unserer Einigung bin) Sein Gehalt kann ich nicht beeinflussen und auch sonst nichts erzwingen. Überlegt mal, wie es euren Partnern in seiner Situation gehen würde. Da hängt der Haussegen doch schon schief, bevor man überhaupt die erste Immobilie besichtigt hat.


Nö, aber ich nehme an ihr seid Informatiker? Da ist ein Bruttojahresgehalt von 40 TEUR schon unteres Quartil - ohne Studium. Und genau dort würde ich Berufseinsteiger auch verorten. Mit 3 Jahren Beruferfahrung seit ihr aber keine Einsteiger mehr.
Ihr (insbesondere dein Freund) verkauft euch unter Wert.
Ja, ich mit Master (nicht das das für meinen Beruf relevant wäre) er mit Bachelor (Master begonnen, aber dann doch begonnen zu arbeiten. Ich arbeite seit Q3 2018 Vollzeit (Studienabschluss kurz darauf) er schon etwas länger. Wir sind sicherlich zu niedrig eingestiegen, da unser Gehalt bereits je einmal angepasst wurde. Das ist mir mittlerweile auch klar. Unsere Situation war damals aber auch nicht einfach, insbesondere Seine.


Schau mal aus einem anderen Blickwinkel drauf:
Viele Immobilien gehen am öffentlichen Markt vorbei weg. Sie werden über Bekannte oder Empfehlungen verkauft.
Nicht für jeden Immobilienverkäufer steht die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Manche wollen "ihr Haus" in den "richtigen" Händen wissen, nicht wenige wünschen sich eine Familie als Käufer. Es gibt also auch emotionale Entscheidungskriterien für Käufer. Uns war es beim Verkauf unseres Reihenhauses wichtig, dass die Käufer zu unseren Nachbarn passen, da wir mit denen befreundet sind und bleiben wollen. Dementsprechend trafen wir auch die Käuferauswahl. Aus dieser Sicht zeigt sich eine Relevanz von Kindern.
Das Thema Kinder war bei mir bei jedem Gespräch mit privaten Verkäufern äußerst relevant. Den Eigentümern war es wichtig, dass Familien mit Kindern einziehen. Kinderlose oder alte Paare wurden direkt aussortiert. Letztens hat meine Nachbarin verkauft. Trotz eines irrsinnig hohen Preises wurden nur Familien mit Kindern zur Besichtigung eingeladen. Und ging dann natürlich auch an eine Familie mit 2 kleinen Kindern.
Vielleicht ist es bei kleinen Immobilien bis max. 100m² etwas anders, wenn der Grundriss keinen Platz für Familien bietet.
Uff, das ist jetzt zugegeben ziemlich harter Tobak für mich. Natürlich ist mir klar, dass Privatverkäufe auch nach Sympathie ablaufen. Wir sind ja auch keine Chaoten. Wir sind bodenständig, verlässlich, fühlen uns in der Region "zu Hause". Aber eben kinderlos.

Extrem wichtige Aussage. Ihr müsst Eure Finanzierungsmöglichkeiten kennen und idealerweise auch bereits eine Art Zusage dafür haben. Das spült Euch als Interessenten nach vorne. Überlege selbst: Würdest Du eher für 400.0000 an jemanden verkaufen, von dem Du sicher sein kannst, dass alles gut über die Bühne geht oder auf jemanden vertrauen, der 420.000 verspricht und sich das Ganze nervenaufreibend ohne absehbares Ende und Ergebnis in die Länge ziehen kann?
Deswegen war das erste, was wir gemacht haben, zu einem Finanzberater zu gehen. Wir bekommen Finanzierungen bis max. 450k (mit Maklerprovision 7,14%) bzw 500 - ca 550k (ohne Makler). Diese "Art Zusage" haben wir auch schriftlich, damit wir ggfls. interessante Objekte zumindest mal ansehen können.


Je kleiner die Zielregion ist, desto mehr lohnt es sich etwas "social engineering" zu betreiben. Bauausschuss-Sitzungen besuchen, sich auf dem Marktplatz tummeln, in den zentralen Wirtschaften ins Gespräch kommen, Interesse an Ort und Leuten zeigen... einfach präsent und sichtbar werden. So kommt ihr an die Informationen zu Angeboten neben dem klassischen Anzeigemarkt. Gemeinschaften wünschen sich eher zuziehende, die Interesse an der Gemeinschaft haben und sich möglicherweise einbringen werden. Es geht darum das "Glück zu zwingen" und dafür lohnt der eine oder andere Einsatz und strategisches Vorgehen. Wer sich dazu zu sehr verstellen muss, kann es gleich lassen, Menschen merken ob Interesse echt oder nur vorgeschoben ist. Desinteressierte und lieber annonym bleibende Menschen haben es eben in vielen Dingen etwas schwerer. Da machste nix.
Wertvolle Tipps, danke. Ich muss mal schauen, was ich tun kann, was zu mir passt (wie du schon sagst, man muss schon authentisch bleiben)
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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